Weil auch eine kritische Beschäftigung mit der Impfthematik für diese Leute unter "esoterische Umtriebe" fällt, bin ich persönlich seit langer Zeit im Visier dieser Gruppierung. Auf esowatch und nun auf Psiram werde ich als "Impfgegner", "Abzocker" oder sogar als "Aidsleugner" verleumdet. Welche extremen Auswüchse diese Art von Cyber Mobbing schon nahm, ist auf dieser Seite gut dokumentiert.
Wer einen "Psiram-Eintrag" hat, landet auf den Google Suchtreffern weit vorne. Der Zweck dieser Aktivitäten ist klar: Unbequemen Journalisten und Kritikern soll ein möglichst nachhaltiger Image-Schaden zugefügt werden.
Vor kurzem hat Psiram aufgerüstet und auch den von mir mit gegründeten gemeinnützigen Verein "Al-ex Institut zur Wissensvermittlung im Umgang mit Aluminium" in seine Schlammschlacht mit ein bezogen.
Ein auf Verschwörungstheorien spezialisierter "Skeptiker"-Journalist und freier Mitarbeiter von "Spiegel online" namens Sivio Duwe hat die Psiram-Informationen nun zu einem Artikel gemixt und unter dem Titel "Impfstoffe: Das Geschäft mit der Aluminium-Angst" veröffentlicht.
Mit den schweren fachlichen Fehlern in den Artikeln auf Psiram und Spiegel online befasse ich mich in einem anderen Beitrag. Hier möchte ich fürs erste nur meine ganz persönliche Motivation für die Gründung des Al-ex Instituts beschreiben und auf den Vorwurf eingehen, dass "aus der Angst vor Aluminium ein Geschäft gemacht wird".
Zur Gründung des Al-ex Instituts
Nach Erscheinen des Buches „Dirty Little Secret - Die Akte Aluminium“ (Ennsthaler 2012) sowie meines Films zum selben Thema (ZDF/ARTE 2013) bin ich von Anfragen, Anrufen, etc. regelrecht überschwemmt worden. Ich habe sicherlich mehr als 1000 Mails mit z.T. sehr detaillierten Anfragen beantwortet, habe schon überlegt, meine Telefonnummern zu ändern, etc.
Viele der Fragen waren über intensive Recherche zu beantworten. Ich habe die Haupt-Ergebnisse in einem zweiten Buch („Gesund ohne Aluminium“, Ennsthaler 2014) zusammen gefasst. Viele Fragen waren aber auch nicht zu beantworten - und zwar deswegen, weil bisher niemand auf die Idee gekommen ist, diese Fragen zu untersuchen. Es ging dabei gar nicht um weltbewegend komplizierte Dinge, sondern um solche und ähnliche Fragen:
- Verwendet das Schwimmbad, in das meine Kinder gehen, Aluminium zur Reinigung des Wassers?
- Warum ist so viel Aluminium in Kakao und in Schokolade? Kommt das von den Kakaopflanzen, oder vom Herstellungsprozess (Kontaminierung, Zusätze, etc.)?
- Mein Heilpraktiker verschreibt mir Heilerde zur Ausleitung von Aluminium. Nun habe ich gesehen, dass diese Heilerde selbst Aluminium enthält. Ich bin schockiert. Hilft das nun auch wirklich bei der Ausleitung, oder steigere ich damit sogar meine Aluminium-Belastung?
Solche Fragen konnte ich nicht beantworten - auch wenn mich die Antwort brennend interessiert.
Messung der Aluminiumbelastung und Ausleitung
Viele Menschen wollten wissen, wie man das Aluminium im Körper misst, bzw. wie man es wieder los wird.
Wenn man google bemüht, findet man eine ganze Reihe von Angeboten im Web, die biologisch wenig plausibel oder offensichtlich unwirksam sind. In keinem einzigen Fall finden sich dazu publizierte wissenschaftliche Arbeiten ob die Ausleitung von Aluminium auf dieser Basis funktioniert. Mit den üblichen pharmazeutischen Mitteln zur Metall-Entgiftung lässt sich Aluminium nicht oder nur unspezifisch fassen - zudem sind diese Mittel reich an Nebenwirkungen bis lebensgefährlich.
Eine neue, vollständig unproblematische Möglichkeit wurde vom Aluminium-Experten der britischen Keele University, Christopher Exley, entwickelt. Sie beruht auf der Tatsache, dass die Elemente Aluminium und Silizium eine enge biochemische Freundschaft verbindet. Die beste Quelle für dieses Silizium ist natürliches Mineralwasser. Der Mechanismus der Ausscheidung wurde in einigen Studien geprüft und nachgewiesen. Kurz gesagt: Man muss dafür an zwei Tagen jeweils über 24 Stunden den gesamten Harn sammeln und zwei Messungen vornehmen. Eine Basismessung am ersten Tag, dann folgt eine Intervention am zweiten Tag. Man trinkt dafür 1,5 Liter Mineralwasser mit einem möglichst hohen Gehalt an Silizium. Das Silizium bindet an Aluminium im Körper und man scheidet Aluminium über den Harn aus.
Wenn also am zweiten Messtag deutlich mehr Aluminium im Harn ist, als am ersten Tag, so ist das ein Hinweis auf Aluminiumdepots im Körper.
Soweit also kurz die Methode von Prof. Exley.
Ich habe dieses Protokoll ins Deutsche übertragen und den Interessenten geschickt, mit der Bitte, zu ihren Hausärzten zu gehen und mit deren Hilfe die Aluminium-Messung durchzuführen.
