Die nasse Strecke in Oschersleben sorgte für Action von der ersten bis zur letzten Runde. Schon am Start ging es heiß her: Polesetter Maximilian Buhk (20, Dassendorf / Polarweiss Racing) im Mercedes-Benz und Porsche-Pilot Christian Engelhart (26 , Kösching / Team Geyer & Weinig / Schütz Motorsport) waren sich über die Vorfahrt in der ersten Kurve nicht einig. Lachender Dritter war Robert Renauer, der sich an die Spitze setzte und den Gegnern anschließend nur noch die Rückleuchten seines Porsche 911 zeigte. Bis zum Fahrerwechsel legte Renauer einen Vorsprung von 15 Sekunden zwischen sich und seine Verfolger, den ADAC GT Masters-Neueinsteiger Frommenwiler im Porsche und Sergej Afanasiev (25, RUS / Polarweiss Racing) im Mercedes-Benz SLS AMG. Nach dem Fahrerwechsel von Renauer auf Ragginger schmolz der Vorsprung des führenden Porsche rapide: Ragginger kämpfte durch einen Defekt am Auspuff mit Leistungsverlust und musste Markenkollege Farnbacher, der den Porsche 911 von Teamkollege Frommenwiler übernommen hatte, die Führung überlassen.
Farnbacher konnte sich an der Spitze aber nicht ausruhen: Von hinten näherte sich Audi-Pilot René Rast, der gemeinsam mit Teamkollege Christopher Mies vom 15. Startplatz mit einer rasanten Aufholjagd begeisterte. Zehn Minuten vor Rennende konnte Farnbacher den Attacken von Rast nicht mehr standhalten. Rast übernahm die Spitze und siegt mit 8,2 Sekunden Vorsprung.
“Am Start ging es in der ersten Kurve sehr chaotisch zu, aber ich konnte genau die richtige Lücke finden”, erklärte Sieger Mies. “Dann hing ich allerdings hinter einer Gruppe von mehreren Konkurrenten fest und kam nicht vorbei. Das Team hat großartig reagiert und mich sehr früh zum Fahrerwechsel einbestellt. Durch einen perfekten Boxenstopp konnte René dann vier Plätze gewinnen.”
Für René Rast kam sein vierter Gesamtsieg im ADAC GT Masters unerwartet: “Von Startplatz 15 aus rechnet man eigentlich nicht damit, ein Rennen zu gewinnen. Aber der Regen hat uns heute in die Karten gespielt. Christopher ist ein toller Start gelungen, schon nach der ersten Runde war er Siebter, durch den frühen Boxenstopp konnten wir dann an die Spitze fahren.”
Hart umkämpft war in der Schlussphase nicht nur der Sieg, sondern auch Platz drei in einem spannenden Zweikampf zwischen Ragginger und dem ADAC GT Masters-Champion von 2011, Dino Lunardi (34, F / THE BOSS YACO Racing) in einem Audi R8. Ragginger setzte sich schließlich vor Lunardi und dessen Teamkollegen Philipp Geipel (28, Plauen) durch, Rang fünf ging an Nico Verdonck (27, B) und Frank Kechele (26, Ulm / Lambda Performance) beim Renndebüt ihres brandneuen Ford GT.
In der Gentlemenwertung macht im Regen von Oschersleben eine Frau alle Männer nass: Die ehemalige ADAC Formel Masters-Fahrerin Christina Nielsen (21 / DK) siegte beim ADAC GT Masters-Debüt in einem Porsche 911 gemeinsam mit Landsmann Allan Simonsen (34, DK / Farnbacher Racing) und schenkte Teamchef Horst Farnbacher damit doch noch einen Siegerpokal. Platz zwei ging an Remo Lips (31, CH / Callaway Competition), der in einer Corvette von ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Lennart Marioneck (24, München) unterstützt wurde. Das Gentlemanpodium komplettierten Eduard Leganov (41, CZ) und Fabian Hamprecht (17 / rhino´s Leipert Motorsport) im Lamborghini Gallardo.
Die ehemalige DTM-Pilotin Rahel Frey (27, CH) landete in ihrem ersten ADAC GT Masters-Rennen gemeinsam mit Markus Winkelhock (32, Berglen-Steinach/Prosperia C. Abt Racing) auf Rang neun. Damit unterlag die Schweizerin im Duell der schnellsten Damen Claudia Hürtgen im BMW Z4, die zusammen mit Dominik Baumann (20, A / PIXUM Team Schubert) einen Rang vor Frey/Winkelhock ins Ziel kam.
Ein turbulentes Rennen mit zwei Ausrutschern, einer Durchfahrtsstrafe und Rang elf erlebte Titelverteidiger Maximilian Götz (27, Uffenheim / Polarweiss Racing) gemeinsam mit Maximilian Buhk im Mercedes-Benz SLS AMG. Im zweiten Lauf am Sonntag haben die beiden Mercedes Benz-Piloten die Chance, ihr Ergebnis vom Samstag zu verbessern. Götz startet in das zweite Rennen vor Corvette-Pilot Daniel Keilwitz (23, Villingen / Callaway Competition) und Christian Mamerow (28, Waltrop / Prosperia C. Abt Racing) vom ersten Startplatz.