Putenbraten (leider versagten bei meiner Kamera die Batterien, weswegen ich auf ein
Ersatzgerät ausweichen musste - deswegen der Gelbstich.)
Kürzlich ging mir ganz spontan eine Idee durch den Kopf. Ich sah eine schöne Putenbrust in der Auslage meines Fleischverkäufers liegen und fragte mich, wie es wohl schmecken würde, wenn man eine Gewürzmarinade ins Fleisch spritzte.
Natürlich kaufte ich sofort die Brust des freundlichen Spendervogels und begab mich stehenden Fußes und aufs Höchste motiviert in die nächste Apotheke, um die restliche Hardware zu erstehen.
"Eine Spritze bitte, mit Kanüle.", sagte ich zur Verkäuferin.
"Welche Größe?"
"Die größte die sie haben, mit der dicksten Kanüle."
Ich hatte dabei natürlich so einen richtigen Brocken von Spritze vor Augen. Genau so ein Piekseding, vor dem man als Kind immer richtig Angst hatte.
"Wir haben aber keine ganz großen Spritzen, nur welche mit 10 ml.", kam es promt hinter dem Tresen hervor. Mit riesigen Augen schaute mich die Apothekengehilfin an. Vielleicht kamen mir die Augen aber auch nur so groß vor, wegen der Brille.
"Na dann geben sie mir halt eine mit 10 ml und die dickste Kanüle dazu die es gibt, bitte schön."
"Wir haben auch keine ganz dicken Kanülen, nur mit 0,9 mm. Reicht das?"
"Also gut, dann mal her damit.", ließ ich verlauten und hoffte, dass die Marinade durch 0,9 mm beschwerdefrei fließen würde."
"Das macht dann 25 Cent. Geht's so oder möchten sie eine Tüte?"
"Geht so, vielen Dank.", sagte ich, zahlte und ging.
Daheim angekommen bereitete ich sofort die Marinade vor.
Zutaten für 4 Personen
- ca. 1 kg Putenbrust
- 0,1 l trockenen Weißwein
- 0,1 l Wasser
- ein Lorbeerblatt
- zwei Nelken
- 5-6 Wachholderbeeren
- 5-6 Pimentkörner
- einen Teelöffel Salz
- zwei Scheiben BIO Zitrone
- zwei getrocknete Chilischoten
- Butter
- Honig
- Salz
- Pfeffer
Vorbereitung
Die Wachholderbeeren andrücken, damit sie ihr Aroma besser abgeben.
Zubereitung
Ofen auf 200 °C Heißluft vorheizen
Alle Gewürze zusammen mit dem Wein aufkochen und 15 Minuten einköcheln lassen, mit offenem Deckel.
Wenn das weinige Aroma verflogen ist, das Wasser dazugießen und einköcheln lassen, bis noch ca. drei Spritzenfüllungen übrig sind.
Den Topfinhalt durch ein Teesieb abschütten und den Sud etwas erkalten lassen.
Dann die Flüssigkeit mit der Spritze aufsaugen und überall ins Fleisch spritzen.
Wenn alles im Fleisch ist, den Braten 2-3 Stunden ziehen lassen. (Ein Teil der Marinade wird allerdings gleich wieder abgegeben.)
Nun den Braten in Form binden. Eine schöne Anleitung dazu, wie man so etwas macht findet ihr hier.
Anschließend salzen, pfeffern, in Kräuter packen und mit einigen Butterflocken belegen.
Im Ofen ca. 45 Minuten ausbacken, bis auf eine Kerntemperatur von 72 ° C.
Hat das Fleisch die erforderliche Temperatur erreicht, die Oberfläche mit Honig einstreichen und 225 °C Oberhitze dazugeben, bis der Braten etwas Farbe angenommen hat.
Fazit
Das Fleisch war wunderbar saftig und zart. Das Aroma der Marinade war allerdings nur im Hintergrund zu schmecken, ich hatte es mir intensiver vorgestellt.