Ragdoll – Dein letzter Tag | Daniel Cole

Ragdoll – Dein letzter Tag | Daniel Cole

Inhalt

Nach seiner Suspendierung kehrt der umstrittene Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, wieder in den Dienst ein. Während seiner Jahre als Detective hat er bereits alle möglichen Grausamkeiten erlebt und gesehen, doch als er zu seinem nächsten Fall gerufen wird, wied sogar er noch überrascht. Sechs Körperteile von sechs Opfern sind zu einer Art Puppe, einer Ragdoll, zusammengenährt worden. Zum gleichen Zeitpunkt erhält Wolfs Exfrau eine Todesliste. Es stehen 6 Namen mit genauen Todesdaten darauf, ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und der letzte Name auf der Liste, ist William Oliver Layton-Fawkes.

Ein Thriller, der mir den Atem geraubt hat.

Ragdoll – Dein letzter Tag“ ist mein erstes Buch, das ich von NetGalley bekommen habe. Herzlichen Dank daher an den Ullstein Buchverlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Ich habe das Buch auf der Seite zufällig gesehen und das Cover ist mir direkt ins Auge gestochen. Als ich den Klappentext gelesen habe war klar, dass ich mein Glück versuchen möchte und habe dann direkt eine Zusage erhalten. Ich bin froh, dass ich mich dafür entschieden habe, denn das Buch hat mich nicht mehr losgelassen.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der die Suspendierung von Detective William Oliver Layton-Fawkes darstellt. Bereits hier ist deutlich zu spüren, dass mit Wolf nicht zu spaßen ist und der Detective auch dazu bereit ist, Grenzen zu überschreiten, um Gerechtigkeit walten zu lassen.

Vier Jahre später ist Wolf gerade wieder frisch in den Dienst getreten. Er hat nicht nur einen Aufenthalt in einer psychatrischen Anstalt hinter sich, sondern auch eine Scheidung. Er lebt in einer kleinen Absteige, hat nicht einmal seine Kartons ausgepackt, als eine Leiche gefunden wird. Das grauenvolle an der Leiche: sie besteht aus sechs Opfern.
Unzählige Fragen stellen sich. Was will der Mörder mit dieser „Ragdoll“ sagen? Wer sind die Opfer? Wie stehen sie zueinander in Beziehung? Was haben die Morde mit dem Feuerbestatter zu tun, der Wolf in die Suspendierung zwang?

„Wenn du der Teufel bist, was bin dann ich?“ (Position 29-30, E-Book)

Wolf ist ein sehr eigenwilliger Charakter, der nicht unbedingt als Sympathieträger fungiert. Er ist entschlossen, den Mörder aufzuhalten, die Menschen auf der Liste zu retten und möchte sich gleichzeitig wieder als Detective beweisen. Doch sein Temperament hilft ihm nicht wirklich. Er überschreitet immer und immer wieder Grenzen und versucht in gewagten Alleingängen der Lösung des Rätsels näher zu kommen. Dabei tritt er nicht nur seinen Vorgesetzten auf die Füße, sondern auch seiner Partnerin Baxter. Die junge Ermittlerin und Wolf haben eine interessante Beziehung zueinander. Als Team, arbeiten die beiden recht gut zusammen, man spürt als Leser jedoch auch eine Spannung zwischen ihnen, die etwas andeuten, was keiner der beiden im gesamten Thriller je ansprechen. Ihre gemeinsame Vergangenheit macht es für sie sehr schwer einander wirklich zu vertrauen und genau wie Wolf, ist auch Baxter ein eher schwierigerer Charakter.
Wolf hat einen sehr kurzen Geduldsfaden, wird sehr schnell aggressiv, laut und teilweise sehr grob. Baxter ist ihm da nicht unähnlich, auch wenn sie nie handgreiflich wird, hat auch sie Probleme damit ihre Aggressionen im Zaum zu halten.
Ganz anders als die beiden ist Edmunds ein junger Ermittler, der frisch vom Betrugsdezernat versetzt wurde. Er ist hochmotiviert, intelligent und geht jeder noch so kleinen Spur nach.
Zu Beginn des Thrillers lässt er sich vor allem von Baxter, seiner direkten Vorgesetzten, ziemlich unterbuttern. Nach und nach gewinnt er jedoch an Charakterstärke und Durchsetzungsvermögen, denn wenn er sich sicher ist, etwas entdeckt zu haben, dann teilt er dies auch mit Überzeugung mit. Er steht für das ein, was er herausgefunden hat und lässt sich am Schluss nicht mehr davon abbringen. Edmunds hat mir von Anfang an sehr gut gefallen, weil er unvoreingenommen in den Fall gegangen ist. Er hat keine Vergangenheit mit Wolf, kennt die Verstrickungen des Falls um den Feuerbestatter nicht aus erster Hand und kann so ganz unabhängig agieren. Gerade das hat mir an diesem Thriller sehr gut gefallen. Man bekommt dadurch sehr unterschiedliche Blickwinkel und kann sich langsam aber sicher ein gesamtes Bild zurecht legen.