Das hat in keinem einzigen Fall funktioniert. (Mir hat das dann ein befreundeter Arzt so erklärt: Ärzte sind nicht begeistert, wenn sie eine neuartige Methode anwenden sollen, die noch dazu im Vergütungs-Katalog der Kassen nicht gelistet ist. Manche Ärzte boten eine Aluminium-Messung im Blut an. Dies ist jedoch nur bei akuten Vergiftungen sinnvoll und gibt keinerlei Hinweis auf eine Langzeit-Belastung.)
Wir haben also überlegt, diese Dienstleistung selbst anzubieten. Dazu haben wir Behälter zur Harn-Sammlung angeschafft. Proberöhrchen organisiert. Ein Protokoll geschrieben mit genauer Anleitung. Einen Fragebogen zu möglichen Aluminium-Quellen im Lebensumfeld erstellt. Und das schicken wir auf Wunsch zu.
Die eingesendeten Harn-Proben leiten wir an ein medizinisches Fachlabor weiter. Dort wird mittels Atomabsorbtions-Spektometrie der Harn auf seinen Gehalt an Aluminium und Kreatinin gemessen. Wir vergleichen dann die Werte der ersten und der zweiten Messung und schicken die Auswertung an die Interessenten.
Bisher ergab sich in den Messungen bei etwa zwei Drittel der Proben ein deutlicher bis massiver Anstieg vom ersten auf den zweiten Messtag. Da das Mineralwasser selbst kein Aluminium enthält, ist die Vermutung naheliegend, dass der höhere Aluminium-Wert aus Verbindungen im Körper gelöst und über den Harn ausgeschieden wurde. So wie das in Prof. Exleys Studien auch dokumentiert wurde.
Ziele des Vereins
Ich habe zum Thema Aluminium viel mit Freunden und Bekannten geredet - und es kamen auch viele Fragen, die uns persönlich sehr interessierten - wie eben auch die Frage der Aluminium-Messung. Gegen Ende 2013 beschlossen wir, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, der alle „Fliegen“ mit einer Klappe schlagen sollte:
- Wir wollten sehen, ob es gelingt, bestimmte einfache Forschungsfragen (siehe oben) selbst zu beantworten.
- Wir wollten selbst wissen, ob wir Aluminium im Körper haben und auch erfahren, welche Mineralwässer besonders gut geeignet wären, um Aluminium auszuleiten.
- Wir wollten die Öffentlichkeit objektiv und unabhängig über Aluminium informieren, selbst an wissenschaftlichen Tagungen teilnehmen - eventuell auch einmal selbst Tagungen oder Pressekonferenzen organisieren.
- Ich persönlich, sowie der Verlag Ennsthaler, bei dem meine Bücher erschienen sind, hatten noch den Wunsch, die Bücher zu bewerben. Dafür gab der Verlag im Gegenzug das Einverständnis, dass große Teile der Inhalte des neuen Buches, speziell die Recherche-intensiven Listen der Alu-Verbindungen in Kosmetikprodukten, Arznei- und Nahrungsmitteln auf der Webseite zu lesen sind.
- Es gab schließlich auch die Hoffnung, dass der Verein den geleisteten Arbeitsaufwand irgendwann abgelten kann. Dass es also für die Betreuung und Programmierung der Webseite, das Erstellen von Artikeln, die Organisation von Mess-Aktionen, etc. ein Honorar gibt, das von den Vereinsgremien festgelegt wird.
Soweit also die Motivation für die Gründung des Vereins. Wir sind ein Team von etwa zehn Freunden und Kollegen und haben seit April 2014 unsere Webseite im Netz: www.al-ex.org
Zum Vorwurf der Bereicherung
Der Vorstand besteht aus sechs Personen - ich selber bin Obmann, bzw. Vorsitzender. Es gibt eine Stellvertreterin, zwei Schriftführer, zwei Leute die für die Buchhaltung, bzw. die Finanzen zuständig sind. Dazu noch eine journalistische Mitarbeiterin, einen Webmaster, einen Graphiker.
Wir haben derzeit im Verein rund 100 Förderungsmitglieder, die einen Jahresbeitrag von 20 EUR gezahlt haben. Nur diese Fördermitglieder können die für Mitglieder reservierten Bereiche der Webseite lesen (die Bezahlschranke war u.a. auch eine Bedingung des Verlages, damit nicht die Inhalte des neuen Buches für alle frei zugänglich im Netz stehen.)
Bisher haben uns über die Webseite rund 20 Personen kontaktiert, um ihre Aluminium-Belastung einschätzen zu lassen.
Die weitaus meisten haben es vorgezogen, gleich mit der Mineralwasser-Kur zu beginnen. Sie finden dafür auf unserer Seite - und im Buch eine Liste von silizium-reichen Mineralwässern. Diese können sie dann im Supermarkt kaufen.
Wir arbeiten weder mit einer Mineralwasser-Marke zusammen noch haben wir einen kommerziellen Partner. Wir schalten auch keine Werbung.
Bisher haben wir es noch nicht geschafft, uns ein Honorar auszubezahlen. Derzeit halten wir bei einem Guthaben von rund 1.000 Euro und sparen auf eine Mess-Serie an Kakao-Früchten, die ich aus Indonesien mitgebracht habe (die sind bei uns im Gefrierschrank gelagert). Die Testserie kostet deutlich über 1.000 Euro. Doch wir hoffen, damit bald eine der „wichtigen Fragen“, die ich oben skizziert habe, beantworten zu können.