Eigentlich wollte ich heute etwas zum Thema Geschwister für #mehralsChaos und zum Thema Bewertung für #mehralsNoten schreiben. Muß leider warten, denn gestern Abend hatte ich ein ganz wunderbares Erlebnis. Aber von vorne.
Qualitytime ist anstrengend?
Es geht um Qualitytime. Jene berühmt berüchtigte Qualitätszeit, die man als Eltern mit seinen Kindern verbringen sollte. Immer mal wieder.
Ich hatte bisher immer irgendwie ein Problem damit, weil ich der Meinung war, es müsse immer eine Beschäftigung sein, die dem Kind Spaß macht. Aber zu manchen Beschäftigungen muß ich mich zwingen. Gebe ich zu. Zu Beispiel, wenn ich abends Denkspiele machen soll. Das ist anstrengend und ich muß mich dann dazu zwingen. Merkt das Kind natürlich. Ist ja nicht blöd. Also hat es auch weniger Spaß an der Sache.
Also darf sie drei Vorschläge machen und ich darf mir einen aussuchen.
Unser Abenddate: Zeit und Muße für Gespräche
Bereits am Nachmittag wollte die große Zwergin unser Abenddate klarmachen. Abenddate? Sie beschwerte sich einmal, daß ich nie Zeit für sie hätte und so vereinbarten wir, daß ich mir für sie speziell abends immer noch Zeit nehme, wenn die Geschwister im Bett sind. Sie schläft selten vor neun Uhr, deswegen ist diese Tageszeit völlig in Ordnung.
Sie wollte unbedingt Donuts backen. Ich nicht, denn mit dem Dounutmaker ist es ein ziemliches Gematsche und die schmecken nur frisch, das heißt, wir hätte alles noch abends essen müssen. Also hat sie hier im Blog nach was schokoladigem, was nicht so sehr nach Schokolade schmeckt gesucht und ist fündig geworden: Erdnußbutter Schokoladencookies sollten es werden.
Und während ich noch No.3 und dann No.2 in den Schlaf kuschelte, sang und betete suchte sie selbständig alle Zutaten und Gerätschaften zusammen und wir konnten gleich loslegen als ich zurück in der Küche war.
Sie wog und verrührte, hackte und knetete völlig selbständig. Und man merkte förmlich, wie gut ihr das tat. Denn plötzlich begann sie zu erzählen und wurde richtig offen. das bin ich sonst nicht von ihr gewöhnt, denn normalerweise bekomme ich von ihr nur Fakten. mehr nicht. Wir haben ein richtig gutes Gespräch geführt und sie wirkte richtig gelöst.
Während die Kekse im Ofen waren, machte sie sich- bis aufs Zähneputzen- bettfertig. Danach bestand sie drauf alles noch zu fotografieren. Für Instagram und den Blog:
Mich freut es natürlich, daß sie Gefallen an den Dingen hat, die mir auch Spaß machen. Vor allem mußte ich dabei an meine Kindheit denken: meine Mutter hat mich in der Küche immer schalten und Walten lassen wie ich wollte. Ja, ich war nicht immer so ordentlich, meine große Schwester mußte oft hinter mir her räumen.
Die kleinen Dinge sind wichtig
Mir ist gestern klar geworden, daß es dem Kind nicht darauf ankommt was wir zusammen machen sondern wie: entspannt und ohne Hetze.
Das nächste Mal lese ich ihr wieder ein paar Kapitel aus dem Lieblingsbuch vor oder sie schlägt mich im Mensch Ärgere Dich nicht!. Egal. Hauptsache, wir fühlen uns beide wohl.
Nach dem Gutenachtsagen rief sie mich übrigens noch mal zu sich, um zu erfahren, wie viele Herzchen ihr Bild bei Instagram bekommen hat. Ich seh schon, sobald sie irgendwann ein eigenes Handy haben wird sehen wir uns dann im Social Media Netzwerk.
Gruß
Suse