Ich gebe es zu: über Rafik Schami kann ich einfach nicht objektive Rezensionen schreiben. Ich liebe seine orientalische Fabulierkunst viel zu sehr.
Es liegen hier bei mir auf dem Schreibtisch noch zwei bereits gelesene, aber noch nicht rezensierte Bücher. Mir fehlt einfach noch der “Flow”, um die Rezensionen endlich fertigzustellen.
Anders hier: Schamis Buch macht einfach warm. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt: man liest und hat dabei das Gefühl, dass es einem das Herz warm wird. Mir passiert das immer, wenn ich Rafik Schami lese. Das ist jetzt das vierte Buch von ihm; drei weitere liegen noch ungelesen im Bücherregal… und wenn ich zu den gelben Bänden greife ist es, als würde ich mir eine besonders wundervolle Süßigkeit gönnen; es ist, als würde ich eine Auszeit vom Diesseits nehmen.
Dieses mal bin ich durch die Gassen von Morgana (Damaskus) gewandert, habe die sengende Hitze des Orients gefühlt; habe liebenswerte und fehlerhafte Menschen kennengelernt und mit jedem Satz ein paar süße Datteln gegessen.
Der alte Geschichtenerzähler Sadik erzählt eigentlich nur eine winzige Geschichte – die nicht einmal aufgelöst wird – um eine große Liebe zur Circusartistin Mala. Das sind etwa fünfzig Seiten. Die anderen, die restlichen fünfhundert Seiten sind gefüllt mit Geschichten, die aus fünftausendundeiner Nacht sind. Wie immer: zauberhafte Geschichten; verzaubernde.
Ich bin nicht wirklich in der Lage, den Zauber der Erzählkunst Rafik Schamis zu würdigen; bin es nicht wert, über seine Geschichten zu schreiben. Staub bin ich, der ich versuche, etwas zusammen zu stottern über einen der ganz Großen der Literatur.
Also: macht Euch ein Glas Tee, macht die Wasserpfeife zurecht, nehmt das Buch in die Hand und gönnt Euch ein paar Tage Urlaub im Orient!
Nic