Auch wenn es medial anders scheint, ist es doch nur ein Teil der Wirklichkeit: Der Prenzlauer Berg steht in der Öffentlichkeit für das Ende kreativer Ideen, für besser- und bestverdienende Snops, Pornobrillen in der Kastanienalle und einem eher seltsam anmutenden “Bürgeraufstand” in selbiger Straße, weil der Mythos vergangener Zeiten städtebaulich der bürgerlichen Realitiät angepasst werden soll. Doch es existiert noch, das kreative Leben. Ein schönes Beispiel ist das Funkhaus Prenzlauer Berg auf der Berliner Radiofrequenz 88,4 MHz, das eine Heimat im legendären Pi-Radio gefunden hat. Mit unkonventioneller Schnörkellosigkeit widmet sich Jenz Steiner regelmäßig aus persönlicher Sicht seinem Heimat-Stadtbezirk, so zuletzt der Dietrich-Bonhoeffer-Straße. Thematisch geht es um die Vergangenheit, doch ist es eine Betrachtung aus der Gegenwart.