Rauchen, stinken, blubbern

Am nächsten Tag, nach unserer Geldkalkulation und allgemeinem Tiefpunkt, sah die Welt schon nicht mehr ganz so trüb aus. Die Sonne fing an zu strahlen und wir starteten mit einem ausgiebigen Frühstück in den Tag. Durch das klare Wetter konnten wir sogar die „White Island“ vor der Küste sehen, auf der der aktivste Vulkan Neuseelands qualmte.

Unser nächstes Reiseziel war Rotorua, der stinkige Ort, den wohl alle Touristen aufsuchen. Nähert man sich der Stadt, riecht man schon den Schwefelgeruch (wie faule Eier). Die Stadt liegt im Krater des Vulkans, in ihrer Mitte ist ein See und rundherum gibt es jede Menge „vulkanische Action“. Ich bin ja ziemlich geruchsempfindlich, wie man vielleicht in anderen Beiträgen schon gemerkt hat, aber ich muss sagen, Rotorua ist halb so schlimm. Der Geruch ist am Anfang zwar deutlich, aber nicht widerlich. Und nach einer halben Stunde riecht man tatsächlich nichts mehr.

Die Stadt an sich ist nichts besonderes, außer, dass hier und dort Rauchfahnen aufsteigen. Die meisten interessanten vulkanischen Aktivitäten sind eingezäunt und man muss dafür bezahlen. Der Lonely Planet ist auf der Nordinsel (im Gegensatz zur Südinsel) tatsächlich eine große Hilfe und so machten wir die kostenlose Variante  der vulkanischen Action ausfindig: Mitten in der Stadt gibt es einen Park, den Kuirau Park, in dem man die blubbernden Schlammlöcher und rauchenden Miniseen ganz ohne Eintritt anschauen kann. Es gibt zwar keine Geysire und nicht so viele Farben, aber trotzdem ist es sehr beeindruckend. Der Park erstreckt sich über eine große Rasenfläche, auf der eingezäunt (damit man nicht reinfällt) Löcher mit blubberndem Schlamm oder Wasser umringt von Büschen rauchen. Schaut man über den Platz hinweg, raucht es überall. Ein Hightlight des Parks ist das 40cm hohe gekachelte längliche Becken, an dessen Rand man sitzen und seine Beine im warmen Wasser baumeln lassen konnte. Wie überall in Neuseeland bisher hielt sich auch hier die Menschenschar in Grenzen, teilweise waren wir auch völlig allein. Einheimische Omis scheinen die Quellen bei ihren Spaziergängen zu nutzen, um die Beine zu entspannen und auch zwei Kinder vom nahegelegenen Spielplatz kamen kurz zum Plantschen vorbei, sonst war es aber relativ ruhig. Ein zweites Highlight des Parks war der „große See“, ein Teich, über dem dichte Wolken aufstiegen und alles in einen Nebel hüllten. Über einen Steg kann man durch die Nebel hindurch wandern.

Am Abend fuhren wir zu einem Campingplatz, der mit heißen Thermalbecken wirbt und trotzdem einer der preiswertesten in der Stadt ist. Und tatsächlich konnte man, wenn man dort übernachtet, kostenlos in die verschiedenen Termalbecken gehen. Die einen hatten ungefähr 38 Grad, die anderen 28. Wir ließen den Tag also ganz gemütlich unter freiem Himmel in den Becken ausklingen und bekamen über Jeres Handy schon die ersten Zusagen für unsere Wwoofinganfragen, so dass wir nun in Auckland während der Woche, in der wir den Van verkaufen, umsonst wohnen und essen können. Und auch in Sydney haben wir, wenn alles gut geht, zwei Stellen, um preiswert den australischen Sommer zu genießen.

Am nächsten Morgen lernten wir die netten Süddeutschen Olga und Fabian kennen, die mit ihrer kleinen Tochter Finia das Land bereisen. Wir verstanden uns sofort super und verabredeten, uns in Taupo noch einmal auf einem Campingplatz zu treffen, um weiter zu quatschen.

