© Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de / PIXELIO
In unserer Zeit ist das Burnout-Syndrom fast schon Alltag geworden. Es ist nicht nur eine “Manager-Krankheit” wie man oft sagt, sondern jeder, der unter enormem Stress und Druck bei der Arbeit ist, ist dem Risiko ausgesetzt an Burnout zu erkranken.
Der Spiegel berichtet am 15.12.2011:
Von 2004 bis 2010 nahm die Zahl der Tage, an denen Mitarbeiter mit Burnout-Syndrom krankgeschrieben waren, von 4,6 auf 63,2 pro 1000 Kassenmitglieder zu.
Besonders gefährdet sind dabei Berufsgruppen, die helfende Tätigkeiten täglich erledigen (Altenpfleger, Krankenschwestern, Seelsorger, Lehrer etc.), aber auch andere Berufsgruppen sind vor einem Burnout nicht sicher.
Wir lassen uns heutzutage viel zu sehr unter Druck setzen…es geht um immer mehr und mehr Erfolg, Stellen werden gekürzt, die verbleibenden müssen dann einfach mehr Arbeit erledigen. Termin- und Leistungsdruck, zu hoch gesteckte Ziele, Perfektionismus, Helfersyndrom, nicht “nein” sagen können, aber auch mangelnde Stressbewältigung sind Ursachen für ein Burnout.
Darum ist es enorm wichtig Psychohygiene zu betreiben, denn jeder muss irgendwie mit seinem Stress fertig werden.
Wikipedia.de sagt zur Psychohygiene
K. Mierke (1967, S.
sieht drei Ebenen der Psychohygiene: Die präventive Psychohygiene hat die Gesunderhaltung des Individuums und der Gesellschaft zum Ziel. Die restitutive Psychohygiene ist bemüht, in Lebenskrisen oder Konfliktsituationen frühzeitig regenerative und korrigierende Maßnahmen einzuleiten. Die kurative Psychohygiene nimmt sich bereits bestehender Einschränkungen an, um diese mit klinischen oder psychotherapeutischen Verfahrensweisen zu heilen. E. Schomburg formuliert die folgenden Lebensgrundbedürfnisse:
- 1. Liebe,
- 2. Sicherheit,
- 3. Anerkennung, Bestätigung, Erfolgserlebnisse,
- 4. Raum zu freiem, schöpferischem Tun,
- 5. Erlebnisse mit Erinnerungswert und
- 6. Selbstachtung.
Auf das Erhalten oder Erreichen dieser Grundbedürfnisse ziele die Psychohygiene.
Diese Lebensgrundbedürfnisse müssen wir für uns “sichern” um unsere Seele gesund zu erhalten.
Wenn man sie so liest, dann erscheinen sie einem simpel. Denkt man aber genauer darüber nach, dann wird man entdecken, dass man in manchen Punkten etwas zur kurz kommt.
Wie kann man also Psychohygiene selbst betreiben?
Jeder muss für sich selber entscheiden welche Punkte der Lebensgrundbedürfnisse zu kurz kommen.
Liebe & Sicherheit: Lass Menschen los die Dir nicht gut tun. Umgebe Dich mit Menschen, die Dich lieben und Dir den Rücken stärken. Menschen die dies nicht tun, sind keine Freunde. Wer versucht Dich niederzumachen und immer mit Dir konkurriert, ist kein Freund. Lass diese Menschen los, auch wenn es schmerzt…sie vergiften Dich und Deine Seele.
Anerkennung, Bestätigung, Erfolgserlebnisse: Die gibt es auch ausserhalb der Arbeit. Was kannst Du besonders gut? Nimm Dir die Zeit Dich auf eine Sache einzulassen die Dir besonders gut liegt…entwickle Dich darin weiter und lass andere daran teilhaben, sieh Dir selber zu wie Du in einer Sache die DIR Spaß macht immer besser wirst und lass andere Menschen Deine Fortschritte sehen.
Raum zu freiem, schöpferischem Tun: Nimm Dir die Zeit und den Raum kreativ zu werden…Du musst nicht malen, zeichnen, komponieren…Kreativität ist grenzenlos. Frei von der Meinung anderer kannst Du Deiner Kreativität Raum geben. Du wolltest schon immer unter der Dusche singen? Gedichte schreiben? Tagebuch führen? Bloggen? Abstrakte Bilder malen? Das Gartenhaus bunt streichen? Dann fang damit an, es ist egal was andere denken.
Erlebnisse mit Erinnerungswert: Das ist selbsterklärend. Schaffe Erlebnisse mit Erinnerungswert. Dabei muss es sich nicht um eine Reise nach z.B. Brasilien handeln. Oft sind die kleinen Dinge die Erlebnisse mit dem grössten Erinnerungswert. Eine Fahrradtour mit anschliessendem Picknick, gute Gespräche, interessante Diskussionen, einem anderen Menschen ganz offen gegenübertreten…all das und noch viel mehr sind Erlebnisse mit Erinnerungswert.
Selbstachtung: Wer sich selbst nicht liebt und achtet hat immer einen schweren Stand im Leben. Finde heraus welche Dinge Du an Dir magst, entdecke Dich neu und auf ganz andere Weise. Erkenne worin Du gut bist und was Dich ausmacht. Und sei nicht der Fußabtreter für andere. Du darfst “nein” sagen, Du darfst sagen wenn Du Dich schlecht behandelt fühlst und Du darfst Deinen Meinung sagen – in respektvoller und freundlicher Weise, denn das bringt anderen Menschen Respekt entgegen den Du auch von ihnen erwartest.
Wir müssen viel mehr auf unsere Seele achten. Wenn die Seele erstmal krank ist, dann wird es immer schwieriger für uns. Ein erfülltes und glückliches Leben, das wünschen wir uns alle – es zu behalten, das ist oft schwer. Deswegen sollte das Thema “Psychohygiene” bekannter werden. Stressbewältigung. Alltagsbewältigung. Alles Notwendigkeiten um eine Seele gesund zu erhalten.