Räuberhöhle am Giswilerstock 2. Teil

Jakob Beuggert wurde im August 1906 in Unterseen bei Interlaken geboren. Sein Vater habe getrunken und ihn oft geschlagen. Bereits als zehnjähriger Bub wurde weggegeben. Erst viele Jahre später erfuhr er, dass er noch sechzehn Geschwister habe! Er hütete Ziegen, arbeitete als Landarbeiter und später auf dem Bau. Beuggert hat sich von Jugend an zu einem eigensinnigen Menschen entwickelt. Er war misstrauisch und Menschenscheu. Er liebte die Natur und zog sich wann immer möglich in die Berge zurück. Schon bald lebte er für sich allein auf den Alpen. Was er zu Leben brauchte, holte er sich in den Alphütten. Die Polizei wurde ihm ab und zu habhaft und der Beuggert verbrachte die kalte Jahreszeit gerne im Gefängnis. In 30 Jahren wurde er zu etwa 15 Freiheitsstrafen verurteilt.
Räuberhöhle am Giswilerstock 2. Teil Im Dezember 1956 beschloss er, nie mehr mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Und er hielt sein Versprechen zeitlebens ein. Er fand eine Anstellung bei der Gemeinde Meiringen und später im Freilichtmuseum Ballenberg. Sein Lohn reichte ihm, um die früher erhaltenen Fürsorgegelder zurück zu zahlen. Jakob Beuggert wohnte die letzten Jahre in Meiringen in Gädeli und Scheunen; im Staldi, in der Funtenen und der Schwendlen. 1992 brannte seine Unterkunft ab und die Gemeinde spendierte ihm einen mäusefreien Wohncontainer. Diesen bewohnte er aber bloss kurze Zeit, er zog die Freiheit vor. Die Gesundheit zwang ihn dann aber zu mehreren Klinikaufenthalten, die er nur schwer ertragen hat. Nach kurzer Krankheit verstarb Jakob Beuggert im Mai 1995 im Spital Meiringen.
der erste Teil
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