Rangordnung Hund und Kind: Wichtige Regeln für Eltern

Stellen Sie sich vor, das Lachen Ihres Kinds schallt durch Ihr Haus, begleitet von freudigen Pfoten, die über den Boden tappen. Jeden Tag spielen beide wie Herz und Seele miteinander. Es entsteht eine unzertrennliche Bindung, die nicht nur Ihr Zuhause mit Freude erfüllt, sondern auch eine unschätzbare Lektion in Liebe, Loyalität und Verantwortung bietet. Für den Rest des Lebens prägen Sie die Beziehung Ihres Kinds zu Tieren.

Doch wie schaffen Sie das? In der Realität können Revierkämpfe und Dominanzverhalten die traute Zweisamkeit stören. Deshalb zeigen wir Ihnen hier, wie Sie die Beziehung zwischen Ihrem Kind und Ihrem Hund von Anfang an auf ein solides Fundament stellen

Hunde als Bereicherung für Familien

Ist ein Hund in Ihrer Familie? Dann wirkt sich die Beziehung zwischen Kind und Hund meist sehr positiv auf Ihres Kinds aus. Das gilt für das Sozialverhalten wie die Kommunikationsfähigkeit. Bestimmt kennen Sie das Gefühl, wenn Sie selbst als Kind mit einem Haustier aufgewachsen sind.

Allerdings funktioniert dies nur dann, wenn Hund und Kind mit viel Fingerspitzengefühl aneinander gewöhnt werden. Von einer Rangordnung würde ich jedoch eher nicht sprechen wollen. In der Hundewelt sind Welpen stets die Rangniederen. Insofern wäre auch ein Kind, das in die Familie kommt, nicht ranghöher als der Hund.

Vergessen wir also die Rangordnung. Wichtig dagegen ist, mit Hund und Kind von Beginn an zu arbeiten. Je nachdem, wer später kommt, muss lernen, dass auch der / die Neue zum Familienverbund gehört. Es gibt demnach zwei unterschiedliche Herangehensweisen.

Erst der Hund, dann kommt ein Kind

Lebt ein Hund mit einem jungen Paar zusammen, steht er zumeist im Mittelpunkt. Alles dreht sich um den Vierbeiner und er ist der Mittelpunkt der Familie. Stellt sich dann eine Schwangerschaft ein, ändert sich plötzlich alles. Die Prioritäten verschieben sich und der Fokus liegt auf dem Ungeborenen.

Genau das ist die richtige Zeit, um den Hund an die neue Situation in der zukünftigen Familie zu gewöhnen. Keinesfalls sollte der Hund völlig unvorbereitet mit der neuen Familienkonstellation konfrontiert werden. Ab sofort sind viel Gefühl und Einfühlungsvermögen notwendig, damit ein harmonisches Zusammenleben klappen kann.

Falls es noch nicht von Beginn an passiert ist, sollten Sie Ihrem Hund während der Schwangerschaft klare Regeln setzen. Überlegen Sie, was der Hund in Zukunft tun darf und was nicht. In welches Zimmer darf er gehen, wo darf er schlafen?

Schaffen Sie klare Regeln

Überdenken Sie rechtzeitig, ob Sie dem Hund den Zutritt zum Kinderzimmer erlauben wollen oder nicht. Hier wird das Kind gewickelt und soll später spielen und schlafen. Zu Beginn ist es vielleicht ratsam, dieses Zimmer zur hundefreien Zone zu erklären. Das muss aber nicht sein. Es kommt wahrscheinlich auch viel auf das Tier und seinen Charakter an.

Beginnen Sie erst dann mit klaren Regeln, wenn der Nachwuchs geboren ist, ist es zu spät. Der Hund wird dann die Maßregelungen und Verbote auf das neue Familienmitglied beziehen. Das ist kein guter Start für eine schöne Beziehung. Trainieren Sie also rechtzeitig mit Ihrem Hund. Er muss dabei auf beide Partner hören, damit das Familienleben in Zukunft klappt.

