radio-tatort: Casa Solar

Erstellt am 19. Juli 2010 von Hoerspielchen

Ich hatte mich sehr gefreut, heute endlich den neuen Radiotatort als Download zu hören. Casa Solar erzählt von Zukunftsenergien, wirtschaftlichen Erfolgsversprechen und allerlei privaten und psychischen Problemen. Klingt wie eine tausendmal gehörte Melange, hier ist sie aber recht gelungen gelöst.

Insgesamt also sehr gute Story, tolle Inszenierung und tolle Sprecher, allerdings finde ich auf klischee-hart gepolte Polizisten und Verfolgungsjagden immernoch doof. Ansonsten von mir für diese Folge ein dickes Lob an Tom Peuckert und Sven Stricker.

Der Fall

Felix Krieger, Inhaber eines Startup-Unternehmens in der Solarbranche, wird eines Morgens tot an seinem Arbeitsplatz aufgefunden. Von einem Solarmodul erschlagen. Die Ermittlungen des Berliner Radio Tatort-Teams führen in ein schillerndes Milieu, in dem es um hehre Ideale und gleichzeitig um sehr viel Kapital geht. Kriegers Firma „Casa Solar“ hielt das Patent auf ein innovatives Herstellungsverfahren von Solarzellen, das in der Branche für Furore sorgte.

Der Beginn der Serienfertigung stand unmittelbar bevor und versprach enorme Gewinnerträge. Wer könnte Interesse am Tod von Felix Krieger haben? Die Konkurrenten, bei ihrem Wettlauf um das große Geld? Oder waren die Gründe doch eher privater Natur? Wie sich herausstellt, hatte Krieger ein Verhältnis und zwar ausgerechnet mit der Ehefrau seines bestgehassten Konkurrenten…

Die Region

Die gesellschaftlichen Brüche und Verwerfungen, die der  Fall der Mauer hinterließ, bilden sich – auch nach über 20 Jahren noch – nirgendwo so ab wie in Berlin. Diese Situation spiegelt sich auch im dem Ermittlerteam des Rundfunk Berlin Brandenburg wieder. Da ist auf der einen Seite die Mittfünfzigerin Katharina Holz, die sich -  von  1968 und  Feminismus geprägt -  irgendwann zum Marsch durch die Institutionen entschlossen hat.

Und auf der anderen Seite ihr junger Ost-Kollege Alexander Polanski,  ein hedonistischer Schwuler aus der neuen Berliner Mitte. Die beiden könnten also  konträrer nicht sein und dennoch eint sie ein Problem: Single zu sein in einer Großstadt. So sind – neben der kriminalistischen Aufklärungsarbeit -  auch  die Liebesverwirrungen und -verwicklungen der beiden Protagonisten  immer wieder Thema der einzelnen Fälle.