Rafik Schami – Der ehrliche Lügner

Von Nicsbloghaus @_nbh

Ich gebe es zu: über Rafik Schami kann ich ein­fach nicht objek­tive Rezensionen schrei­ben. Ich liebe seine ori­en­ta­li­sche Fabulierkunst viel zu sehr.

Es lie­gen hier bei mir auf dem Schreibtisch noch zwei bereits gele­sene, aber noch nicht rezen­sierte Bücher. Mir fehlt ein­fach noch der “Flow”, um die Rezensionen end­lich fer­tig­zu­stel­len.
Anders hier: Schamis Buch macht ein­fach warm. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt: man liest und hat dabei das Gefühl, dass es einem das Herz warm wird. Mir pas­siert das immer, wenn ich Rafik Schami lese. Das ist jetzt das vierte Buch von ihm; drei wei­tere lie­gen noch unge­le­sen im Bücherregal… und wenn ich zu den gel­ben Bänden greife ist es, als würde ich mir eine beson­ders wun­der­volle Süßigkeit gön­nen; es ist, als würde ich eine Auszeit vom Diesseits neh­men.

Dieses mal bin ich durch die Gassen von Morgana (Damaskus) gewan­dert, habe die sen­gende Hitze des Orients gefühlt; habe lie­bens­werte und feh­ler­hafte Menschen ken­nen­ge­lernt und mit jedem Satz ein paar süße Datteln geges­sen.

Der alte Geschichtenerzähler Sadik erzählt eigent­lich nur eine win­zige Geschichte – die nicht ein­mal auf­ge­löst wird – um eine große Liebe zur Circusartistin Mala. Das sind etwa fünf­zig Seiten. Die ande­ren, die rest­li­chen fünf­hun­dert Seiten sind  gefüllt mit Geschichten, die aus fünf­tau­send­und­ei­ner Nacht sind. Wie immer: zau­ber­hafte Geschichten; ver­zau­bernde.

Ich bin nicht wirk­lich in der Lage, den Zauber der Erzählkunst Rafik Schamis zu wür­di­gen; bin es nicht wert, über seine Geschichten zu schrei­ben. Staub bin ich, der ich ver­su­che, etwas zusam­men zu stot­tern über einen der ganz Großen der Literatur.

Also: macht Euch ein Glas Tee, macht die Wasserpfeife zurecht, nehmt das Buch in die Hand und gönnt Euch ein paar Tage Urlaub im Orient!

Nic