Die Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige!“.
Diesen Merksatz finde ich ziemlich daneben gegriffen, weil doch gerade die durchlauchtigen Blaublüter sich alles Zuspätkommen der Welt erlauben können – denn auf sie wartet das Volk schließlich gern.
Das trifft auch auf mich zu, denn auch auf mich muss man gerne mal ein bisschen warten.
Dabei bin ich kein notorisch schlimmer Zuspätkommer, also ich kann auch mal sehr pünktlich sein!
Andererseits hasse ich es, wenn ich selbst auf andere Leute warten muss.
Aber noch mehr hasse die Leute, die bereits 15 Minute zu früh am vereinbarten Treffpunkt erscheinen und dann auf die Frage, ob sie denn schon lange warten, mit verkniffenen Gesicht antworten: „Nö, nicht so schlimm!“
Pünktlichkeit – ein Problem?
Gegen das Zuspätkommen gibt es vielerlei Möglichkeiten:
Man kann sich rechtzeitig von seinem Organizer/Smartphone Bescheid geben lassen, an jede Wand eineschöne Wanduhr hängen oder – meine Lieblingsmethode – alle Uhren ein paar Minuten vorstellen.
Dabei gilt Unpünklichkeit nur in Deutschland, USA und Japan als Faux Pas. Trifft man sich mit einemFranzosen, Spanier oder Italiener, genügt es, wenn man erst zum vereinbarten Zeitpunkt los fährt. Der andere wird es ähnlich handhaben.
Auf Malta ist Pünktlichkeit überhaupt kein Thema: Dort zeigen die Kirchturmuhren prinzipiell unterschiedliche Uhrzeiten an, um den Teufel zu verwirren. (siehe Foto)
Passende Ausreden sind wichtig!
Es gibt ja Termine, zu denen sollte man wirklich nicht zu spät kommen, z.B. Rendezvous, Bewerbungsgespräche oder Geschäftsessen.
Wenn dies aber doch einmal geschieht, braucht man eine prima Ausrede. Dabei sind Schwindeleien, die sich auf ein erhöhtes Verkehrsaufkommen beziehen, langweilig.
Besser, weil witzig und nett, finde ich diese hier:
- Ich musste erst noch meine Handtasche umsortieren
- Zuerst wollte der Nagellack nicht trocknen, dann passte der Nagellack nicht mehr zu meinem Outfit
- Vor mir stand an der Kasse eine alte Oma, die hat mit lauter Cent-Stücken bezahlt
- Mein Pferd hat sich verlaufen
Und hier der absolute Klassiker für alle Zeitmanagment-Geschädigten:
- Ich ging gerade zur Tür raus, da hörte ich ein tiefes Grummeln aus der Erde. Auf einmal tat sich eine Erdspalte auf, aus der heiße Lava emporstieg. Ich rannte zu meinem Auto, aber das war bereits von der Springflut hinweg getragen und dann – zu guter Letzt – habe ich noch den Bus verpasst.
Sorry, wenn ich dich habe warten lassen!
