Ratten im Garten erkennen und effektiv bekämpfen

Erstellt am 22. Juni 2019 von Hausundgartenprofi
Keine Sorge – Eine einzelne Ratte stellt noch keinen Befall dar

Entdecken Sie Ratten im Garten, bewahren Sie vor allem erstmal die Ruhe. Wahrscheinlich sind die Nager auf der Suche nach Nahrung oder einen neuen Zuhause in Ihrem Garten fündig geworden. Handelt es sich nur um ein einziges Exemplar, bedeutet das noch keine Plage und die Ratte kann leicht vertrieben werden. Hier erfahren Sie, wie die Ratten in Ihren Garten gelangen, wie Sie ihr Vorkommen erkennen und was Sie dagegen tun können.

Warum sind Ratten im Garten?

Wie kommen die Ratten überhaupt in den Garten?

In der Regel leben Ratten unbemerkt im Untergrund der Kanalisation. Dort sind sie ungestört, können eine soziale Gruppe bilden und finden ausreichend Nahrung, um sich und Ihre Nachkommen zu ernähren. Erst, wenn sich ihre Lebensbedingungen verschlechtern machen sie sich auf den Weg und suchen einen neuen Lebensraum. Sie erkunden dann ihre Umgebung nach ausreichend Nahrung und einem sicheren Unterschlupf.

Haben die Ratten den richtigen Platz gefunden, lassen sie sich häuslich nieder. Sie bauen zunächst ein Nest und beginnen dann sich rege zu vermehren. Die durchschnittliche Anzahl der Nachkommen liegt dabei bei drei bis fünf Würfen im Jahr und sechs Nachkommen pro Wurf. Diesen Kreislauf gilt es natürlich frühestmöglich zu stoppen! Am besten indem Sie verhindern, dass sich die Ratten im Garten wohlfühlen.

Ratten im Garten erkennen

Das folgende Video zeigt sehr gut, wie Sie Ratten im Garten erkennen können. Im Folgenden haben wir zusätzlich die wichtigsten, eindeutigen Anzeichen für Sie zusammengefasst.

Ratten sind scheue und nachtaktive Tiere und nur sehr schwer zu sehen. Doch es gibt eindeutige Anzeichen, die auf ihr Vorkommen hinweisen:

Fraßspuren:

Eindeutige Rattenspuren sind angefressene Abfälle, Obst, Blütenknospen und junge Triebe. Vor allem im Frühjahr, Sommer und Herbst finden die Tiere die begehrte Nahrung und sammeln sie oder fressen sie an.

Ratten sind wahre Kletterkünslter, die sich gerne auch am Vogelfutter zu schaffen machen

Ratten haben einen hochsensiblen Geruchssinn und riechen gutes Fressen schon von weitem. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Kletterkünste können sie die Nahrung auch in höheren Bereichen ergattern. Sie holen sich gerne auch Obst und Nüsse von den Bäumen, laben sich am Komposthaufen und im Winter am Vogelfutter.

Erkennen Sie zwei nebeneinander parallel verlaufende Fraßrillen, können Sie davon ausgehen, dass es sich um Nagespuren einer Ratte handelt. Neben den Schäden an Lebensmitteln nagen sie auch an Holz und Kunststoffen.

Laufwege:

Haben die Ratten im Garten erst einmal eine begehrte Nahrungsquelle entdeckt, besuchen sie diese häufig. Mit der Zeit entstehen deshalb schmale Trampelpfade oder Laufwege und oftmals sind diese mit Nahrungsresten und Kot versehen. Auch auf festen Gartenwegen oder auf der Terrasse sind Rattenfußspuren (Trittsiegel) leicht zu entdecken.

Ob es sich tatsächlich um Rattenspuren handelt, erkennen Sie an den Abdrücken von vier Zehen an den Vorderläufen sowie fünf Zehen und einer langen Mittelzehe an den Hinterläufen. Außerdem schleift der Schwanz bei Wanderratten beim Laufen auf dem Boden und hinterlässt deutliche Schleifspuren zwischen den Pfotenspuren.

Rattenkot:

Entfernen Sie tote Ratten und Rattenkot unbedingt sehr vorsichtig und nur mit Handschuhen!

Ratten hinterlassen Kotspuren an ihren Aufenthaltsorten. Dabei handelt es sich um mehrere ovale und circa zwei Zentimetern lange Teile. Frischer Kot besitzt eine schwarze, glänzende und weiche Konsistenz. Alter Kot ist deutlich heller, matt und krümelig. Aber Achtung: Entfernen Sie den Kot nicht ohne Handschuhe, denn er könnte mit Bakterien und Viren infiziert sein und Krankheiten übertragen.

Ebenso ist eine tote Ratte im Garten mit Vorsicht zu beseitigen. Zwar könnte sie ein Hinweis auf eine Raubtierjagd sein, oder sie ist das Opfer einer tödlichen Krankheit geworden.

