Ich empfand es als etwas schwieriger über ein Buch zu schreiben, was jeder kennt und von dem jeder weiß, worum es geht. Ich scheine ja wirklich eine der Letzten gewesen zu sein, die diesen Roman endlich zur Hand genommen haben, denn in der Jugendbuchabteilung sind City of Bones und all seine Nachfolger kaum mehr wegzudenken.
Aus diesem Grund habe ich mir überlegt, die Rezension (die in diesem Fall doch eher eine Besprechung ist) mal etwas anders zu gestalten und eben wild drauf los zu schreiben. Danach seid ihr herzlich dazu eingeladen eure Meinungen kund zu tun, ob nun zum Buch, zu meiner Kritik oder der Idee eines "Quasselposts" ist egal. :)
Wie schon gesagt, lange brauchte ich, um diesen ersten Teil der Schattenjäger-Chroniken endlich in meine Leseliste mit aufzunehmen. Dass es überhaupt soweit kam, hat das Buch eigentlich nur der Erdbeere und der bevorstehenden Verfilmung zu verdanken, denn ohne diese beiden Faktoren wäre es wohl ewig ein "Ja könnte man vielleicht mal lesen, aber ich glaube das gefällt mir eh nicht"-Buch geblieben. Aber nach etlichen halbhysterischen Erzählungen der Erdbeere (sie kann sich da wirklich reinsteigern) wagte ich es dann doch und so begann meine Reise in die City of Bones.
Ich muss zugeben, dass ich von der Idee des Buchs anfangs mehr als begeistert war, kann jetzt aber nicht mehr genau sagen, wieso. Vielleicht war es das Setting oder schon gleich die erste Überraschung zu Beginn der Geschichte, wer weiß, doch von einer Sache bin ich überzeugt: Clary war nicht der Grund.
Versteht mich nicht falsch, sie ich nicht schlechter als jede andere Jugendbuchprotagonistin, das Problem war nur, sie war auch nicht besser. Es ist schon seltsam, wenn man sich Wochen nachdem man einen Roman gelesen hat an viele kleine Charaktere erinnert, die Hauptfigur aber irgendwie vergessen hat. Vielleicht tu ich der Guten ja Unrecht und sie entwickelt sich in den nächsten Teilen noch zu einer unerschrockenen Kriegerin, aber hier war sie nur wieder eine alternative Jeansträgerin, die in den offensichtlichsten Momenten nicht kapiert, dass ihr bester Freund sie anhimmelt und in einem kurzen Kleid plötzlich wie ein Topmodel aussieht. Tut mir leid, das kenne ich schon, obwohl man dazu sagen muss, dass City of Bones schon 6 Jahre alt ist und Frau Clare vielleicht eine Begründerin dieser schwachen, weiblichen Charaktere war. Dann herzlichen Glückwunsch, besser macht es die Persönlichkeit allerdings nicht.
Aber - und hier kommt das große ABER, denn für mich ist das einer der Beweggründe, wieso man so besessen von dieser Reihe sein könnte - neben Clary gibt es natürlich noch viele weitere Figuren, die (und das schafft leider nicht jeder Autor) das Zeug dazu haben der Liebling eines Lesers zu werden und von denen man gerne noch mehr erfahren würde.
Ganz vorn steht da selbstverständlich Jace (ok, der ist nun auch schon mehr ein Protagonist, aber gehen wir mal trotzdem auf ihn ein). Jace ist das, was der Volksmund coole Sau nennt und das stellt er eigentlich in jedem Kapitel unter Beweis. Freches Mundwerk, selbstverliebtes Wesen und dann auch noch gutes Aussehen, im Großen und Ganzen ein niveauvoller Macho, der weiß, wie man die kleine Clary um den Finger wickeln kann. Und trotzdem, man erfährt auch einiges von seiner traurigen Vergangenheit und wem bei einer gewissen Falkengeschichte nicht das Herz bricht, der hat womöglich keines.
Doch wie gesagt, der Herr ist nicht der Einzige, dem wir als möglicher Schattenjäger-Fan verfallen sein könnten. Dafür gibt es ja immer noch Alec, Izzy, Magnus, Luke und sicherlich noch viele weitere mehr, die aber im ersten Band noch keine Rolle gespielt haben. Ach ja und Simon... für mich zwar der schrecklichste und nervigste Charakter des ganzen Buches (nicht nur weil er für die Dreiecksbeziehung verantwortlich ist, ohne die heutzutage ja kein Jugendbuch mehr auskommt, sondern auch weil er einfach Simon ist), aber wer es mag, kann sich auch mit ihm vergnügen. Eine verplapperte kleine Erdbeere hat mir ja bereits erzählt wie es mit ihm weitergeht, und ohhh, das klang fast spannend.
Ach ja, und um das Wichtigste nicht zu vergessen: es wimmelt im düsteren New York natürlich nur so von Vampiren, Werwölfen, Dämonen und anderen schrecklichen Wesen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Wer sich also von den glitzernden Blutsaugern abwenden und ein paar richtig gefährliche Geschöpfe erleben möchte, der kann sich getrost von diesem Buch und seiner Geschichte verschlingen lassen. Sind genug Vampire für alle da!
Und wem das noch nicht böse genug ist, der mache sich auf den schrecklichsten aller Schurken gefasst (nein, nicht Voldemort, aber fast), der vor nichts Halt macht und die Welt der Schattenjäger zu stürzen droht ... oder so ähnlich.
Da hat man auch wieder wirklich das Gefühl, dass es sich hier um einen Roman mit Handlung und Abenteuer handelt, und sich nicht alles nur um eine kitschige Liebesgeschichte dreht.
Tja, und bis dahin werdet ihr vielleicht nicht von jeder plötzlichen Wendung geschockt sein, manche verheimlichten Familiengeschichten waren euch schon von Anfang an klar und irgendwie schafft es Frau Clare nicht euch richtig zu überraschen. Na dann wartet mal das Ende dieser "lustigen" Geschichte ab, denn wenn mir die liebe Erdbeere nicht schon vorher alles lang und breit erklärt hätte, wäre wohl auch ich erst einmal vom Stuhl gekippt. Was? Die beiden sind..? Oh Gott nein! Das ist ja... oh...die arme.... ha, vergesst es, ich verrate nichts. Soll ja wirklich noch Leute geben, die sich City of Bones noch nicht zu Gemüte geführt haben und nun vielleicht doch einen zweiten Blick darauf werfen wollen.
Genug gequatscht. Ich mochte City of Bones, bin aber leider nicht ganz so begeistert wie die Millionen Fans, die es bisher in seinen Bann ziehen konnte. Das Zusammenspiel aus blinder Clary, echt nervtötendem Simon und so manchen unnötigen Hin und Hers haben mich auf folgende Bewertung gebracht: