Die Welt ist ein Dorf!!
Erinnert ihr euch noch an meine Kurzbekanntschaft mit der Brasilianerin am Denpensar Flughafen auf Bali? Ich habe sie eben im Supermarkt um die Ecke getroffen, sie wohnt im Hostel neben meinem
Heute Morgen bin ich dank meinem Wackelbett um 7 schon wieder glockenwach gewesen. Aber war gar nicht soo übel, so konnte ich mich in Ruhe fertig machen, auschecken und in Chinatown noch meine geliebten Buns zum Frühstück abholen
Sehr deutsch war ich dann sogar um 20 vor 9 an der Busstation, statt um 9 wie erforderlich und schade war, dass mein Bus erst um 10 abfuhr, statt wie erwartet um halb 10 Dafür habe ich allerdings den Platz 1A zugeteilt bekommen und in einem Doppeldecker-Bus, bei dem die Zählweise vorne oben beginnt, könnt ihr euch ausrechnen wo ich saß
Völlig müde bin ich zwar einige Male weggedöst, aber trotzdem habe ich einiges von Malaysias Norden mitbekommen. Sehr grün, sehr palmig und auf Höhe der Cameron Highlands auch sehr hügelig. Nett, aber nicht unbedingt berauschend. Muss es ja aber auch nicht immer sein. Nach einem kurzen Stop an einer sogenannten Raststätte und etwa 5 1/2 Stunden Fahrt (nicht 4, wie erwartet) landete ich dann in Butterworth, der Küstenstadt im Norden in der ich meine Fähre nach Georgetown nehmen konnte (keinen Bus wie erwartet ). Für 30ct durfte ich auf die Auto- und Personenfähre und nach knappen 15 Minuten, mit Blick auf die längste Überseebrücke (darauf stehen die Malaysianer: die Längste, das Größte, das Bunteste… praktisch alles ist in irgendetwas das Beste!) landeten wir schon in Georgetown. Dort angekommen war ich noch sehr motiviert die 15 Minuten zu meinem Hostel (das ich geplant hatte mein Hostel werden zu lassen) zu laufen, aber nach zwei Metern und 25 Kilo vorne, hinten über mir, entschied ich mich für ein Taxi. Da mir der erste zu unfreundlich war, nahm ich den zweiten, der sogar so ehrlich war mir zu sagen, dass es ja eigentlich nur um die Ecke ist und ich theoretisch laufen könnte. Der hat dann auch gleich mal ein Trinkgeld bekommen, nachdem ich mich 10 Minuten wirklich nett mit ihm unterhalten habe. Insgesamt trifft man hier weniger Freundlichkeit und Lächeln als in Indonesien, dafür ist es dann zumindest zu 80% echt, wenn man es mal trifft!
In der Love Lane angekommen, war der Dorm des Hostels schon ausgebucht und ein Einzelzimmer wollte ich mir nun nicht gleich nehmen. Überaschenderweise und ganz ungewohnt versuchte mich die Besitzerin auch gar nicht dazu zu überreden sondern ermunterte mich, doch mal beim Hostel nebenan nachzufragen. Sie ging dann gleich selbst hin und vermittelte mich. Nun bin ich wieder in einem Dorm, dieses Mal mit etwa 20 Anderen, aber was so schrecklich klingt, ist tatsächlich eins der angenehmsten Hostels in denen ich bisher war. Von meinem Zimmer zumindest aus gesehen. Der Raum ist riesig, mit Klimaanlage ausgestattet, die Hochbetten aus massivem Holz und absolut wackelfrei, die Betten frisch, mit neuen und bunten, freundlichen Bezügen ausgestattet und ein Handtuch gibt es sogar auch. Ganz abgesehen vom freien Internet. Als ich die Toiletten und Duschen gesehen habe, muss ich allerdings mal laut lachen. In etwa kann man sich die Größe einer Gästetoilette vorstellen, in der aus der Wand ein Duschkopf über der Toilette hervorlugt Das wird nachher noch spannend… Dafür gibt es hier Toilettenpapier. Im Hostel in KL musste man das für 10ct kaufen. Oder den Wasserschlauch benutzen
Nach dem Einchecken ging es ans Emails checken und anschließend auf Nahrungssuche. Eigentlich hatte ich mir das Sightseeing für morgen vorgenommen, denn letztendlich war es schon 5 Uhr nachmittags als ich endlich hier gelandet bin, aber irgendwie bin ich schon über ein paar schöne Gebäude gestolpert und hab schon ein paar wenige Fotos ergattert In der Marktstraße habe ich dann am nächstbesten Gefährt am Straßenrand angehalten, dass Essen anbot und habe einfach auf etwas gezeigt und gefragt „vegetarisch?“ und es mir einpacken lassen. Das wird gerade zum neuen Standard Essen zu testen Nun habe ich sogar in einem Flyer über Essen in Penang herausgefunden was es war: Roti Canai. Glaube ich zumindest, die Beschreibung kommt dem was ich hatte sehr nah. Anfangs sah es aus wie ein dicker, mittelgroßer Eierpfannkuchen, nach dem ersten Bissen war das definitiv raus. Hauchdünne Fladenschichten umwickeln gelb gefärbtes Kraut und eine Menge Zwiebeln. Sehr lecker!
Damit gestärkt wollte ich im 7/11 an meiner Straßenecke nur noch eine neue Flasche Wasser erstehen und lief an einem wild gelockten, neugierig blickenden Gesicht vorbei. An Liz! Sie erkannte mich etwa 2 Sekunden bevor ich sie erkannte und freute sich genauso riesig wie ich mich sie wiederzutreffen. Wir hatten nach dem überstürzten Abschied im Flughafen nichts ausgetauscht, weder Email-Adresse noch Handynummern und immer mal wieder hatte mir das sehr leid getan wenn ich daran dachte. Nun ist sie schon ein paar Tage in dem Hostel in dem ich zuerst ein Zimmer suchen wollte und bleibt noch für einen Tag. Wir wollen uns morgen nochmal zum Lunch oder Dinner treffen um die Zeit aufzuholen, die uns auf Bali nicht gegönnt wurde. Solche Begegnungen sind einfach unglaublich und freuen mich ungemein!
Nun gehe ich also zufrieden unter die Toilettendusche, danach in mein unwackeliges Bett, schaue mir vielleicht noch eine Folge irgendwas zum Einschlafen an (wenn ich noch so lange durchhalte) und kann hoffentlich einmal mehr als 2 Stunden am Stück schlafen
Ich wünsche euch einen schönen Samstag, wir lesen uns vermutlich morgen wieder!!
Die Love Lane, kurz vor meinem Hostel