Punkte, an denen es sich lohnt, stehen zu bleiben…

Was mich die letzten Tage besonders berührte, waren unter anderem genau zwei Dinge.

Erstens erfuhr ich, dass ein geschätzter Kollege, den ich seit 1999 kenne, am Anfang des Monats plötzlich gestorben ist. Schon einmal körperlich vorgewarnt, hat er sich erst kürzlich in eine seiner Lieblingsregionen zurückgezogen, um mehr Ruhe zu finden. Anscheinend hat dieser Rückzug – immer wieder über einige Jahre hinweg hinausgezögert – nicht mehr gereicht, um für genügend Regeneration zu sorgen. Und vielleicht kennen Sie dieses Hinauszögern ja auch aus Ihrem Leben – immer ist etwas Wichtiger, immer kommt etwas dazwischen. Und wir lassen es zu.

Die zweite körperliche Warnmeldung war seine Letzte. Was es mir persönlich, aber auch für meine Kunden zeigt: Aufschieben nutzt nichts. Auf sich, seinen Körper hören, Warnmeldungen nicht wegdrücken und ignorieren. Sondern sie ernst nehmen und handeln – natürlich vorausgesetzt, dass Sie noch länger leben möchten.

Stehenbleiben, durchatmen und neu sortieren

Zweitens: Die Aufarbeitung der Bücher von Hans-Joachim Maaz, einem Hallenser Psychoanalytiker und Psychiater, dessen Buch „Der Lilith-Komplex“ ich schon vor langer Zeit gelesen habe und mich damals schon beeindruckte. Und dessen Bücher „Die Liebesfalle“, „Der Gefühlsstau“, „Die narzisstische Gesellschaft“ und „Das falsche Leben“ sehr oft den Kern treffen:

  • Warum handeln wir so, wie wir handeln?
  • Welche Werte sind unsere eigenen, welche wurden durch unsere Umwelt auf oktroyiert?
  • Mit welchen Kompensationen versuche ich mein persönliches Leid vor mir und meiner Umwelt zu verstecken?

wären ein paar der Fragen, die Hans-Joachim Maaz beleuchtet und auch die passenden Antworten dazu gibt. Da ich selbst mit sehr vielen Elementen der somatischen Psychologie, der Bindungsforschung und Entwicklungspsychologie arbeite kann ich nur sagen – er spricht mir in weiten Teilen aus dem Herzen. Und für diejenigen unter Ihnen, die noch eine Erziehung in der DDR genießen durften, empfehle ich „Der Gefühlsstau“, hier arbeitet Hans-Joachim Maaz sein Leben in der DDR und nach der Wende auf, sehr berührt und trotzdem professionell analytisch distanziert. Auch das kann für erhellende Momente und für viel Verständnis für die eigenen Verhaltensdrolligkeiten sorgen.

Und ich erlebe es immer öfters, dass uns unser bisheriges Leben mehr stresst, als wir es zugeben wollen. Wie wäre es mit einem Gegenentwurf? Ich helfe Ihnen gerne durch beharrliches und kritisches Hinterfragen 🙂


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