Um einen Raspberry Pi ans Laufen zu bringen, benötigt man ein Betriebssystem. In der Regel ist dies ein Linux-Distribution. Allerdings gibt es davon mittlerweile einige. Die gängigsten sowie deren Funktion stelle ich hier einmal kurz vor.
Raspian
Das Betriebssystem Raspian basiert auf Debian und ist das offizielle OS des Raspberry Pi. Durch die große Verbreitung kann der Nutzer auf ca. 35.000 Softwarepakete zugreifen. Zusätzlich enthält Raspian Software wie Python, , Scratch sowie Sonic Pi. Die Desktop-Version gleicht den Eigenschaften eines Standard-Computers. Mit in dieser Distribution sind unter anderem auch das Textverarbeitungsprogramm Libre Office sowie der Email-Client Claws Mail. Wer anfängt sich mit dem Raspberry Pi zu beschäftigen kommt um Raspian eigentlich nicht vorbei.
Das offizielle OS für Raspberry Pi – Raspian
RISC OS
RISC OS gibt es bereits seit den 80er Jahren. Durch seine Auslegung auf die ARM-Architektur ist es wie geschaffen für einen Raspberry. Dabei gibt es einen großen Unterschied den RISC OS von allen anderen Betriebssystemen unterscheidet: Daten können nicht direkt aus einem Programm geöffnet werden – man zuerst das Verzeichnis der Datei und zieht dies in das jeweilige Programm. Obwohl RISC OS im Vergleich zu anderen Distributionen schon etwas veraltet erscheint, wird es von der Raspberry-Pi-Foundation immer noch als Alternative zu Raspian empfohlen.
RISC OS – die empfohlene Alternative zu Raspian
LibreELEC & OSMC
Ihr wollt den Raspberry Pi als Mediencenter benutzen sowie Musik und Videos auf großen Bildschirmen bzw. Fernseher anschauen? Keine Problem – dank des hardwarebeschleunigten Grafikchips kann der Raspberry Musik und Vidoes energiesparend und ruckelfrei darstellen. Mit LibreELEC oder OSMC erhaltet Ihr zusammen mit dem Raspberry ein sehr günstiges aber vollwertiges Mediencenter.
Für Media Center-Nutzung optimal LibreELEC udn OSMC
LibreELEC ist die Weiterentwicklung des sehr bekannten OpenELEC. Hervorzuheben ist hier die sehr gute Performance. LibreELEC basiert auf auf XBMC (Xbox Media Center) welches heute besser als Kodi bekannt ist. Dieses kann nicht nur lokale Inhalte sowie Inhalte vom Netzlaufwerk abspielen sondern auch Webstreams wiedergeben. OSMC steht zusätzlich auf Debian und bietet deutlich mehr Einstellmöglichkeiten als LibreELEC. Auch OSMC basiert auf XBMC. Für beide Systeme gibt es zusätzlich noch eine Menge Addons.
Ubuntu MATE
Ubuntu gehört wohl dank seiner Einsteigerfreundlichkeit zu den beliebtesten Linux-Distributionen. Der Ableger Ubuntu MATE hat es sogar auf den Raspberry geschafft. Allerdings läuft das Betriebssystem etwas träge und es kann Probleme mit den SD-Karten geben, wenn deren Geschwindigkeit nicht optimal ist. Mit Ubuntu MATE erhält man ein vollwertiges Betriebssystem bei dem alle wichtigen Programme wie zum Beispiel Dateimanager, Systemüberwachung, Terminal und Texteditor bereits installiert sind.
Ubuntu MATE für Raspberry Pi
Windows 10 IoT Core
Sicherlich fragt Ihr euch ob es möglich ist, Windows 10 auf einem Raspberry zu installieren. Es gab bereits einige Versuche Windows 10 auf dem Pi zum Laufen zu bringen, allerdings nur mit mässigem Erfolg. Mit dem Erscheinen von Windows 10 IoT (Internet of Things) ist dies nun möglich. Allerdings hat Window 10 IoT keinerlei Benutzeroberfläche im herkömmlichen Sinne. Das Betriebssystem ist eher dafür ausgelegt, Alltagsgegenstände, (Kühlschrank, Waschmaschine etc) mit dem Internet zu verbinden. Das OS richtet sich also an Bastler und Entwickler.
Windows 10 IoT Core für Raspberry Pi
Das sind so die gängigsten bzw. am meist benutzen Betriebssysteme für den Raspberry Pi. Daran kann man wieder mal sehen wie vielseitig der Raspberry ist. Für jedes Vorhaben gibt es quasi das passende Betriebssystem. Für den Start und den Einstieg ist Raspian sicherlich die richtige Wahl. Ein ausführliches Tutorial wie dieses installiert wird, worauf man achten muss und wie man Raspian einrichtet kommt in einem meiner nächsten Artikel.
Alle hier genannten Systeme können auf der offiziellen Raspberry Seite geladen werden.