Daniel Craig möchte nicht mehr James Bond sein. Dafür wird er jetzt Wolf. Andreas Wolf. Der britische Schauspieler übernimmt die Hauptrolle in einer neuen Serie des US-amerikanischen Bezahlsenders Showtime (auch bekannt als Heimat von „Dexter“, „Homeland“ und „Californication“), die auf einem Roman von Jonathan Franzen basiert. Wie die literarische Vorlage trägt die Serie den Titel „Purity“. In Deutschland erschien der Thriller 2015 unter dem Titel „Unschuld“.
„Purity“ bzw. „Unschuld“ erzählt die Lebensgeschichte von Andreas Wolf, der privilegiert in Ostberlin aufwächst und zum Dissidenten, zum Mörder, zum Medienstar, zur Internetikone und zum gebrochenen Mann wird. Klingt ein bisschen nach einer Mischung aus Clyde (der mit Bonnie), Julian Assange und einem Internettroll. Seine Geschichte verbindet sich mit der von Purity „Pip“ Tyler, einer jungen Amerikanerin auf der Suche nach ihrer Herkunft. Genau genommen ist sie ja die Hauptfigur, aber als Nebencharakter wurde Mr. Craig sicher nicht verpflichtet.
Die Dreharbeiten zu „Purity“ mit Daniel Craig als Andreas Wolf starten 2017. Die Serie oder besser Miniserie wird 20 Folgen haben und in zwei Etappen gesendet. Ich tippe auf 2 mal 10 Episoden.
Dass Filmstars sich auf der „kleinen“ Leinwand zeigen, ist längst kein seltenes Phänomen mehr und schon gar kein Beweis für eine Karriere auf dem absteigenden Ast, wie das vielleicht noch vor 20 Jahren der Fall war. Durch die zunehmende Qualität hat sich auch das Ansehen von Fernsehsendungen verbessert. Dazu beigetragen haben die Bezahlsender und Streamingplattformen, die den herkömmlichen Sendern ordentlich Konkurrenz machen. Glück für die Zuschauer. Ob Daniel Craig einen überzeugenden Deutschen abgibt, werden wir dann bald sehen können.
