Quechua – bedeutet einfach nur „Mensch“

Quechua Frau in Peru

Die Quechua oder Quechua-Indianer kommen in weiten Teilen von Peru, Bolivien, Ecuador, Kolumbien und Argentinien vor.

Auch bei diesen indigenen Ureinwohnern gibt es eine lange Geschichte, die von Gewalt, Ungerechtigkeiten und Verfolgungen geprägt ist.

Von den insgesamt 9 – 14 Millionen Quechua-Sprechenden haben die meisten keine oder kaum gemeinsame Identität. Zum Teil unterscheiden sie sich so stark, dass sich die Quechua nicht einmal untereinander verständigen können.

In Peru beispielsweise wurde unter Präsident Juan Velasco Alvarados 1969 Quechua zur zweiten Amtssprache erklärt. Vor allem in Ecuador aber auch in Bolivien, wo vergleichsweise zu Peru die sprachlichen Unterschiede relativ gering sind, gibt es Tendenzen zur Nationenbildung der Quechuasprachigen.

Kultur

Trotz sprachlicher Unterschiede gibt es kulturelle Gemeinsamkeiten innerhalb der Quechua-Ethnien, die sich aber auch kaum von den Aymara und allen indigenen Völkern der Zentralanden unterscheiden.

In den tiefer gelegenen Regionen betreiben die Quechua überwiegend Landwirtschaft. Dagegen in den höher gelegenen Regionen wie der Puna Weidewirtschaft. Aufgrund der unterschiedlichen Höhenstufen in den Anden ist der Anbau von einer Vielfalt an Feldfrüchten sowie Viehhaltung möglich.

Geschichte

Quechua Weberinnen in Peru

In der Kolonialzeit wurde unter spanischer Herrschaft das Encomienda-System eingeführt.  Dabei wurden den Adligen Ländereien nicht als Eigentum, jedoch zur Nutzung überlassen. Die dort lebenden Indigenen wurden zur Arbeitsleistung, meist unter großer Ausbeutung, verpflichtet. Dies führte natürlich immer wieder zu Aufständen von Seiten der Indigenen, die meist blutig niedergeschlagen wurden. Allein im Bürgerkrieg in Peru in den Jahren um 1980 waren 70.000 Quechua-Indianer als Todesopfer zu beklagen.

Immer wieder wurden die Quechua von ihrem Land enteignet, dann mit Regierungswechsel wieder zurückgegeben und bei folgenden Regierungswechseln wieder enteignet.

Bis heute bildet der Kampf um die Landrechte immer wieder neuen Zündstoff des politischen Alltags der Quechua.

Religion

Ursprünglich gehörten die Quechua dem katholischen Glauben an. Im Laufe des 20. Jahrunderts breiteten sich jedoch immer mehr protestantische Kirchen aus. Jedoch bedeuten den Quechua Traditionen sehr viel, die in vielen Gegenden noch gelebt werden, vermischt jedoch mit christlichen Elementen.

In Form von verschiedenen Mythen werden zum Teil die sehr grausamen Völkermorde verarbeitet.

Es wäre ein großer Fortschritt, wenn der „Weiße Mann“ nicht versuchen würde, solche alten Traditionen auszulöschen, sondern diesen Menschen wieder mehr Rechte einräumen würde. Außerdem müssten den Dorfgemeinschaften von Quechua-Sprachigen ihre Ländereien zurückgegeent werden, damit sie sich ernähren können und ein Leben nach ihre Vorstellungen wieder möglich wird.


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