Seitdem ist der Herbst bei uns eine gefährliche Jahreszeit. Täglich (und nächtlich) fallen die reifen Früchte runter und verwandeln den morgendlichen Weg zur Arbeit in eine Rutschpartie. Das Schlimmste an der Sache ist, dass ich die Früchte gar nicht mag. Ich habe jede Menge Rezepte und Zubereitungsarten probiert und jetzt muss ich es mir selbst endlich eingestehen: Ich mag sie nicht. Weder als Gelee oder Marmelade noch im Kuchen. Ich mag nicht mal den Geruch der gekochen Früchte (sieht nicht gut aus für den Baum ...).
Hätte ich doch eine Quitte gepflanzt. Denn die mag ich, nein ich liebe sie. Allein schon der Duft, den die reifen Früchte verströmen. Und das Quittengelee. Oder Quittensirup. Und das Quittenbrot, in Spanien Membrillo genannt. Wunderbar zu Käse, oder als Konfekt in kleine Stückchen geschnitten, vielleicht mit Schokolade überzogen. Dieses Jahr gibts Quittengelee und Membrillo. Membrillo auch deshalb, weil man ihn aus den Resten des Quittengelees herstellt.
reife Quitten (ich hab etwa 3 Kilo genommen)
Zitronensaft
Zucker (kein Gelierzucker!)
Die Quitten gründlich abrubbeln, um den sympathischen, weichen Flaum von ihrer Oberfläche zu entfernen. Vierteln und das Kerngehäuse gründlich entfernen. Schälen ist unnötig. Die Quitten in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und mindestens zwei Stunden kochen. Im Topf abkühlen lassen. Ein Sieb mit einem Mulltuch auslegen und alles hineinleeren. Zugedeckt über Nacht abtropfen lassen, aber nicht nachhelfen, sonst wird das Gelee trüb.
Am nächsten Tag den abgetropften Saft mit Zucker und Zitronensaft versetzen (Pro Liter Saft nehme ich 800 Gramm Zucker und den Saft einer Zitrone). Diese Mischung aufkochen und köcheln, bis sie geliert (Gelierprobe: ein Tropfen Saft auf einen kalten Teller getropft, sollte sofort gelieren). Das kann schon eine halbe Stunde oder länger dauern. In Gläser füllen, verschließen - Gläser für zehn Minuten auf den Kopf stellen, wieder umdrehen, fertig.
Die übrig gebliebenen, festen Bestandteile der Geleeproduktion werden mit einem Stabmixer püriert und mit der gleichen Menge Zucker etwa drei Stunden lang auf kleiner Flamme gekocht. Dabei sollte man öfter mal umrühren, die Masse legt sich leicht am Topfboden an. Sie ist fertig, wenn sie eine schöne, dunkelrote Farbe angenommen hat.