Queens Of The Stone Age – Villains

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Queens Of The Stone Age – Villains

8Stoner Rock

Gut gelaunter Surf-Rock? Eine Runde Motown? Synthesizer? Queens of the Stone Age-Fans der ersten Stunde müssen jetzt stark sein.

Immer, wenn Josh Homme die Arbeit an einem neuen Queens of the Stone Age-Album verkündet, hofft man automatisch auf einen Gänsehaut Moment a la Rated R (2000) oder Songs For The Deaf (2002). Als der Name „Mark Ronson“ (Amy Winehouse, Adele, Lady Gaga) und das Wort „Erneuerung“ die Runde machten, sah man die Chance auf trockene, harte Riffs, die einem den Schweißperlen aufsteigen und das Herz begeistert springen lassen, gefährdet. Die Band klingt aber nicht plötzlich bieder und auch ihren Reiz und Charme haben sie nicht verloren, auf Villains wird es jedoch durchaus etwas kompakter.

Nein, die Aussage von Josh Homme, dass dieses Album kein politisches Statement sei, sondern dass er einfach gerne tanzen möchte, hätte es gar nicht gebraucht, dazu reicht schon der erste Song auf Villains. Obwohl Feet Don’t Fail Me schwer, schleppend und mit einer kleinen Portion Hysterie beginnt, zeigt sich ziemlich schnell, dass auf diesem Album mehr Groove statt harte Sounds regiert. Queens of the Stone Age, eine Band, die stets ein Garant für einen düsteren Sound war, klingen plötzlich leicht und unbeschwert. Da muss man als hartgesottener Fan schon kurz pausieren und durchatmen. Denn das Josh Homme plötzlich lächelnd das Tanzbein schwingt, sieht nicht nur gewöhnungsbedürftig aus, es klingt auch so.

Gemäßigte Sounds (Domesticated Animals) treffen auf melodieverliebte Nummern (Un-reborn again), am Synthesizer wird stets kräftig gedreht und am Ende (Villains Of Circumstance) werden die Streicher ausgepackt. Dennoch, auf rasante Nummern (The Way We Used To), spielerische Sounds, erfrischende Fifties-Anleihen (Head Like A Haunted House), dominante Verstärker und kreative, fantastische Gitarrenriffs muss man am Ende dann aber glücklicherweise nicht ganz verzichten.

Villains ist kein Album, das richtig Gas gibt und auch keines, das die Hörer mit Raffinesse von der ersten Sekunde weg in den Bann zieht. Queens of the Stone Age müssen sich nicht länger beweisen, in Sachen Rock macht dieser Band keiner was vor. Wenn Josh Homme also entschließt loszulassen und zu tanzen, dann sei dem so. Ob jedoch jeder mittanzt, bleibt fraglich.

Queens of the Stone Age – Villains, Matador, www.qotsa.com


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Autor

Nina Tatschl

Aufgabenbereich selbst definiert: Redakteurin mit Harmonie versprühenden (Frauenquoten-) Charme. Findet die Formulierung “Words and Music – My only Tools” (Wood) prägend.


 
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