photo by www.manfredbaumann.com
Wayne Carpendale kann auf eine beachtliche Schauspielkarriere zurückblicken. So wirkte er u. a. bei "Unter Uns" mit, war in Fernsehproduktionen wie "alphateam- Die Lebensretter im OP" und "Sturm der Liebe" zu sehen. Vor allem durch die Serie "Der Landarzt" hat es der sympathische Künstler geschafft, seinen Bekanntheitsgrad nachhaltig zu steigern.Fans, die den Sohn von Howard Carpendale und Ehemann von Annemarie Warnkross live erleben möchten, haben dazu in der Zeit zwischen dem 28.06. und 07.09. bei den Karl May Festspielen in Bad Segeberg Gelegenheit.
Was er über seine Rolle als Old Surehand denkt, wie die Vorbereitung auf die Festspiele aussieht und was es mit dem Projekt "hand2hold" auf sich hat, hat er unserer Ragna in einem Interview verraten.
Ragna: „Sie haben im Jahr 2003 bei den Karl May Festspielen den Old Surehand gespielt. Seit 2013 spielen Sie die Rolle des Old Shatterhand. Wie kommt es zu diesem Comeback bei den Festspielen?“
W. Carpendale: „Eigentlich war nur ein Jahr geplant, aber die Saison 2013 war einfach so erfolgreich und hat soviel Spaß gemacht, dass wir gesagt haben: "Die Geschichte wollen wir unbedingt noch weitererzählen." Denn „Winnetou I“ endet ja quasi mit der Blutsbrüderschaft. Da wäre es doch schade, wenn es jetzt nicht das erste richtige Blutsbrüder-Abenteuer von Jan Sosniok als Winnetou und mir als Old Shatterhand geben würde. Ich freue mich jedenfalls sehr auf die Saison, denn die Shows am Kalkberg sind wirklich einmalig. Die Atmosphäre, wenn bis zu 8.000 Zuschauer in der Arena sind, ist unvergleichbar. Und als Schauspieler bist du voll gefordert, wegen der vielen Stunts, des Reitens mitten durch die Menschenmenge, wegen des wechselhaften Wetters und der vielen Akteure und Tiere auf der Bühne. Wir wollen auch 2014 eine spannende Geschichte erzählen und ich bin mir sicher, dass diese mindestens so unterhaltsam wird wie letztes Jahr.“
Ragna: „Dieses Jahr werden Sie dann auch bei den Festspielen zu sehen sein und somit gefällt Ihnen die Rolle des Old Shatterhand nach wie vor gut?“
W. Carpendale: „Auf jeden Fall. Schon als Kind habe ich immer gern den Cowboy gespielt. Und Old Shatterhand ist aufgrund seiner Vielseitigkeit ein sehr spannender Charakter, bei dem man ein sehr breites Spektrum spielen kann. Aber nicht nur die Rolle ist toll. Der Zusammenhalt im Team ist in Segeberg immer besonders groß, weil das Ganze nicht ungefährlich ist. Du musst Dich auf jeden Deiner Kollegen verlassen. Das schweißt zusammen und macht viel Spaß, wenn man da zwei Shows am Tag rockt. Und wenn diese Spielfreude sich dann auf die Zuschauer überträgt, gehen die in den Shows total mit und machen kräftig Stimmung. Man könnte sagen, sie gucken das Stück nicht nur, sondern sie sind Teil der Show.“
Ragna: „Wie zeitintensiv ist es für Sie, sich auf die Festspiele vorzubereiten?“
W.Carpendale: „Sehr zeitintensiv, weil wir 30 Tage lang nichts anderes tun als zu proben – jeden Tag, von morgens bis in die Nacht. Schauspielproben, Stunttraining, Pyroeinweisung, Reittraining, Pressetermine und zwischendurch Essen und Schlafen. Jeder Tag ist aufgeteilt, so dass das alles parallel läuft und Du als Schauspieler von einer Einheit in die nächste gehst. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sich jeder in dieser Zeit auf seine Aufgaben konzentriert und kurz vor der Premiere ein Zahnrad ins nächste greift und das Ganze zu einem Stück zusammenwächst.“