Planen Sie früh genug die Unterbringung Ihres Vierbeiners für die Zeit des Klinikaufenthaltes. Eine Geburt kann viele Stunden dauern. Der Hund muss während dieser Zeit von einer ihm vertrauten Person gut betreut werden. Damit ist ein wichtiger Schritt für die kommenden Wochen gelegt.

Geben Sie Ihrem Hund Zeit

Der wichtigste Augenblick ist jener des gegenseitigen Kennenlernens. Geben Sie Ihrem Hund dafür die Zeit, die er benötigt. Drängen Sie ihn nicht und überfordern Sie ihn keinesfalls. Während des ersten Beschnupperns dürfen Sie die beiden keinesfalls aus den Augen lassen. Beobachten Sie Ihren Hund und seine Reaktionen ganz genau.

Achten Sie darauf, dass sich der Hund jederzeit zurückziehen kann. Er muss einen festen Platz im Haus oder in der Wohnung haben, wo er zur Ruhe kommen kann. Gestehen Sie ihm diese Ruhe und einen eigenen Platz zu. Das sollte auch dann gelten, wenn das Kind schon größer ist.

Zu Beginn ist ein wenig Eifersucht schon mal möglich. Das darf man dem Hund auch zugestehen. Lassen Sie Ihrem Haustier Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Versuchen Sie so gut wie möglich, die Erlebnisse des Hundes mit dem Kind positiv zu gestalten. Dann wird er auch in Zukunft das Kind als etwas Positives sehen.

Wenn der Hund das Kind maßregelt

Haben Sie diese ersten wichtigen Schritte richtig gemacht, wird Ihr Vierbeiner das Kind problemlos akzeptieren. Bleiben Sie jedoch am Ball. Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn der Hund einmal versucht, das Kind zu maßregeln.

Im Hunderudel ist das ganz normal, dass die Jüngeren von Älteren zurechtgewiesen werden. Der Hund wird Ihr Kind nicht verletzen. Er wird lediglich knurren oder in die Luft schnappen. Das hat nichts mit Beißen oder Hinschnappen zu tun. Manchmal stößt er auch einfach mit der Schnauze zu.

Dieses Verhalten ist völlig normal und gilt quasi als Warnung. Irgendetwas ist nicht im Sinne des Hunds. Er möchte, dass das Kind mit seinem Verhalten aufhört. Sollte der Hund wirklich zuschnappen, ist es wichtig, den Grund dafür herauszufinden.

Hat das Kind den Hund geärgert, ihn womöglich verletzt, verteidigt sich das Tier. Aus diesem Grund sollten Hund und Kind nie alleine gelassen werden. Auch das Kind muss seine Grenzen kennen und darf dem Hund kein Leid zufügen.

Erst die Kinder, später kommt der Hund in die Familie

Anders sieht die Situation dann aus, wenn der Hund zu Kindern in die Familie kommt. Hier beginnt die Arbeit bereits bei der Auswahl des Tiers. Lassen Sie sich gut beraten, welcher Hund gerade zu Ihnen und Ihrer Familie passt.

Sind Sie eine ruhige Familie, die gerne im Garten sitzt oder gemütlich spazieren geht? Oder gehören Sie zu den aktiven Menschen, die bei jeder Gelegenheit auf dem Fahrrad sitzen oder in die Berge fahren? Ihr Hund sollte Sie möglichst oft begleiten. Darum muss er auch zu Ihnen und Ihren Aktivitäten passen.

Passt der Hund zu Ihnen und Ihrer Familie?

Leben Sie auf dem Land oder in der Stadt? Gibt es einen Garten oder müssen Sie per Aufzug in den zehnten Stock? All das sind Kriterien, die bei der Suche nach dem richtigen Vierbeiner von großer Bedeutung sind. Auch in puncto Kinder muss der Hund einfach dazu passen.

Nicht alle Hunderassen gelten als kinderfreundlich. Der Hund sollte eine gewisse Gutmütigkeit und viel Geduld mitbringen. Das wird er im Zusammenleben mit Kindern dringend benötigen. Hier gibt es gravierende Charakterunterschiede. Ein Husky oder ein Kangal beispielsweise sind keine geeigneten Kinder- und Familienhunde. Pudel oder Labrador dagegen sind perfekt für kleine Familien.

