Puristisch und preiswert
Nein, ein gediegenes Freiluftvergnügen für den gemächlichen Sonntagsausflug ist der Nissan 370 Z Roadster nicht. Wie auch? Schon sein Coupé-Bruder entpuppte sich im
news.de-Test als beinharter, aber charmanter Rabauke aus Fernost. Der Open-Air-Sportler gibt sich im direkten Vergleich noch eine Spur kompromissloser als sein geschlossenes Pendant.
Am Motor liegt das nicht. Der ist exakt derselbe. Das bedeutet beeindruckende Eckdaten: 3,7 Liter Hubraum produzieren nach dem bewährten Prinzip des Saugmotors 328 PS. Die Leistung – ganz seinen Sportgenen verpflichtet – überträgt der Nippon-Roadster an die Hinterräder.
Eine Fahrmaschine erster Güte
So führt auch die erste Ausfahrt mit offenem Dach über leere sächsische Landstraßen. Allzeit mit mächtig Schub ausgestattet ist die Kurvenhatz über Land das Steckenpferd des offenen Sportlers. Dann kaschiert der Zweitürer auch sein Leergewicht von 1,6 Tonnen. Auch wenn’s sportlich wird, sitzen die Isassen dank gut konturierter Sitze mit reichlich Seitenhalt immer gut im Sattel; komfortabel außerdem, denn die Beinauflage ist für einen Sportler geradezu üppig dimensioniert. Heizung und Lüftung sorgen für allzeit wohltemperierte Ledersitze.
Ein Ausflug auf die Autobahn macht jedoch schnell klar, dass der Z-Roadster alles andere als weichgespült ist. Seine Federung ist eindeutig auf Sport getrimmt. Was hurtige Zeitgenossen als Rückmeldung feiern, stößt Komfortsuchenden allerdings sauer auf, weil diese Federung hart ist und direkt ins Kreuz geht. Abfahren und zurück in Richtung Stadt ist also die Devise.
Dort kann der Nissan gegenüber seinem Vorgägner, der in Deutschland nur handgeschalten zu erwerben war, punkten. Denn das optional erhältliche und im news.de-Testwagen verbaute Siebengang-Automatikgetriebe (2100 Euro Aufpreis) erhöht erstens den Fahrkomfort gewaltig und zeigt sich zweitens auch sportlichen Einsätzen gewachsen. Dafür sorgen Schaltwippen am Lenkrad und über die Zwischengasfunktion brüllt die japanische Roadster-Alternative beim Herunterschalten nicht nur, dass sich dem Piloten wohlig die Nackenhaare aufstellen, sondern erfüllt auch noch hervorragend seinen Zweck und sorgt für stets die richtige Drehzahl, um allzeit mit ordentlich Pfeffer aus den Kurven zu sprinten.
Das Dach öffnet und schließt nur im Stand
Das interessiert in der Stadt aber eher nicht. Dort gefällt die Rückfahrkamera, welche die bauartbedingt schlechte Übersicht der Karosse nach hinten kompensiert. Doch auch bei niedrigen Stadtgeschwindigkeiten lässt sich die Stoffmütze des Roadsters nicht versenken. Das geht nur im Stand und ist gerade bei kurzen Schauern äußerst unpraktisch.
Roadster-Puristen wird das nicht stören. Die begeistert der sportliche Nissan mit seinem betörenden Sechszylinder-Sound, seinem authentischen Ansatz und natürlich dem günstigen Preis. Schon für 41.000 Euro gibt’s den offenen Sportler. Dabei ist er bereits sehr gut ausgestattet. Und selbst in der optionalen Pack-Version und mit noch einigen Kreuzen in der Aufpreisliste ist der Preis kaum an die 50.000-Euro-Grenze zu drücken. Mehr Auto für’s Geld gibt es in der Liga der Roadster über 300 PS nicht. Das passt zum puristischen Konzept eines Roadsters und macht den Nissan 370 Z Roadster zum ehrlichsten Vertreter seiner Zunft. Viel Spaß macht er außerdem.
Erfahren Sie noch mehr Details zum Nissan 370 Z Roadster in unserer Bilderstrecke.
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Nissan 370Z Roadster – Puristisch und preiswert
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