Veron wurde von Sir David Attenborough als „moderner Charles Darwin" beschrieben. Jahrzehntelang war Veron jedoch auch damit beschäftigt, die Welt zu warnen und das Bewusstsein für den Untergang des Riffs zu schärfen. Denn hier haben Rekordtemperaturen mehr als die Hälfte der Korallen in nur zwei Jahren gebleicht und getötet.
Insgesamt ist der Meerespark größer als zwei Drittel der Länder der Erde. Veron begleitet Watson bis tief in die marinen Gewässer, um eine Momentaufnahme des Ökosystems des Riffs und der Auswirkungen des Klimawandels zu erhalten.
„Dies ist der Beginn einer planetarischen Katastrophe" - Charlie Veron
„Ein Massenaussterben zeichnet sich ab", sagt Veron. „Irgendwo zwischen einem Viertel und einem Drittel aller Meereslebewesen verbringen einen Teil ihres Lebenszyklus in den Korallenriffen. Nimmt man also diese Korallenriffe heraus, wird ein Drittel bis ein Viertel aller Arten ausgelöscht. Das ist ökologisches Chaos, ein ökologischer Zusammenbruch."
CNN erfährt zudem, dass die australische Regierung fast 400 Millionen Dollar in den Schutz des Riffs gepumpt hat. Veron glaubt jedoch, dass Geld allein keine Lösung bringen wird: „Ein Teil des Menschseins ist es, sich keine Sorgen um die langfristige Zukunft zu machen. Es geht stets um das Leben im Hier und Jetzt. Vor zwei Jahrzehnten hätte ich nie gedacht, dass das Great Barrier Reef heute so aussehen würde. Wir denken einfach nicht weiter."
Watson besucht auch das Australian Institute of Marine Science, wo Wissenschaftler mit neuen Technologien zum Schutz des Riffs experimentieren. Hier werden Roboter oder Sonnenschilder entwickelt oder etwa die Zucht temperaturbeständiger Korallen für das Leben in freier Wildbahn erforscht.
Dieser Beitrag wurde Lilli Green exklusiv für den deutschsprachigen Raum zur Verfügung gestellt!Auf die Frage, welche Lehren der Mensch aus der aktuellen Notlage des Riffs ziehen kann, antwortet Veron: „Die Korallenbleiche wird von Kohlendioxid angetrieben. Wenn man nicht aufhört, Kohlendioxid in die Atmosphäre zu pumpen, wird es so weitergehen. So einfach ist das. Daran führt kein Weg vorbei, es gibt keine Alternative [...]. Die Geologie lehrt uns, dass dies der Auslöser des Massenaussterbens ist. Wir als Menschen können nicht unabhängig vom Wohlergehen dieses Planeten existieren."