Ich als Quasi-Ungarin betrachte das Land und die Nationalität, der ich einst angehörte oder vielleicht noch immer zum Teil angehöre, einerseits mit insiderischer Vertrautheit und gleichzeitig auch mit touristisch-fremder Unkenntnis. Meine Freunde verbinden meine Herkunft oft nur mit einer überaus amüsanten Sprache, scharfer Paprika und ungarischem Gulasch.
An unzählige Besuche in Budapest während meiner Kindheit erinnere ich mich nur zu gut, vor allem an das Feilschen und günstige Einkaufen auf den Märkten. Ebenso an das gute, aber auch sehr reichhaltige Essen. Inzwischen beschränken sich die Besuche auf den günstigen Grenztourismus – meine Eltern lieben es einen Tagesausflug mit Grunderneuerung von Kopf bis Fuß inklusive Frisör, Pediküre, Maniküre und Kosmetik einzulegen. Vor allem auch günstige Zahnarztbesuche werden von den Österreichern gerne genutzt und auch die Schönheitschirurgie ist auf dem Vormarsch!
Die herrliche Puszta können die Magyaren noch ihr Eigen nennen. Was ist an dieser Einöde so herrlich, fragt sich sicherlich der ein oder andere. Das äußerst pferdefreundliche Volk versteht es gut auf dem Rücken der edlen Rösser im rasenden Galopp durch die Tiefebene zu streifen. Das ist Freiheit dachte ich mir damals, richtige Freiheit …