Rattennester:

Rattenbabys in einem Rattennest

Finden Ratten kein sicheres Versteck, bauen sie sich eines in der Erde. Diese Unterhöhlungen können unter Mauern, Gebäuden, Wegen, Terrassen und Büschen entstehen. Sie erkennen einen Rattenbau an dem circa fünf Zentimeter großem Eingangs- oder Ausgangsloch. Wenn es sich um einen aktiven Bau handelt, finden Sie Lauf- und Scharrspuren.

Vorbeugung gegen Ratten im Garten

Ein Komposthaufen ist oftmals eine geeignete Nahrungsquelle für die Nager

Machen Sie es den Ratten schwer, sich in Ihrem Garten niederzulassen. Denn finden die Tiere nur sehr schwer oder gar keine Nahrung ziehen sie von selbst weiter.

Kompost

So sollte Ihr Kompost nicht aussehen! Errichten Sie Ihren Komposthaufen möglichst weit weg vom Haus und geben Sie – anders als im Bild – niemals Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Käse und Getreide dort hinauf.

Ratten lieben einen gut bestückten Komposthaufen. Abfälle aus dem Garten und der Küche bieten ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Errichten Sie deshalb den Komposthaufen so weit als möglich vom Haus entfernt. Bestücken Sie ihn außerdem niemals mit Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Käse und Getreide. Geben Sie diese Reste besser in die Biotonne.

Decken Sie mögliche Abfälle immer mit Grünzeug, Grasschnitt oder Laub ab und sichern Sie den Kompost mit einem feinmaschigen Maschendraht. Schichten Sie Ihren Kompost zudem häufig um, damit sich die Nager gestört fühlen und nicht dort niederlassen.

Tierfutter

Lassen Sie kein Tierfutter im Garten herumliegen. Machen Sie es vor Einbruch der Dämmerung für die Ratten im Garten unerreichbar. Der Fachhandel bietet dafür bestimmte Vorrichtungen an, die das Eindringen in ein Vogelhäuschen für Nagetiere verhindern.

Ratten im Garten aktiv bekämpfen

Hält sich die Anzahl der Ratten im Garten noch in Grenzen, können Sie erfolgreich gegen sie vorgehen. Dazu benötigen Sie aber kein quälendes Gift oder tödliche Fallen.

Lebendfallen

Um Ratten im Garten zu bekämpfen benötigen Sie kein quälendes Gift oder tödliche Fallen.

Im Gegensatz zu den tödlichen Fallen bleiben die gefangenen Tiere am Leben. Stellen Sie die Fallen in der Nähe des Rattenbaus oder an den Laufwegen auf. Befindet sich ein Tier in der Falle, können Sie dieses an einer entfernten Stelle auf einem freien Gelände frei lassen. Aber denken Sie daran: Schützen Sie sich mit Handschuhen vor schmerzhaften Bissen!

Da die Tiere äußerst schlau sind und sich die gefährlichen Plätze und Köder merken, sollten Sie kreativ handeln. Am besten stellen Sie die Falle bei jedem erneuten Fangversuch an einer anderen Stelle mit neuen Ködern auf.

Ultraschallgeräte

Mit einem solchen Gerät vertreiben Sie die Nager durch hohe Töne. Allerdings werden dadurch auch andere Tiere gestört, und sie dürfen nur im Notfall Verwendung finden.

Hausmittel

Manchmal genügt schon ein starker Geruch und die Ratten im Garten verschwinden. Verteilen Sie Lappen mit Pfefferminzöl oder Terpentin getränkt auf den Laufwegen, an der Futterquelle und am Baueingang. Die Tiere meiden den Geruch und weichen ihm aus.

Die natürlichen Feinde

Wer Ratten im Garten hat, sollte dafür sorgen, dass sich Katzen wohlfühlen. Denn diese sind natürliche Feinde der Ratenn.

Katzen, Füchse und Nachtraubvögel wie Eulen, Falken und Bussarde jagen die Nager. Sie jagen bevorzugt in ländlichen Gegenden oder in einer offenen Landschaft. Mit einem speziellen Nistkasten oder einem Brutplatz können Sie versuchen einen Greifvogel in Ihren Garten ein Zuhause zu geben. Sorgen Sie also dafür, dass Katzen sich in Ihrem Garten wohlfühlen und versuchen Sie nicht die Katzen zu vertreiben.

Handelt es sich um eine echte Rattenplage, sollten Sie einen Profi rufen. Dieser spürt die Nester auf und schätzt die tatsächliche Anzahl der Tiere ein. Er bekämpft sie, ohne sie unnötig zu quälen und anderen Lebewesen zu schaden.

Da die Nager nicht nur Schäden anrichten, sondern auch Krankheiten übertragen können, gibt es in manchen Bundesländern eine Meldepflicht. Entdecken Sie mehr als eine Ratte im Garten oder in der Umgebung, erwartet die Gesundheitsbehörde Ihre Meldung.

Wenn Sie noch weiteres Ungeziefer im Garten oder Haus haben, dann schauen Sie einfach hier:

Haus & Garten Profi: Kategorie Ungeziefer