Was ist Rafting?
In den siebziger Jahren in den USA als Freizeitvergnügen entdeckt, kam das Rafting in den späten Achtzigern auch nach Mitteleuropa. Seiter gilt es auch hier als ernstzunehmende Wassersportart. Hierbei werden Flüsse mit einem Schlauchboot (englisch: Raft) befahren. Je nach Größe und Wassermenge des Flusses kommen große Schlauchboote mit einer Personenzahl von 4 – 12 Personen zum Einsatz. Auf kleineren und verblockteren Flüssen werden oft aber auch Schlauchkandier eingesetzt. Diese sind in der Regel deutlich kleiner und wendiger, können aber auch nur mit 2-4 Personen besetzt werden.
Welche Ausrüstung wird benötigt?
Wie auch beim Kanu oder Kajaksport benötigt man beim Rafting eine zuverlässige (Schutz)Ausrüstung. Gerade im verblockten oder schnellströmenden Wasser kann es zum Kentern kommen. Für diesen Fall sollte man nicht nur mental gewappnet sein. Ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand ist daher der Neoprenanzug. Diese gibt es in zahlreichen Varianten: als Einteiler mit kurzen oder langen Ärmeln und Beinen oder als Zweiteiler in verschiedensten Kombinationen. Ein Neoprenanzug hält nicht nur im Wasser warm, sondern schützt auch vor Schürf- und Schnittwunden. Passend zum Anzug empfiehlt es sich, Neoprensocken und –schuhe zu tragen. Diese schützen den Körper ebenfalls zuverlässig vor Verletzungen und Kälte.
Wer schon einmal in Wasser mit hoher Wucht oder großem Rücklauf baden ging, wird das Problem kennen. Selbst als guter Schwimmer fällt es schwer über Wasser zu bleiben. Daher ist es wichtig auf jeder Tour eine geeignete Schwimmweste zu tragen. Diese gibt es in den verschiedensten Variationen, generell eignen sich für das Rafting aber hauptsächlich Schwimmwesten, die auch im Kajak und Kanusport zum Einsatzkommen. Schwimmwesten retten jedoch nicht nur vor dem Ertrinken, sie dienen auch als zuverlässiger Prallschutz. Somit kann gerade Rippenbrüchen vorgebeugt werden. Darüber hinaus sollte ein geeigneter Helm immer mit von der Partie sein. Auch in diesem Bereich gibt es viele verschiedene Modelle, wichtig ist jedoch, dass der Helm optimal Passt. Schlecht sitzende Helme sind nicht nur unangenehm, sondern schlichtweg auch gefährlich.
Abgesehen von der persönlichen Ausrüstung benötigt man selbstverständlich ein Boot und pro Insasse ein Paddel. Als Einsteiger empfiehlt es sich entweder ein Boot zu leihen oder besser noch, eine geführte Tour bei einem Veranstalter mitzumachen.
Wie also läuft eine solche Tour ab?
Wichtigste Regel für Anfänger: Niemals alleine oder auf eigene Faust gehen. Rafting ist eine ernstzunehmende Wildwassersportart, die ohne das nötige Wissen beziehungsweise ausreichende Erfahrung sehr schnell gefährlich werden kann. Gerade in Deutschland und im Alpenraum gibt es jedoch diverse Eventagenturen, die geführte Touren für Einsteiger und Gruppen aller Art anbieten. Der Vorteil einer solchen Tour liegt klar auf der Hand. Man muss sich als Teilnehmer vorab um nichts kümmern. Das Ziel, die zu paddelnde Strecke, das Prüfen der Wasserstände und die Logistik im Allgemeinen übernimmt der Veranstalter. In der Regel werden auch alle notwendigen Ausrüstungsgegenstände vom Anbieter gestellt.
Generell gibt es aber auch bei geführten Touren wichtige Dinge, die zu beachten sind. Zuallererst sollte man gezielt einen Veranstalter auswählen. Dabei empfiehlt es sich weniger auf Preise in Euro und Cent zu achten, sondern vielmehr zu schauen, welche Qualifikationen das Team dieses Anbieters vorzuweisen hat. Seriös geführte Touren werden immer von einem oder mehreren speziell ausgebildeten Rafting- und/ oder Candierguides geführt.
Des Weiteren sollte man sich beim Veranstalter eingehend über mögliche Touren informieren. Gute Anbieter haben eine Vielzahl unterschiedlich anspruchsvoller Touren im Angebot. Hier sollte man die Empfehlung der Guides beachten und auf keinen Fall eine zu schwere Tour buchen. Abgesehen davon, lassen dies seriöse Veranstalter auch nicht zu.
Wer jedoch ein Tourenziel gemäß seinen Fähigkeiten wählt, hat besten Chancen auf ein unvergessliches Erlebnis. Ob mit große Schlauchbooten oder den kleineren Schlauchcanadiern, diese Wassersportart macht richtig Laune. Neben der sportlichen Betätigung und einer actionreichen Fahrt, beinhalten Touren dieser Art nicht selten auch ein grandioses Naturerlebnis. Ganz nebenbei fördert Rafting auch den Teamgeist. Alleine in einem Boot fahren geht nicht und so ist man immer auf die Mitarbeit und das Zusammenspiel seiner Bootsgenossen angewiesen. Man muss sich abstimmen und auf einander einlassen. Wem das nicht gelingt, hat beim Rafting schlechte Karten. Die erfahrenen Guides erkennen solche Koordinationsprobleme jedoch schnell und schon so manche Chaotenbootbesatzung hat sich am Ende des Tages zu einem eingespielten Team entwickelt.
Fazit
Rafting ist eine tolle Sportart, die sowohl Muskeln als auch Teamgeist stärkt. Wer sich für diese Art der nautischen Fortbewegung interessiert, sollte sich aber auf alle Fälle einer Erfahrenen bzw. geführten Gruppe anschließen. Wer alle Spielregeln beachtet und auch das Tourenziel nach seinen Fähigkeiten wählt, wird einen actionreichen Tag in eindrucksvoller Natur erleben.
Autorin: Lisa Kopas
Will man Lisa Kopas treffen, sollte man dort suchen, wo das Abenteuer wartet. Ob mit Seil und Haken, Ski oder Fahrrad, bei Lisa wird es so schnell nicht langweilig. Darüber hinaus bewältigt sie als freie Texterin und Autorin die Wirren der deutschen Sprache ebenso leicht wie hohe Berge und tiefe Täler.