Oft sind wir um diese Zeit des Jahres das erste Mal in Frankreich unterwegs. Dann liebe ich es, mir die Tramontane um die Nase wehen zu lassen und den Kite-Surfern zuzusehen, wie sie sich waghalsig in die Wellen werfen, ein bisschen im Café zu sitzen und das nicht zu geschäftige Treiben auf der Straße zu beobachten, dabei eine Kochzeitschrift in der Hand und neue Rezepte ausdenkend. Dazu gibt es einen ersten kleinen Rosé, ein bisschen Tapenade auf’s Brot und ein paar Crevettes grises.
Besonders mag ich es, im Frühjahr über französische Märkte zu schlendern. Einiges ist natürlich zeitiger dran als bei uns – Erdbeeren und Kirschen und meine geliebten petits pois eingeschlossen. Ein französischer Markt bedeutet auch immer radis, also die länglichen Radieschen, die so typisch sind.
Im Moment bleibt ein sehnsuchtsvoller Blick in die zweite Heimat, der nächste Besuch wird wohl erst im Sommer sein. Auch der heimische Markt, davon habe ich mich letztes Wochenende überzeugt, kann mit allerlei Grünem aufwarten. Ich denke schon an Rhabarber und Erdbeere-Rezepte und an frische junge Erbsen. Rezepte, zu denen ich meine Neuentdeckungen der ProWein und der ViniSud probieren möchte und die einfach so “hallo Frühling” rufen.
Ich bin eine große Befürworterin, wirklich alles an einem Lebensmittel zu verbrauchen und so lag es nahe, auch dem Radieschen alles abzutrotzen, was es zu bieten hat. Das Grüne am Radieschen schmeckt vorzüglich, ein bisschen wie Rauke, also kräftig und kernig und braucht deshalb gar nicht viel schnöden Tand und Putz. Für die Radieschen-Suppe habe ich das Grüne zusammen mit Knoblauch und Schalotte in Butter angeschwitzt und dann mit Brühe aufgegossen. Eine ähnlich schnelle Suppen-Variante, wie ich sie im Herbst schon mit der Kastaniensuppe probiert habe.
Die Radieschen an sich, werden klein gehackt, mit saurer Sahne, ein bisschen Würze und Schnittlauch als Topping auf dem Süppchen angerichtet.
Wer noch auf der Suche nach einem Rezept für Ostern mit Überraschungseffekt ist, der sollte der Radieschen-Suppe unbedingt eine Chance geben. Auch ein Oster-Menü muss nicht ewig Vorbereitungszeit brauchen, damit es gut schmeckt und die Gäste erfreut.
Dazu passt ein frischer Sauvignon Blanc ganz gut, nicht zu aufdringlich, z.B. der Sauvignon Blanc der Domaine Gayda 2013.
- das Grün von 2 Bund Radieschen
- 3 große Kartoffeln, geschält und gewürfelt
- 1 Schalotte, geschält und fein gehackt
- 1 Knoblauchzehe, geschält und fein gehackt
- 25 g gesalzene Butter
- 800 ml Gemüsebrühe
- Salz, Pfeffer
- Radieschen von 1 Bund, gewaschen und gewürfelt
- 3 EL saure Sahne
- 1 Bund Schnittlauch, gewaschen und fein gehackt
- Salz, Pfeffer
- In einem Topf die Schalotte und die Knoblauchzehe in der Butter anschwitzen. Das Radieschen-Grün dazu geben und anschwitzen. Danach die Kartoffeln dazu geben. Nun alles mit Brühe aufgießen und köcheln lassen.
- In der Zwischenzeit das Topping vorbereiten.
- In einer Schüssel die Radieschen zusammen mit der sauren Sahne vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und den Schnittlauch dazu geben.
- Die Suppe mit dem Pürierstab fein pürieren. Danach mit Pfeffer und Salz abschmecken. Die Suppe in Schüsseln füllen und mit dem Topping anrichten.