Nach einem schweren Tag, auf dem Nachhauseweg wird er von einer schwarzen Wagen verfolgt, den er erst nicht weiter beachtet, bis der Mann auf der Rückbank ihn anspricht und einlädt im Wagen und bei ihm Platz zu nehmen. Welches Angebot der Herr nun hat kommt für Marc eigentlich wie gerufen. Er soll lernen zu vergessen. Denn in der Klink in der der Herr arbeitet machen sie Experimente. Sie können Menschen helfen Traumas zu vergessen. Wie das gehen soll will er Marc vor Ort erklären. Doch in letzter Minute will Marc das doch nicht und geht unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Plötzlich steht jedoch seine Welt auf dem Kopf und nichts ist mehr wie es vorher war...
Erster Satz:
Was denkst du?
Rasant. Dies ist das Wort welches mir gleich in den Sinn kommt wenn ich an den Schreibstil denke. Heisst, all zu lange Sätze gibts nicht. Er schreibt wie gewohnt in der heutigen Sprache, nichts wird umschrieben sondern beim Namen genannt.
Die Geschichte.... einfach genial! Nicht nur das Thema an sich, das man unerwünschte Erinnerungen einfach löschen kann, sondern auch die Umsetzung ist sehr gut gelungen. Der Spannungsbogen hält sich bis zum Schluss, wirklich bis zum Schluss, denn während des lesens ist man sich x-Mal ganz sicher wie es dann jetzt ist, nur um nach paar Seiten raus zu finden das es doch nicht geht. Fitzek hat es wirklich geschafft mit all den verworrenen Handlungen und Begebenheiten einen zu verwirren, denn ich hab beim lesen öfters selbst das Gefühl gehabt jetzt wirst irre. Man grübelt von der ersten Seite an was jetzt wirklich los ist. Die Geschichte hat einen solchen Sog das man gar nicht merkt wie schnell man voran kommt. Man hält den Atem an und das Herz schlägt schneller... Man beginnt zu grübeln was man selber machen würde wenn man die Möglichkeit hätte Traumas einfach auslöschen zu lassen. Bei mir gäbe es da auch so 3 Stück auf die ich ganz getrost verzichten könnte, doch schon früher hab ich gelernt das eben jeder aus der Summe aller Erlebnisse und Erinnerungen besteht. Wer wäre ich dann wenn ein wichtiger Teil, auch wenn dieser halt sehr schmerzvoll ist, nicht mehr da wäre? Ich wäre ein anderer Mensch. Sebastian Fitzek ist es gelungen am Schluss eine Auflösung zu bieten die wirklich genial ist. Überraschend und eigentlich doch nicht. Ich lag gestern im Bett und dachte danach nur noch....
Die Protagonist Marc, ist wahrlich nicht zu beneiden. Ein gebrochener Mann und doch versucht er mit aller Kraft raus zu finden was los ist. Er wird durch die Geschichte gejagt wie kein anderer. Atemlos, paranoid und doch völlig normal möchte man ihm helfen.
Emma, eine Frau die plötzlich in Marcs verwirrtes Leben tritt, ihn mit nimmt auf eine Reise voller Verfolgungswahn und Gefahren. Eine Frau genau so na am Nervenzusammenbruch wie Marc selber.
Dann ist da noch Benny, sein Bruder, dieser hat mit seinem eigenen Leben zu kämpfen. Grade aus einer Anstalt entlassen hat er schon wieder Probleme. Er will vom Bruder nichts mehr wissen und doch ist er für ihn da als Marc ihn um Hilfe bittet.
Und Constantin, der Schwiegervater von Marc, hilfsbereit, besorgt, versucht Marc zu helfen.
All die Charakteren sind wirklich sehr gut herausgearbeitet, man kann sich in jede Person hineinversetzen, man sieht sie vor sich und könnte gleich mit interagieren.