Nimmt man es genau, dann ist Raclet kein eigenständiger Faltcaravan-Hersteller. Zumindest seit 1988 nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt übernahm die französische Unternehmensgruppe Trigano MDC die Zeltspezialisiten, behielt die Marke aber bis heute bei. Was Raclet im Jahr 2015 ausmacht und welche Faltcaravanmodelle sie im Programm führt erklärt der Blog-Beitrag.
Die Marke Raclet
Die Anfänge von Raclet reichen zurück bis ins Jahr 1919, dem Gründungsdatum des französischen Ausrüstungsunternehmens. Noch während der Zeit des Zweiten Weltkriegs, um 1943, begann Raclet mit der Herstellung von Campingequipment. Zunächst gehörten Zelte, Ruck- und Schlafsäcke zum Produktprogramm, später nahm man dann Faltcaravans mit ins Sortiment. Diese produzieren die Franzosen am westfranzösischen Standort Mamers, gelegen im Deparment Sarthe. Aktueller Hauptsitz ist die Ortschaft Rungis.
Der Raclet Panama Up trägt im deutschen den Namen Zambesi. Hier zusehen der Offroad-Anhänger, gesichtet in Arboga/Schweden
1988 übernahm die Unternehmensgruppe Trigano MDC den Campingausrüster, vertreibt Faltcaravans seitdem unter den Namen Trigano, Jamet und Raclet. Die drei Marken haben einen sich teilweise überlappenden Zielmarkt. Richtet sich Jamet ausschließlich an Faltcaravan-Camper in den Niederlanden, ist in Deutschland die Marke Trigano Trailer Tents bekannt. Kaum überraschend, dass sich die Raclet Webseite nicht in deutscher sondern in französisch, englisch, niederländisch und spanisch präsentiert.
Laut Trigano ist die Fertigungstiefe von Raclet Zeltanhänger sehr hoch. Zeltstoffe werden selbst vernäht, Gestänge und Anhängeraufbau kommen aus dem eigenen Haus. Schließlich erfolgt auch die Endmontage im eigenen Werk in Mamers. Die Zahl der Lieferanten ist entsprechend gering.
Aktuelle Produkte
Raclet unterscheidet zwischen Touring- und Wohnfaltcaravans. Zu ersten Gruppe gehören die Modelle Panama-Up, Solena (beides Anhänger-Zelte) und Quickstopp X Trail (Zweiseitger Klapper). Diese Falter sind sehr fix auf- und wieder abgebaut, interessant für Wochenendtouren und schnelle Standortwechsel. Das Safari ist als Zweiseitiger-Klapper hingegen ein Wohnfaltcaravan. Für längere Auf-/Abbauzeiten erhält der Camper hier mehr Wohnfläche.
Auf Wunsch kann ein Camper modellspezifisches Zubehör zu seinem Falter dazu ordern. Das sind zum Beispiel das Lattenrost, Sonnensegel oder Stützrad beim Safari. Zu allen vier Faltern erhalten Interessenten neben textuellen Infos auch Videos, technische Spezifikationen und Abbildungen.
Bemerkenswerte Besonderheiten
Dem Camping verpflichtet enthält bereits das Logo von Raclet ein kleines Zelt, natürlich in den Farben der französischen Nationalflagge. Ein Faltcaravan, so die Franzosen, kombiniert den Komfort eines Wohnwagens mit dem Genuss des Zeltens. Bereits die Startseite der Online-Präsenz von Raclet klärt über die Vorzüge eines Falters im Vergleich zu Zelt und Wohnmobile-/wagen auf.
Ein aufgebautes Raclet Zambesi onroad mit Vorzelt, gesichtet in Arboga/Schweden
In Deutschland können Raclet Faltcaravans bei Kreppel Freizeitmobile in Augsburg und Mülheim-Kärlich b. Koblenz erworben werden. Verwirrend hier das Produktportfolio. Kreppel bietet sowohl Raclet als auch Zeltanhänger der Schwester Trigano unter dem Etikett Trigano Faltcaravan an. Zudem besitzen die Raclet Modelle in Deutschland andere Namen wie im Original. So wird zum Beispiel aus dem französischen Safari ein deutscher Cheroky Falter, aus dem in Frankreich bekannten Panama Up in der Bundesrepublik ein Zambesi.
Weitere Infos
- Internationale Raclet Webseite (letzter Abruf: 21.02.17)
- Raclet Webeite in England (letzter Abruf: 21.02.17)
Der Beitrag Raclet Faltcaravan – Campen wie Gott in Frankreich erschien zuerst auf faltcaravaning.net.