Wochenlang überleg ich schon hin und her – soll ich mich das trauen oder doch nicht? Bin mir so unsicher, weil ich meist nach ca. 4 Std. so müde bin, daß deutlich länger nicht machbar scheint. Aber diesmal entscheide ich mich dafür, es zu machen. Keine Ahnung, was mich auf einmal dazu bewogen hat. Und – es hat alles perfekt gepaßt!
Schon die Anreise ist logistisch durchgeplant! Mit dem Auto nach Ternitz (krieg ich am dortigen Park and Ride einen Parkplatz? Ja, gottseidank!), dann um Punkt 8 Uhr mit Bus nach Puchberg. Dort beim Billa noch ein Weckerl gekauft, und dann los!
Schneeberg vom Bahnhof Puchberg aus
In moderatem Tempo – der Weg ist heute weit – am Ortsrand entlang, bald auf Wiesenwegerl, dann wieder breitere Wege, ein kurzes Stück Straße und dann geht’s bergauf Richtung Mamauwiese. Zunächst etwas steiler, später wieder flacher, weiter auf Forststraße.
In der Nähe von Puchberg
Nach gut 2 Stunden habe ich das Gasthaus Mamauwiese erreicht – hat aber Ruhetag! Hab ich wieder mal nicht vorher nachgeschaut, aber es macht mir nichts, eine Einkehr war nicht fix eingeplant. Ich setze mich davor in die Sonne und esse die Hälfte von meinem Weckerl, mache eine gute halbe Stunde Pause.
Dann gehe ich weiter Richtung Wegscheidhof im Voistal. Ich kenne diesen Weg schon recht gut, bin von dieser Seite schon mehrfach hier herauf gewandert. Es geht gut voran, bald habe ich die Hälfte der gesamten Strecke geschafft. In 1 ¼ Stunden, ganz wie geplant, erreiche ich die Landesstraße, die von Gutenstein kommt und ins Schwarzatal führt. Leider gibt’s hier keine Bank, aber visavis am Wiesenhang ein gutes Platzerl zum Sitzen. Ich mache wieder Pause und verzehre den Rest von meinem Weckerl.
Putzkapelle (am Weg von der Mamauwiese zum Wegscheidhof)
Dann habe ich 3,5 km Straße vor mir – aber ich habe Glück, das Bankett ist gemäht! So kann ich fast die ganze Strecke den Asphalt vermeiden. Ich bin etwas flotter als geplant, 45 min., trotz nach wie vor eher langsamem Tempo. Beim ehemaligen Gasthaus Notnagel ist wieder eine kleine Pause angesagt. Was habe ich noch zum Beißen mit? Ein paar Weintrauben! Bald zieht es mich jedoch wieder weiter. Erstaunlicherweise bin ich noch gar nicht wirklich müde, obwohl ich jetzt schon 4 Stunden (reine Gehzeit) unterwegs bin.
Kapelle in der Vois
Nun muß ich noch einmal ein bissl bergauf gehen, auf den Baumecksattel, allerdings ist der Weg gut und nicht steil. Ich habe für die letzte Etappe bis ins Schwarzatal (2 km südlich von Schwarzau) eigentlich 1:20 geplant – aber das war zu „gut gemeint“. In einer halben Stunde bin ich oben beim Baumeck-Sattel, wo ich auf einer Bank nochmal ein paar Minuten sitze.
Am Baumecksattel
Dann benütze ich eine alte Forststraße, die mich in 2 weiten Kehren hinunter zu meinem Ziel bringt – genau 1 Stunde hab ich gebraucht. Geschafft!! Ich bin so froh und zufrieden! Keine Probleme, keine Schmerzen in Schulter, Füßen oder Knie, perfektes Wetter – was will ich mehr!
Mein Ziel - Forsthaus Schwarzau
Nun habe ich allerdings noch eine gute dreiviertel Stunde Zeit, bis mein Bus kommt, der mich nach Payerbach zur Bahn bringen soll. Und die Station Forsthaus, bei der die Straße vom Baumeck-Sattel runterkommt, ist recht uneinsichtig – nicht, daß mich der Fahrer womöglich übersieht! Also gehe ich am Straßenrand (am Bankett) Richtung Ort bis zu nächsten Station beim GH Gruber. Hier ist es deutlich besser. Ich setze mich noch eine Weile ans Bachufer, bis der Bus kommt. Von Payerbach fahre ich mit der Bahn nach Ternitz und mit Auto wieder heim.
Gesamt habe ich 5:15 gebraucht, war etwas über 21 km (so viel wie schon lange nicht mehr) und etwas über 600 hm unterwegs. Nun fehlt nur noch eine Zweitagestour, Schwarzau – Frein – Mariazell! Nächstes Jahr werde ich, wenn es klappt, dieses Projekt beenden können. Die meisten gehen in 4 Tagen nach Mariazell, ich brauch halt 4 Jahre! Aber ankommen werde ich auch!