Dabei hätten weitere Testkilometer sehr wertvoll für Hyundai sein können. Ein Start nach Rallye-2-Reglement ist nur bei der „Monte“ per Reglement nicht erlaubt. Bei allen anderen Läufen hätten die Koreaner durch diese Regelung am Folgetag mit entsprechender Strafzeit wieder an den Start gehen können.
Doch das Jahr 2014 wird offenbar noch viele Überraschungen bereit halten. Die von allen erwartete „Show“ von Sébastien Ogier gab es nämlich nicht. Der amtierende Weltmeister musste sich seinen Gesamtsieg hart erkämpfen. Dank einer überlegten, besonnenen Taktik auf der Strecke holte sich der Volkswagen-Pilot seinen ersten „Monte-Sieg“ als WRC-Fahrer. „Mal hatten wir 100 Meter Asphalt und dann wieder Glatteis auf der Strecke. Dabei den richtigen Rhythmus zu finden, war alles andere als einfach“, resümierte Ogier im Ziel.
Sehr stark agierte das Team von Ford. Bryan Bouffier hielt den Kampf um den obersten Podiumsplatz lange Zeit offen, führte sogar mit mehr als einer Minute deutlich. Doch einen kleinen Ausritt Bouffiers neben die Piste nutzte Sébastien Ogier eiskalt aus, um wertvolle Zeit aufzuholen und an seinem Landsmann vorbeizuziehen. Auch Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica zeigte mit seinem Ford eine aufsteigende Leistungskurve, bis er sein Auto am zweiten Tag nach einem Unfall abstellen musste. Die Citroen, besetzt mit Mads Ostberg und Kris Meeke, hielten lange mit, konnten aber letztlich nicht ganz nach vorne fahren. Meeke wurde am schließlich Dritter hinter Bouffier.
Einmal mehr hat die Rallye Monte Carlo ihre berüchtigte Facette mit ständig wechselnden Wetterbedingungen und Straßenverhältnissen gezeigt. Erfahrung war der Schlüssel zum Sieg. Jetzt blickt alles gespannt nach Schweden. Schnee und stetige Bedingungen erwarten die Teams rund um Hagfors in der Nähe von Karlstadt. Spannung und knappe Ergebnisse scheinen nach dem ständigen auf und ab auf der „Monte“ im Land der Elche vorprogrammiert zu sein.