[Fortsetzung von diesem Artikel]
Dritter Teil meiner kurzen Zusammenfassung von Stott’s Buch „Radical Discipleship“:
6. Balance – Zu diesem Punkt kommentiert Stott 1. Petr. 2,1-17 und kommt zum Schluss: „First, we are called to both individual discipleship and corporate fellowship. …we need to emphasize both our individual and our corporate responsibilities. Second, we are called to both worship and work. (…) Third, we are called to both pilgrimage and citizenship.“
Ich muss sagen: Die Schlussfolgerung finde ich durchaus gut, aber die Herleitung aus dem Text ist für mich nicht stringent. Was jedoch wichtig und richtig ist: Einseitigkeiten und Extrempositionen entsprechen selten der Wahrheit. Sehr oft besteht das geistliche Leben darin, dass man die Spannung zwischen zwei Polen aushält und sich bemüht, beide Seiten im Blick zu halten.
7. Abhängigkeit — Wir sind alle irgendwo von anderen abhängig, und das ist auch gut und richtig so. Jesus begann sein Leben auf Erden als hilfloses, völlig abhängiges Baby; er lebte in der „dignity of dependence“. Stott: „We are all designed to be a burdon to others.“ Aber auch hier gilt: Wenn Abhängigkeit auch etwas Gutes ist und seinen Platz hat im geistlichen Leben, Selbständigkeit und Reife ist ebenfalls ein wichtiger Wert. „…the struggle between dependence and independence ‘is one of life’s steepest learning curves.’“ (Stott zitiert Myra Chave-Jones)
8. Tod – Stott fordert dazu auf, den Tod in ganz verschiedenen Bereichen zu sehen: bei der Erlösung (die nur dank Jesu Tod möglich ist), bei Jüngerschaft (Jünger müssen das Kreuz auf sich nehmen; Mk 8,34f), in der Mission („suffering is an indispensable apsect of mission“; das Korn muss in die Erde fallen, bevor es Frucht bringt (Jo 12,23ff)), in Verfolgung, im Märtyrium und schliesslich in unserer Sterblichkeit.
Soweit Stotts kleines Büchlein. — Für mich persönlich finde ich es wichtig, Leuten wie Stott zuzuhören. Menschen, die sich Jahrzehntelang mit Fragen des christlichen Lebensstils im Licht der Bibel auseinandergesetzt haben. Manchmal meint man, man höre eine Stimme aus einer anderen Zeit… aber eine Stimme, die gerade heute wieder gehört werden muss.