Die in Dresden lebende brasilianische Sambatänzerin Denise Souza war von einer Freundin eingeladen worden, mit nach Radeburg zum dortigen Karnevalsumzug zu kommen. Dort tanzte Denise Souza zwischen dem Fahrzeug des Weinböhlaer Prinzenpaares und einem sich anschließenden Gespann mit Freunden des Weinböhlaer Vereins. In diesem Wagen soll es dann während des Umzugs zu Übergriffen gekommen sein, berichtet die Sächsische Zeitung. Nach Aussagen der närrischen Sachsen auf dem Wagen, sei die Frau regelrecht ausgerastet, habe Gläser und Flaschen auf dem Tisch umgeworfen und Anwesende mit Alkohol begossen, weil man sie nicht - aus verkehrstechnischen Gründen - wie von ihr gewünscht, vom Wagen heruntersteigen lassen habe. Drei Männer hätten sie daraufhin zu einem späteren Zeitpunkt vom Wagen geworfen.
Die brasilianische Nachrichtenagentur Afropress hat den Fall jetzt aufgenommen. Ihr schildert Denise Souza den Vorfall so: Sie sei von Mitgliedern der Karnevalsgruppe attackiert worden. “Ich wollte nicht zu ihrer Ware werden, drei Männer, Mitglieder der Karnevalsgesellschaft, für die ich aufgetreten bin, bekannte Männer und mächtig im Land, haben mich physisch angegriffen. Ich habe um Hilfe geschrien, aber die Umstehenden haben diese Rufe ignoriert. Eine unbekannte Frau hat dann auf meine Rufe reagiert und die Polizei gerufen, die sich aber weigerte zu kommen. Deshalb habe ich mich an einem Ort, 20 km entfernt, bei der Polizei gemeldet und Anzeige erstattet. Zuerst wollte ich über diesen erniedrigenden und beschämenden Vorfall nicht sprechen, aber auf Raten meiner Freunde machte ich ihn öffentlich. Viele von uns Ausländern weigern sich zu glauben, dass es so etwas hier gibt und dass wir vorsichtig sein müssen, damit wir nicht zu Opfern werden.”
Der Vorfall scheint unter den in Deutschland lebenden Brasilianern für viel Aufregung zu sorgen. Afropress zitiert eine seit 20 Jahren in München lebende Brasilianerin mit der Aussage, dass die Gewaltanwendung gegen die Brasilianerin zu denken gebe. “Wir erwarten, dass die Behörden vorbeugend tätig werden”.
Die Journalistin Rafaela Carrijo schrieb in einem Bericht für Afropress: “Ich verteile diese Nachricht, um andere Brasilianer über die Gefahr zu informieren. Ich möchte, dass Gerechtigkeit geschieht und grausame Handlungen wie diese nicht wieder den Ruf von Deutschland beschmutzen, das heutzutage eines der europäischen Länder ist, das die meisten Initiativen für die Integration der Ausländer ergreift.” Mit Denise Souza hatte sie bereits einmal ein Interview geführt und sie sagt: “Ich konnte mich von der Integrität ihrer Arbeit in Deutschland überzeugen. In der Reportage, die ich gemacht habe, hat sie darauf hingewiesen, dass das Leben für eine schwarze Frau in diesem Land, aber insbesondere in Dresden, wo es aktive Neo-Nazi-Gruppen gibt, von Unsicherheit für das tägliche Leben geprägt ist”. Rafaela Carrijo erinnert dann noch daran, dass der Kampf gegen Rassismus und Gewalt geführt werden sollte, bevor es zu spät sei, insbesondere auch jetzt aus Anlass des Deutschland+Brasilien-Jahres, einer Initiative, die die Freundschaft und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern stärken sollte.
Ja tatsächlich, es gibt das vom Auswärtigen Amt und anderen staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen in Deutschland initiierte Programm “2013-2014 Deutschland+Brasilien”, das unter dem Motto steht “Wo Ideen sich verbinden” und der Sinn der Initiative wird so erläutert: “Die Initiative dient der Vertiefung und Ausweitung der deutsch-brasilianischen Beziehungen. Zugleich will das Jahr die Sichtbarkeit unserer Zusammenarbeit erhöhen und Anstöße für neue Kooperationen geben. Deutschland und Brasilien feiern ab Mai 2013 ein Festival der Ideen, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten.” Es bleibt zu hoffen, dass die Initiative sich nicht nur auf die Wirtschaftsbeziehungen bezieht, sondern auch zur Verbesserung der menschlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und zum Kampf gegen Rassismus und Fremdenhass beiträgt.
