Putzt du noch, oder lebst du schon?

Von Berit Andersen

Fotos oben: Kinderspuren in Haus und Hof. Die Zwillinge haben einen Zug durch unseren Flur gebaut – mit meinen Schals. Draußen wird der Tisch fein gedeckt.

Vor einigen Tagen bin ich auf einen lustigen Begriff gestoßen: “maternal gatekeeping”. Was ist das? Grob vereinfacht bedeutet er, dass die Frau im Haus dem Mann im Haus den Besen aus der Hand nimmt, sprich die Dinge lieber selber macht, weil sie es perfekter, besser, schneller kann.

Und potzblitz, das gibt es wirklich!

Eine Frau, die ich kenne, schmiert ihrem Gatten allabendlich die Stulle, eine andere prahlt damit, der Mann würde alles im Haus machen, außer Kochen, Wäsche waschen und einkaufen und sich um die Kinder kümmern, wiederum eine andere packt ihrem Gatten sogar den Urlaubskoffer (“Sonst sieht er aus wie Schlunz!”). Hemden bügelt kein Mann, den ich kenne, außer der Banker, und der ist Single.

Ist das vielleicht die Lösung unseres Haushaltschaos? Muss ich vielleicht nur den besten Ehemann von allen mehr alleine machen lassen?

Ich glaube nicht, denn der beste Ehemann von allen macht sowieso nichts im Haushalt. Wie auch, wenn er mehrmals monatlich auf Dienstreisen weilt, morgens um sieben aus dem Haus fällt und nicht selten ebenso spät wieder hereinplumpst. Und an den Wochenende halten wir es zu Hause sowieso nicht lange aus. Merke: Drei Jungs brauchen ihren Auslauf. Bei unserem nächsten Haus plane ich eine Turnhalle als Lebensmittelpunkt ein, schallisoliert versteht sich, und natürlich selbstreinigend.

Wer sich verdächtigt, an diesem schlimmen Syndrom zu leiden, darf gern hier weiterlesen … Nido hat sich diesem unheimlichen Ding angenommen.