Generell kann gesagt werden: Je älter die Kinder sind, desto besser. Kinder müssen im Zusammenleben mit einem Hund viel lernen. Ältere Kinder verstehen die Bedürfnisse des Hundes besser und können auch bereits mit ihm arbeiten und spielen.

Konsequente Erziehung ist wichtig

Auch wenn der Hund in die Familie kommt, gilt es, sofort mit einer konsequenten Erziehung zu beginnen. Das gilt jedoch nicht nur für den Hund. Auch die Kinder müssen lernen, auf den Hund Rücksicht zu nehmen und ihn respektvoll zu behandeln.

Sowohl Kinder als auch der neue Hausgefährte benötigen ihre Rückzugsräume. Diese Tabu-Zonen sollten für beide eingehalten werden. Der Hund sollte nicht unerlaubt ins Kinderzimmer gehen dürfen. Die Kinder dürfen den Hund auf seinem Platz nicht stören. Auch wenn es verführerisch ist - schläft der Hund, wird er nicht von den Kindern geweckt!

Lassen Sie Ihre Kinder und Ihren Hund nie alleine. Auch dann nicht, wenn beide bereits längere Zeit aneinander gewöhnt sind. Kinder können natürlich mit dem Hund spielen. Allerdings sollte dies immer gut beobachtet werden. Kinder sollten weder Zerrspiele mit dem Hund veranstalten noch wildes Fangen spielen oder Toben.

Das könnte der Hund falsch verstehen und versuchen, einen Rangordnungskampf daraus zu machen. Manche Hunde werden bei diesen Spielen auch entsprechend grob. Das kann fatale Folgen haben. Kinder dürfen den Hund auch keinesfalls verletzen, indem sie ihn am Schwanz oder an den Ohren ziehen. Das sind absolute NoGos. Eltern müssen ein derartiges Verhalten sofort unterbinden.

Hunde sind kein Spielzeug

Leider finden viele Hundehalter es immer noch witzig, wenn ihr Nachwuchs sich dem Hund gegenüber respektlos verhält. Genügend Beispiele können Sie als Videos auf Instagram und Tiktok ansehen. Die Folgen sind leider häufig Bissverletzungen der Kinder und die Hunde verlieren in der Folge nicht selten ihre Familie oder gar ihr Leben.

Je respektvoller ein Kind mit einem Hund umgeht, desto besser wird das Kind-Hund-Gespann funktionieren. Der Hund wird das Kind respektieren und sich auch von ihm führen lassen. Erfährt der Hund diesen notwendigen Respekt nicht, wird er immer wieder versuchen, sich zu verteidigen und das Kind zu maßregeln. Das gilt es zu verhindern.

Kleine Hunde und kleine Kinder sind ein ganz besonderer Fall. Gerade kleine Hunde können sehr dominant und auch ganz schön bissig sein. Auch wenn sie putzig und klein sind, dürfen Sie das nicht unterschätzen. Selbst ein kleiner Hund kann ein Kleinkind erheblich verletzen.

Allerdings ist das umgekehrt leider ebenfalls häufig der Fall. Die Kinder werden mit den Zwergen alleine gelassen. Was soll denn schon passieren? Kleine Kinder haben aber noch nicht das Gefühl, dass dieses kleine Tier empfindlich ist. Immer wieder müssen die Hunde bei Unfällen gehörig draufzahlen.

Fazit zur Rangordnung der Familienmitglieder

Wie Sie sehen können, liegt die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Hund und Kind in den Händen der Eltern. Je besser Sie Kind und Hund aneinander gewöhnen, desto schöner und reibungsloser wird die Familie mit Hund funktionieren. Dafür sind für beide klare Regeln und ein respektvoller Umgang miteinander besonders wichtig.

Sorgen Sie also von Beginn an für Respekt von beiden Seiten. Legen Sie für beide klare Regeln fest und achten Sie darauf, dass diese eingehalten werden. Hunde sind kein Spielzeug. Sie sind Lebewesen, die das Leben von Kindern bereichern können. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn Sie die Grundlagen dafür legen.

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