Informationsquelle
Brasileira na Alemanha é alvo de racismo e violência sexual – Afropress
Rafaela Carrijo Jeckle - Matéria Brasil Show - Mosaico Baiano –Youtube
Die brasilianische Nachrichtenagentur Afropress hat den Fall jetzt aufgenommen. Ihr schildert Denise Souza den Vorfall so: Sie sei von Mitgliedern der Karnevalsgruppe attackiert worden. “Ich wollte nicht zu ihrer Ware werden, drei Männer, Mitglieder der Karnevalsgesellschaft, für die ich aufgetreten bin, bekannte Männer und mächtig im Land, haben mich physisch angegriffen. Ich habe um Hilfe geschrien, aber die Umstehenden haben diese Rufe ignoriert. Eine unbekannte Frau hat dann auf meine Rufe reagiert und die Polizei gerufen, die sich aber weigerte zu kommen. Deshalb habe ich mich an einem Ort, 20 km entfernt, bei der Polizei gemeldet und Anzeige erstattet. Zuerst wollte ich über diesen erniedrigenden und beschämenden Vorfall nicht sprechen, aber auf Raten meiner Freunde machte ich ihn öffentlich. Viele von uns Ausländern weigern sich zu glauben, dass es so etwas hier gibt und dass wir vorsichtig sein müssen, damit wir nicht zu Opfern werden.”
Der Vorfall scheint unter den in Deutschland lebenden Brasilianern für viel Aufregung zu sorgen. Afropress zitiert eine seit 20 Jahren in München lebende Brasilianerin mit der Aussage, dass die Gewaltanwendung gegen die Brasilianerin zu denken gebe. “Wir erwarten, dass die Behörden vorbeugend tätig werden”.
Die Journalistin Rafaela Carrijo schrieb in einem Bericht für Afropress: “Ich verteile diese Nachricht, um andere Brasilianer über die Gefahr zu informieren. Ich möchte, dass Gerechtigkeit geschieht und grausame Handlungen wie diese nicht wieder den Ruf von Deutschland beschmutzen, das heutzutage eines der europäischen Länder ist, das die meisten Initiativen für die Integration der Ausländer ergreift.” Mit Denise Souza hatte sie bereits einmal ein Interview geführt und sie sagt: “Ich konnte mich von der Integrität ihrer Arbeit in Deutschland überzeugen. In der Reportage, die ich gemacht habe, hat sie darauf hingewiesen, dass das Leben für eine schwarze Frau in diesem Land, aber insbesondere in Dresden, wo es aktive Neo-Nazi-Gruppen gibt, von Unsicherheit für das tägliche Leben geprägt ist”. Rafaela Carrijo erinnert dann noch daran, dass der Kampf gegen Rassismus und Gewalt geführt werden sollte, bevor es zu spät sei, insbesondere auch jetzt aus Anlass des Deutschland+Brasilien-Jahres, einer Initiative, die die Freundschaft und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern stärken sollte.
Ja tatsächlich, es gibt das vom Auswärtigen Amt und anderen staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen in Deutschland initiierte Programm “2013-2014 Deutschland+Brasilien”, das unter dem Motto steht “Wo Ideen sich verbinden” und der Sinn der Initiative wird so erläutert: “Die Initiative dient der Vertiefung und Ausweitung der deutsch-brasilianischen Beziehungen. Zugleich will das Jahr die Sichtbarkeit unserer Zusammenarbeit erhöhen und Anstöße für neue Kooperationen geben. Deutschland und Brasilien feiern ab Mai 2013 ein Festival der Ideen, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten.” Es bleibt zu hoffen, dass die Initiative sich nicht nur auf die Wirtschaftsbeziehungen bezieht, sondern auch zur Verbesserung der menschlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und zum Kampf gegen Rassismus und Fremdenhass beiträgt.
Informationsquelle
Brasileira na Alemanha é alvo de racismo e violência sexual – Afropress
Rafaela Carrijo Jeckle - Matéria Brasil Show - Mosaico Baiano –Youtube