Psychiatrie: Neulich in der Gesprächstherapie...

Psychiatrie: Neulich in der Gesprächstherapie... ...traf ein weiteres Hirngespinnst zur altbekannten Arbeitsgruppe "Schizophrenie und Wahnvorstellungen" bei Dr. Freude ein.
Es folgen ein paar Arbeitsergebnisse aus Dr. Freudes Gesprächsgruppe:
Auch die Religion kann ihr Versprechen (des Glücks) nicht halten. Wenn der Gläubige sich endlich genötigt findet, von 'Gottes unerforschlichem Ratschluß' zu reden, so gesteht er damit ein, daß ihm als letzte Trostmöglichkeit und Lustquelle im Leiden nur die bedingungslose Unterwerfung geblieben ist. Und wenn er zu dieser bereit ist, hätte er sich den Umweg wahrscheinlich sparen können.
Die Religiosität führt sich biologisch auf die langanhaltende Hilflosigkeit und Hilfsbedürftigkeit des kleinen Menschenkindes zurück, welches, wenn es später seine wirkliche Verlassenheit und Schwäche gegen die großen Mächte des Lebens erkannt hat, seine Lage ähnlich wie in der Kindheit empfindet und deren Trostlosigkeit durch die regressive Erneuerung der infantilen Schutzmächte zu verleugnen versucht.
Wir sollen glauben, weil unsere Urväter geglaubt haben. Aber diese unsere Ahnen waren weit unwissender als wir, sie haben an Dinge geglaubt, die wir heute unmäglich annehmen können. Die Möglichkeit regt sich, daß auch die religiösen Lehren von solcher Art sein könnten.
Wenn die Wahrheit der religiösen Lehren abhängig ist von einem inneren Erlebnis, das diese Wahrheit bezeugt, was macht man mit den vielen Menschen, die solch ein seltenes Erlebnis nicht haben?
Wenn es sich um Fragen der Religion handelt, machen sich die Menschen aller möglichen Unaufrichtigkeiten und interllektuellen Unarten schuldig.
Wenn die Leistungen der Religion in Bezug auf die Beglückung der Menschen, ihre Kultureignung und ihre sittliche Beschränkung keine Besseren sind, dann erhebt sich doch die Frage, ob wir ihre Notwendigkeit für die Menschheit nicht überschätzen und ob wir weise daran tun, unsere Kulturforderungen auf sie zu gründen.
Das zusammenfassende Urteil der Wissenschaft über die religiöse Weltanschauung lautet: Während die einzelnen Religionen miteinander hadern, welche von ihnen im Besitz der Wahrheit sei, meinen wir, daß der Wahrheitsgehalt der Religion überhaupt vernachlässigt werden darf. Religion ist der Versuch, die Sinnenwelt, in der wir gestellt sind, mittels der Wunschwelt zu bewältigen [...] Aber sie kann es nicht leisten. Ihre Lehren tragen das Gepräge der Zeiten, in denen sie entstandens sind, der unwissenden Kinderzeiten der Menschheit.
Übrigens wird wohl kein ernstzunehmender Mensch abstreiten, dass es sich beim Judentum schlichtweg nur um eine Glaubensgemeinschaft handelt, deren gemeinsames Glaubensbekenntnis bei genauer Betrachtung ebenso unterschiedlich wie das der Christen oder Muslime ausgeprägt ist. Von einer wirklich homogenen Gemeinschaft kann trotz der Gemeinsamkeiten, die den ideologischen Überbau betreffen, keine Rede sein.
Was der vermeintliche "Jude" Freud vom Judentum hielt, bezeugte er in folgender Aussage:
Ich kann sagen, daß ich der jüdischen Religion so ferne stehe wie allen anderen Religionen, d. h. sie sind mir als Gegenstände wissenschaftlichen Interesses hochbedeutsam, gefühlsmäßig bin ich an ihnen nicht beteiligt.
Meine Mutter ist evangelisch getaufte Christin, mein Vater getaufter Katholik. Ich selbst wurde nie getauft, was bedeutet, dass an mir nie das christliche Ritual der Teufelsaustreibung vollzogen wurde, das ja eine Taufe darstellt. Nach christlichem Weltbild sind alle ungetauften Menschen vom Teufel besessen (Erbsünde).
Im Gegensatz zu Freud kam bisher jedenfalls niemand auf den Gedanken, mich allein auf Grund der Konfession meiner Eltern einen Christ zu schimpfen.
Ebenso wie Freud ergeht es dem "Juden" bzw. "Taufchristen" Heinrich Heine. Heine hatte, sein Werk bezeugt es, keinen Zugang zur jüdischen oder zur christlichen Religion.
Und es gibt zahlreiche Beispiele, wo dies ebenso und demnach fälschlicherweise der Fall ist.

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