Es ist ja nicht so, als würde Musik in unserem Leben keine Rolle spielen - im Gegenteil: Ob am Frühstückstisch, während der Autofahrt oder nachmittags im Café - aus irgendeiner Ecke läuft immer ein Radiosender als lebensbegleitendes Grundrauschen. Nur mit dem traditionellen Liedgut hapert es gewaltig.
Scheinbar hat dies auch Rainald Grebe bemerkt und aus dieser Thematik eine großartige Bühnenshow inszeniert: "Rainald Grebe: Volksmusik". Gestern Abend war Premiere im Hamburger Thalia Theater - und ich war mittendrin.
Ohne jetzt mehr Details zu verraten - der Abend hatte es in sich: Die Wildecker Herzbuben wurden von Harlem Shake und Gangnam Style vertrieben, Grebe schaukelte hoch über den Gästen und ein internationaler Chor gab ein Popourri zum besten - Saunagang inklusive. Durchgeknallt? Ja, eben typisch Grebe!
Auch ein FDJ-Kinderlied, das jährliche Weihnachtssingen der Union-Fans, "schönste" Ballermann-Hits, Arbeitskampflied oder schwülstige Schlager fanden ihren Platz im Programm.Doch reine Belustigung war dies nicht - mit bissigen und eloquenten Eigenkomposition legte Rainald Grebe und sein Chor immer wieder den Finger in die Wunde.
Lieder sind doch auch Heimat, oder nicht?
Eines der Höhepunkte war für mich das gemeinsame Singen von "Der Mond ist aufgegangen" - selbstverständlich mit Textvorlage. Ob dies bei "Hit me Baby on more Time" auf von Nöten nötig gewesen wäre ist fraglich. Wer jetzt von euch selbst mitsingen möchte hat noch bis zum 9. Juni dafür Zeit. Karten gibt es noch reichlich für eine kulturelle Investition die sich wirklich lohnt! Ich wünsche euch viel Spaß!