Zuerst fuhren wir kurz zu dem Haupttouristenpark in Rotorua, in dem wohl alle möglichen vulkanischen Aktivitäten und Maoririruale bewundert werden konnen: „Te Puia“ (so heißt auch der größte Geysir Neuseelands, den der Park beinhaltet). Der Eintritt war jedoch weit über unserem Budget und so suchten wir die nächste kostenlose Variante auf: Die warmen Quellen am Kerosine Creek, die auch vom Lonely Planet empfohlen werden. Wir nahmen (wie ebenfalls empfohlen) alle Wertgegenstände vom Parkplatz mit zu unserer Badestelle. Man läuft ein Stück an einem warmen dampfenden Fluss entlang und sucht sich ein geeignetes Plätzchen. Wir wählten den „Hauptpool“, ein großes Becken, in das ein kleiner breiter Wasserfall hineinströhmt. Wir stiegen über eine natürliche Steintreppe in das 10 mal 10 Meter große Loch, auf dessen Boden weicher Sand und nur wenige Steine das Bad noch angenehmer machen. Es ist nur ungefähr knietief und wunderbar warm. Dort, wo der Wasserfall auftrifft, ist der Sand auf dem Grund richtig heiß. Zuerst waren wir allein, doch nach einer Weile füllten sich der kleine Pool mit jeder Menge Leute aller Altersklassen und Nationalitäten. Wir machten für jeden Fotos vor dem Wasserfall und kletterten auf den Steinen herum. Wir wollten gar nicht mehr gehen. Die Welle der Menschen ließ schnell wieder nach, doch irgendwann wurde auch uns es zu warm und wir suchten einen Campingplatz in der Nähe, so dass wir am nächsten Morgen gleich noch einmal zu dem heißen Fluss fahren konnten.

Wir fanden einen preiswerten (6 Dollar/Person) DOC-Campingplatz an einem schönen See mit „Toller Vogelbeobachtungsmöglichkeit“. Die Vogelvielfalt lernten wir am nächsten Morgen kennen, als wir von dem Krach des Zwitscherns und Klackerns aufgeweckt wurden, bevor der Wecker klingelte. Einige Laute hatten wir vorher noch nie von einem Vogel gehört. Am Anfang ist es ja noch ganz witzig und interessant, aber wenn man dann die gleichen drei Töne zum 80sten Mal hört, presst man sich nur noch ein Kissen aufs Ohr und verflucht die blöden Viehcher. Als der Wecker dann doch das Ende des Schlafes ankündigte, waren wir fast erleichtert, endlich aufzustehen. So richtig wach wurden wir dann in dem heißen Fluss.

Wir zögerten die Weiterreise immer weiter heraus, so dass wir dann fast in Zeitnot kamen, denn: Um 10:30 jeden Tag wird der Gaisier im Waiotapu Thermal Wonderland durch eine Seifenlauge zum ausbruch gebracht. Der Park kostet zwar 32,50 NZD Eintritt, aber wir entschieden uns, dass wir dieses Erlebnis noch haben wollten. Wir schafften es genau rechtzeitig, als die Show begann und wir eine kleine Einführung in den den Ablauf bekamen. Die Seife (biologisch abbaubar) hilft, dass sich das heiße und kalte Wasser in den unterirdischen Kammern vermischt und nach einer Weile kommt weißer Schaum aus dem kleinen Hügel, der künstlich gebaut wurde, um der Fontaine mehr Höhe zu geben. Nach ein paar weiteren Minuten fängt es an zu brodeln und die Fontaine schießt heraus. Nach ein paar Fotos vor der Fontaine machen sich die meisten gehetzten Touristen (es gibt so viel zu erleben) auch schon auf zum Park, der am anderen Ende der Straße liegt. Wir warteten noch ein bisschen, um nicht im großen Schwall der Besucher durch den Park zu fließen.  Der Park an sich ist bestimmt besonders beeindruckend, wenn man nicht schon zuvor im öffentlichen Park von Rotorua war. Die einzelnen blubbernden Krater sind mit Namen wie „Teufelskrater“ oder „Malerpalette“ bezeichnet. Es gibt wirklich mehr zu sehen, als im öffentlichen Park, wie z.B. tolle Farben durch die chemischen Elemente, die Kristalle bilden, wenn sie mit der Luft in Berührung kommen. So gibt es einen giftgrünen Teich, einen blauen, mit rotem Rand, gelbe Löcher und dampfende Höhlen. Überall riecht es unterschiedlich stark nach Schwefel. Im „Champagnerbecken“ sprudelt es besonders intensiv. Sehr verwundert waren wir, dass die Eintrittskarten nicht abgerissen oder sonst wie entwertet wurden, so dann man sie theoretisch Rauchen, stinken, blubbern an andere weiter geben kann, so dass sie dann kostenlos in den Park gehen können.

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