Ragna: „Vor Kurzem lief wieder „Let’s Dance“. Werden Erinnerungen wach, oder haben Sie sich die aktuelle Staffel nicht angeschaut?“
W. Carpendale: „Hin und wieder habe ich mal hinein gezapped, aber den tänzerischen Teil meiner Karriere hab ich hinter mir (lacht). Grundsätzlich habe ich aber nur positive Erinnerungen an die Zeit. Isabel und ich haben damals Woche für Woche darauf hingearbeitet eine coole Show zu liefern und wenn das dann in der Live-Show klappt und die Menschen begeistert sind, dann ist das schon ein gutes Gefühl, vergleichbar mit den 72 Shows in Bad Segeberg. Andererseits bin ich froh, dass ich in der ersten Staffel dabei war, denn damals ging es noch ein bisschen mehr um die Entwicklung beim Tanzen, nicht so sehr um den ganzen privaten Kram dahinter, der die letzten Jahre so gepusht wurde, um die Spannung zu halten. In der aktuellen Staffel war das Niveau allerdings wahnsinnig hoch. Ich finde, das tut der Sendung sehr gut."
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Ragna: „Sie haben zusammen mit Ihrer Frau Annemarie das Projekt „hand2hold“ gegründet. Was genau ist das für ein Projekt?“W. Carpendale: „Das ist eine Initiative, bei der wir gemeinsam mit "Hand in Hand for Children" alle paar Monate Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nach München einladen, die in irgendeiner Form einen schweren Schicksalsschlag hinter sich haben. Mal sind das Kinder, die im Kinderheim leben, mal Kinder die Krebs hatten oder deren Geschwister. Wir verbringen jeweils ein komplettes Wochenende mit ihnen und möchten sie für ein paar Tage aus ihrem Klinik- oder Waisenalltag entführen, in dem wir mit ihnen zum Fußball oder ins Theater gehen. Wir machen aber auch Workshops, bei denen es darum geht, mit mehr Selbstbewusstsein zurück in den Alltag zu kehren. Diese Wochenenden sind immer sehr emotional, weil die Kids sehr offen über ihre Probleme reden, wenn sie merken, dass es Anne und mir nicht um unsere Aufmerksamkeit geht, sondern darum, dass die Kids im Mittelpunkt stehen.“
Ragna: „Sie sind berühmt. Ihre Frau ist auch berühmt. Wie ist das wenn Sie einkaufen gehen, können Sie das überhaupt noch in Ruhe? Oder werden Sie direkt von Fans belagert?“
W. Carpendale: „Das geht. Keine Sorge. Mal davon abgesehen, finden unsere Jobs nun mal in der Öffentlichkeit statt. Man sollte nicht Moderatorin oder Schauspieler werden, um erkannt zu werden, aber wenn man es wird und dies auf einer respektvollen Basis geschieht, dann ist es doch ein wunderbares Zeichen für den Erfolg.“
Ragna: „Was haben Sie für 2014 geplant?“
W. Carpendale: „Da gibt es so einiges. Aber nicht über alles kann ich schon reden, weil wir gerade noch voll in der Entwicklung stecken. So oder so ist es wahrscheinlich eines der vielseitigsten Jahre meiner Karriere. Ich stand bereits für „Alarm für Cobra 11“ und „Kreuzfahrt ins Glück“ vor der Kamera, drehe gerade in München eine Folge „Der Alte“ und werde weiterhin als Komissar in der ARD-Reihe „Mord in bester Gesellschaft“ auftreten. Außerdem nimmt Bad Segeberg natürlich den größten Teil des Sommers ein und vielleicht gibt es hier und da auch noch ein paar andere überraschende Projekte. Schauen wir mal... ."
Ragna: „Sehr schön, da sind wir gespannt, was uns erwartet.“
W. Carpendale: „Ja, ich auch (lacht)“