Ob Juwelen, Zuckerl oder Kekse: Die gute alte Match-3 Mechanik funktioniert eigentlich immer. Süchtig machend wie eintönig ziehen derartige Spiele vor allem Gelegenheitsspieler in ihren Bann.
Aber DAS Spiel dieser Kategorie, dass in Japan die größten Erfolge feiert, hat es jedoch nie zu uns geschafft – bis jetzt. Puzzle & Dragons ist dort vor allem deshalb so populär, weil es randvoll mit absurdem Cross-Over DLC ist. Da wird so ziemlich jede Marke in irgendeiner Form hineingepackt und hält so das Hauptspiel dann auch über lange Zeit interessant. Bei uns bleibt zwar der ganze DLC (vorerst) außen vor, dafür kommt der Titel in zwei Versionen.
Zunächst einmal das klassische Puzzle & Dragons. Das Spielprinzip erinnert ein wenig an Puzzle Quest: Der Spieler muss bunte Orbs auf dem Spielbrett verschieben, um möglichst viele Farbkombinationen zusammen zu legen. Dabei werden Geld, XP sowie seltene Items ausgeteilt, die allesamt dazu dienen, sich zwischen den Puzzle-Einlagen mit Pseudo RPG-Elementen auseinanderzusetzen. Die Handlung könnte auswechselbarer nicht sein: Ob Pokemon, Digimon, Mega Man Battle Network oder Inazuma Eleven - das Ganze ist ein derivativer Mischmasch der ausgelutschtesten Ideen, die es in der Videospielwelt zu finden gibt (eine weitere Beschreibung lohnt sich nicht). Dieses Setting mit zahllosen inhaltsleeren Dialogen zu füllen war wahrlich keine gute Idee und so muss man als Spieler schon eine gehörige Menge Geduld mitbringen wenn man zur Sache kommen will. Das Gameplay ist dabei schon ansprechender: Neue Monster freischalten, Skills verstärken – es gibt viel zu tun.
Und doch merkt man dem Titel ganz klar an, dass es eigentlich auf einem Free to Play-Modell basiert. Es stellt sich heraus, dass ein F2P-Spiel, in dem man so viel spielen kann wie man möchte, nicht so ganz funktionieren will. Darüber hinaus gab es schon bessere Umsetzungen des Prinzips, denn das Spielbrett erscheint hier als zu klein, um sechs Farben zu beinhalten. Die schillernden Combos, die mit ihren Spielhöllen-artigen Inszenierungen bei dieser Art von Spiel üblicherweise die Glückshormone sprudeln lassen, sind eine absolute Seltenheit. Stattdessen verbringt man die meiste Zeit damit, vergeblich auf irgendeinen zufälligen Combos zu warten, ohne die praktisch jeder Gegner so zäh zu besiegen ist, dass Minuten ins Land ziehen können. Gerade dieses Problem ist bei der beiliegenden Super Mario-Version dann noch schlimmer.
Während das originale Puzzle & Dragons Z bis auf kleine Ungereimtheiten ganz gut funktioniert und eigentlich eher mit der öden Story nervt, hat Puzzle Dragons Super Mario Bros. Edition erfreulicher Weise gleich keinerlei Handlung. Die unfassbar trägen, sich ständig wiederholenden Gegner nerven jedoch ungemein. Ist ein Gegner vom Typ her Shy Guy, was ist die Steigerung? Die logische Schlussfolgerung des Titels: Zwei Shy Guys. Das ist dann eher schwer nachvollziehbar, wenn die Mario-Lizenz doch ohnehin unendlich viele Gegner-Designs mitbringt.
Am Ende sind die beiden Puzzle & Dragons-Teile gerade mal in Ordnung, man findet aber auf dem Markt wahrlich bessere Varianten desselben Prinzips. Ein Kauf lohnt eigentlich nur dann, wenn man mal ein derartiges Spiel ohne Free-To-Play Hindernisse spielen will.
Plattform: 3DS (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 08.05.2015