Rasen bis zur Raserei

Was Michael Schumacher kann, kann Super Mario schon lange – auf die alten Tage nochmal so richtig Gas geben und als Pistensau den Geruch von verbranntem Gummi hinterlassen. Letzteres lässt sich zwar nur erahnen – immerhin dürfte auch Nintendo bislang kein großes Interesse daran haben, Spiele mit Duftmarke zu entwickeln. Aber auch Rennspielfans mangelte es in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht an Fantasie.

Die beweisen auch die Entwickler des aktuellen Arcade-Racers Mario Kart 7. Das gilt zwar nicht durchgängig. Doch ein paar neue Strecken im Rennspiel machen aus dem Spiel für den Handheld Nintendo 3DS rasante und ähnlich knallbunte Unterhaltung wie zuletzt in Mario Kart Wii. Hier und da gibt es auch beim Gameplay ein paar kleine Überraschungen. Und zum ersten Mal müssen die Nintendo-Helden unter Wasser, etwa auf der Strecke «Cheep Cheep Bucht», ordentlich aufs Gaspedal drücken.

Den leichtesten Einstieg ins Geschehen erlebt der Spieler wie üblich im Grand-Prix-Fahren: Acht Cups mit je vier Rennen und acht Kontrahenten sind überschaubar. Die besten Siegchancen gibt es für Ungeübte in der 50-ccm-Klasse – egal wie das jeweilige Kart konfiguriert wurde. Als deutlich kniffliger erweisen sich die 100-ccm- und die 150-ccm-Gruppe, bei der sich der Spieler schnell am Ende des Fahrerfeldes wiederfindet.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Um das Erlebnis attraktiver zu gestalten, haben die Entwickler die Grand-Prix-Strecken mit gold-glitzernden Münzen gepimpt. Die kennen Spieler bereits aus dem Münzrennen auf der Wii. Die Spieloption ist aber auch im Einzelspielermodus von Mario Kart 7 verfügbar. Eingesammelt auf den eigentlichen Rennstrecken bringen sie jedoch neue Teile für die Karts oder werden abgezogen, wenn der Fahrer in Abgründe stürzt oder heftig gerammt wird. Seinen gesammelten Schatz kann der Konsolenpilot allerdings auch ganz unfreiwillig verlieren – nämlich, wenn der Fahrer am Steuer mit einer der Schildkrötenpanzergeschosse attackiert wird. Neu dabei: die Glückssieben. Wer diese aus einer Itembox bekommt, verfügt sofort über alle Standarditems. Damit lässt sich die Spitze des Fahrerfeldes verdammt schnell erobern.

Welchen der acht zum Start verfügbaren Charaktere der Spieler bevorzugt, ist reine Geschmackssache: Mit Mario, Luigi, Bowser, Donkey Kong, einem Toad und einem Koopa sowie Prinzessin Peach sind die üblichen Verdächtigen verfügbar. Wer alle Grand Prix’ des 50-ccm-Cups durchfahren hat, schaltet zudem seinen auf dem Nintendo 3DS erstellten Mii für das Cockpit frei.

Die Konsole wird zum Lenkrad

Mit den drei Grand-Prix-Klassen hat der Spieler alle Hände voll zu tun. Doch irgendwann sind eben auch die geschafft. Abwechslung finden Einzelspieler dann in Modi wie der Ballonschlacht oder beim Zeitfahren. Mehr Spaß bieten allerdings die beiden Mehrspielermodi, die Nintendo dem Arcade-Racer spendiert hat. Lokal – mit bis zu acht drahtlos verbundenen Konsolen – oder per Internet in einer riesigen Community können Mario-Fans beweisen, ob ihr Kart aufs Podest gehört oder nur zur lahmen Ente taugt.

Eine gewohnt gute Grafik und die zur Atmosphäre der Schauplätze passenden Musik sorgen im Test für ein angenehmes Erlebnis. Das wird auch von der Steuerung unterstützt, die auf die Eigenheiten des Nintendo 3DS zurückgreift und Rennspielfans erlaubt, zweigleisig über die virtuellen Pisten zu jagen.

Standardmäßig eingestellt ist die 3rd-Person-Perspektive, bei der das Kart per Slide Pad in die richtige Richtung gelenkt wird. Wer das Steuerkreuz hingegen nach unten drückt, wechselt zur First-Person-Ansicht. Hier lässt sich das Kart sowohl per Slide Pad steuern, aber auch indem einfach die Konsole bewegt wird. Die integrierten Sensoren wandeln die Bewegung dann in Steuerungsdaten um. Doch die Konsole als Lenkrad zu benutzen, statt einfach nur das Pad zu bewegen, erfordert ein wenig Übung – insbesondere bei den 150-ccm-Cups. Anfänger sollten sich bei den ersten Spielversuchen in dieser Variante also darauf einstellen, einmal öfter in einen virtuellen tiefen Abgrund zu stürzen.

Fazit. Mario Kart 7 ist ein rundum gelungener Rennspaß, der Kinder genauso begeistert wie erwachsene Mario-Fans. Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade bieten für jeden etwas. Die Begeisterung für die Konsolenraserei ist Nintendo sicher. Nur eines dürfte manchem eingefleischten Fan zum höchsten Glück fehlen: echte Missionen. Es macht zwar Spaß, stundenlang seine Runden auf den bunten, kreativ gestalteten Pisten zu drehen. Manchmal bringt ein höheres Ziel aber noch mehr Unterhaltung.

Titel: Mario Kart 7
Genre: Rennspiel
Publisher: Nintendo
Entwickler: Nintendo
Preis: zirka 38 Euro
Sprache: Deutsch
USK: freigegeben ab 0 Jahre
Altersempfehlung der Redaktion: ab 8 Jahre
Plattform: Nintendo 3DS
Veröffentlichungsdatum: Dezember 2011
Weiterspielen: Mario Kart Wii (Wii), F1 2011 (PC)

Quelle:
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Technik News -
«Mario Kart 7» – Rasen bis zur Raserei


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