Veröffentlicht am 3. Juni 2013 | von Nina Tatschl
0Queens Of The Stone Age – …Like Clockwork
Queens Of The Stone Age – …Like Clockwork Nina TatschlWertung
Summary: Intensives und anspruchsvolles Comeback. Ruhiger als die Vorgänger, aber deswegen nicht weniger brillant. Sollte in keiner Plattensammlung fehlen
5
Alternative
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Nach sechs Jahren Queens Of The Stone Age-Abstinenz meldet sich Josh Homme mit dem neuen Album …Like Clockwork zurück und lässt dabei keine Wünsche offen.
Nach einer persönlichen Nahtoderfahrung, persönlichen Verlusten, einer viel zu langen Pause und einigen Nebenprojekten (unter anderem Eagles of Death Metal und Them Crookes Vultures), gibt es nun endlich den lang erwartenden Nachfolger von Era Vulgaris (2007). Dramatisch, melancholisch, etwas ruhiger und Homme im Falsett: Von kraftvollen Stücken, die an frühere Songs der Band erinnern, bis hin zu den wohl intensivsten und persönlichsten Nummern (My God Is The Sun), die Josh Homme bisher geschrieben hat, bietet …Like Clockwork alles, was QOTSA-Fans lieben – und noch vieles darüber hinaus.
Für das neue Album hat sich Mastermind Josh Homme zwar reichlich Zeit gelassen, dafür ist es ihm aber auch gelungen, neben den festen Bandmitgliedern Troy Van Leeuwen, Michael Shuman und Dean Fertita, auch bekannte Größen wie Dave Grohl und Joey Castillo wieder an die Drums sowie Mark Lanegan und Hassliebe-Mitstreiter Nick Oliveri ins Studio zu locken. Auch Sir Elton John (!), Trent Reznor, Alex Turner (Arctic Monkeys), Jake Shears (Scissor Sisters) und James Lavelle (U.N.K.L.E.) wurden eingeladen und haben bei einigen Nummern mitgewirkt – wobei der Hörer hier von Homme bewusst im Unklaren bleiben soll, wo besagte Musiker zu hören sind.
Es gibt viele fesselnde Momente auf …Like Clockwork: Man hört der Band weder die Abwesenheit von Drummer Joey Castellio an (verließ er QOTSA doch nach zehn Jahren und kehrt nun überraschend zurück), noch klingen die Songs monoton oder gar einfallslos. Im Gegenteil: Die neuen Nummern sind auf Perfektion getrimmt und lassen durch eine Nuance an Leichtigkeit auch den Eindruck entstehen, einige könnten spontan entstanden sein (wie etwa bei I Sat By The Ocean). Das Zusammenspiel von rhythmischen Bassläufen, vermeintlich simplen Gitarrenakkorden, die in Sekundenschnelle zu anspruchsvollen Riffs wechseln, Klaviermelodien und tobenden Drums macht …Like Clockwork zu einem echten Hörerlebnis, wie es nur die Queens vollbringen können. Jeder einzelner Song auf dem neuen QOTSA-Album entfaltet sich zu einem virtuosen Zusammenspiel, welches bei aller Perfektion niemals steril oder gekünstelt wirkt.
…Like A Clockwork ist das wohl vielfältigste, stilsicherste, anspruchsvollste und zugleich intimste Werk der Queens of the Stone Age-Alben. Mit einem Reichtum an Melodien erinnert die Platte an Rated R und bringt die Band durch ausdrucksstarke Klangspielereien, sechs Jahre nach Era Vulgaris, zurück an den vermeintlichen Zenit ihre Kreativität. Zugleich ist die neue Platte ein imposantes Statement einer Band, die wohl zu einer der Wichtigsten der Gegenwart zählt. Das Warten hat sich also glücklicherweise gelohnt – Chapeau.
Queens Of The Stone Age – …Like Clockwork, Matadorg/Beggars/Indigo, www.qotsa.com
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Über den Autor
Nina Tatschl Aufgabenbereich selbst definiert: Redakteurin mit Harmonie versprühenden (Frauenquoten-) Charme. Findet die Formulierung “Words and Music – My only Tools” (Wood) prägend.