Die Spannung im Thriller ist von Anfang an zu spüren. Die Polizei steht schließlich sehr stark unter Strom, vor allem, als die Liste von Wolfs Exfrau ins Spiel gebracht wird und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Dass Wolfs Name auch auf der Liste steht verfestigt die Annahme, dass alles mit dem Feuerbestatter zu tun hat. Doch die Hintergründe scheinen völlig unklar zu sein. Auf den ersten Blick gibt es keine Hinweise auf die Opfer, doch nach und nach entdecken die Ermittler kleine Spuren, die sie auf die Lösung der sechs Rätsel bringen und ihnen gleichzeitig immer deutlicher vor Augen führt, was die einzelnen Personen miteinander gemeinsam haben. Nicht nur diejenigen, die bereits getötet wurden, sondern auch die, die auf der Liste stehen.

„Einer, der nach einem Massaker keinen einzigen Tropfen Blut hinterlässt, vergisst nicht aus Versehen einen Ring am Finger.“ (Position 469-470, E-Book)

Nach und nach nimmt alles langsam Gestalt an und der Thriller wird von Seite zu Seite spannender. Die Art, wie Daniel Cole die Charaktere darstellt, habe ich so noch nie erlebt und es hat mir erstaunlich gefallen, obwohl keiner der Protagonisten mir sonderlich sympathisch war.
Auch die vielen Perspektivwechsel haben mir sehr gut gefallen. Der Blickwinkel wird so sehr weit und abwechslungsreich. Die Handlung gewinnt damit noch mehr an Spannung und man verpasst keinen Schritt der Protagonisten.
Es hat mir unwahrscheinlich viel Spaß gemacht Wolf, Edmunds und Baxter zu begleiten und herauszufinden was hinter den Morden steckt und gleichzeitig mitzuerleben, ob der Mörder aufgehalten werden kann oder nicht.
Die Auflösung hat mich überrascht, begeistert und mir eindeutig Lust darauf gemacht, noch weitere Bücher von Daniel Cole zu lesen.

„Jeder Feigling kann eine Schlacht schlagen, wenn er weiß, dass er gewinnt; aber zeig mir einen Menschen, der den Mut hat zu kämpfen, wen er seiner Niederlage sicher ist.“ (Position 5674-5676, E-Book)

Fazit

Daniel Cole hat es geschafft mich regelrecht an meinen Kindle zu fesseln. Es ist mir unwahrscheinlich schwer gefallen mich von dem spannungsreichen Thriller zu lösen. Auch wenn ich meine Probleme mit den Charakteren hatte, so habe ich ihren Weg doch gerne verfolgt und kann euch diesen Thriller sehr ans Herz legen.

Herzlichen Dank an die Ullstein Buchverlage und NetGalley für das Rezensionsexemplar!


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