PS Vita Hit- Freedom Wars im Test

Erstellt am 5. November 2014 von Drakethat

Gute Zeiten für Besitzer einer PS Vita. In letzter Zeit kommen immer mehr japanische Games auch zu uns und nun gibt es ein neues Action-JRPG  welches von Sony Japan Studios , Shift und Dimps entwickelt wurde.

Zur Story:

Ihr erwacht nach einem kompletten Gedächtnisverlust in einer düsteren aber straff organisierten futuristischen Welt. Die Elite kontrolliert alle Menschen und hat diese in 2 Klassen eingeteilt. Produktive Mitglieder der Gesellschaft sind Bürger und können recht frei bewegen, alle anderen sind Sünder. Da die Ressourcen begrenzt und endlich sind wird den Sündern gleich mal am Lebensanfang vorgeworfen die knappen Ressourcen zu verbrauchen in dem sie einfach nur leben.

Deshalb wird allen in dieser Klasse eine horrende Strafe auferlegt. Sie bekommen 1 Million Jahre Gefängnisstrafe die man nun mit Einsätzen für die Herrschenden oder Spenden  verkürzen kann.

Im Spiel fangt ihr also ein Sünder oder eine Sünderin mit eben dieser Strafe an.  Als erstes könnt ihr euren Charakter anpassen und dabei sowohl weibliche als auch männliche Formen annehmen.  Alle Sünder bekommen außerdem noch einen künstlichen Assistenten verpasst der auf sie aufpasst, im guten wie im schlechten. So nützt euch der Begleiter sehr bei Kampfeinsätzen in dem die KI mitkämpfen oder heilen kann, andererseits verpfeift sich euch gnadenlos wenn ihr einmal die Regeln brechen solltet.

Danach müsst ihr euch für ein Panoptikum entscheiden. Hierfür könnt ihr eine große Anzahl an Städten auf der Erde auswählen, wir haben uns für Berlin entschieden. Die Gamer können so über den Online Modus mit anderen Panoptikums/ Städten konkurrieren und die derzeitige Position in der Ranking Liste ansehen.

Auf der Spielebene konkurrieren allerdings auch die einzelnen Gesellschaften, sie greifen sich gegenseitig an, entführen Bürger um sie für sich arbeiten zu lassen und so weiter. Eure Aufgabe ist es dann natürlich dagegen zu halten und für euer Gebiet zu kämpfen.

Umso mehr Einsätze ihr erfolgreich erfüllt umso mehr Jahre werden von eurer Gesamtstrafe abgezogen und ihr bekommt mehr Freiheiten. Während ihr auf der untersten Stufe nicht mal eure Zelle verlassen könnt bieten höhere Stufen zum Beispiel mehr Ausrüstungsslots, mehr Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit zur Produktion von eigener Ausrüstung und Waffen.

Die Story ist sogar sehr spannend und überrascht an einigen Stellen, so dass wir hier lieber Spoiler vermeiden wollen, es lohnt sich aber wirklich die Story durchzuspielen.

Gameplay:

Spieletechnisch macht Freedom Wars alles richtig. In den ersten Missionen wird euch die Steuerung und Funktionsweise gut erklärt, ebenso wichtige Features und Option die ihr erst später freischalten könnt. Aber schon von Anfang an fühlt sich alles richtig an.

Grundlage ist ein Dornen-System , bei dem ihr vor jedem Kampf frei wählen könnt ob ihr zum Beispiel angriffslustig agieren wollt oder euch eher auf unterstützende Funktion wie zum Beispiel heilen konzentrieren wollt. Unterschiedliche Gegner erfodern eine unterschiedliche Herangehensweise, so dass ihr hier taktisch klug agieren müsst.  Ihr könnt Nahkampfwaffen und Schusswaffen mit in den Kampf nehmen. Neure Modelle könnt ihr entweder auf dem Schlachtfeld ergattern, kaufen oder sobald ihr eine Produktion habt auch selbst herstellen. Damit könnt ihr sowohl euch selbst als auch euren Begleiter ausrüsten.

Statt eines EP Systems mit  Erfahrungspunkten, schaltet ihr höhere Stufen durch bestandene Prüfungen frei, auch mal eine nette Idee. Es ist außerdem ratsam viele Ressourcen zu spenden die ihr bei euren Missionen findet, allerdings braucht ihr auch selber die Ressourcen so dass ihr gut abwägen solltet was genau ihr spendet und wie viel. Dies gibt dem ganzen eine zusätzliche strategische Note die Freedom Wars zu einen gelungenen Spiel macht.

Als besonderes Schmankerl  könnt ihr größere Gegner mit euren Dornen festhalten und diese nach unten ziehen um sie kurzeitig bewegungsunfähig zu machen.

Bei den meisten Missionen könnt ihr andere Sünder die ihr im Spiel kennenlernt mit auf das Schlachtfeld nehmen, auch hier ist es empfehlenswert taktisch zu handeln und eine den Gegner angepasste Gruppe zu formieren.  Über ein Menü lassen sich zudem Anweisungen an die anderen Mitglieder der Gruppe ausrichten, auch dies solltet ihr unbedingt nutzen.

Steuerung:

In Freedom Wars lässt sich die Steuerung individuell anpassen, so könnt ihr euch bei den Schusswaffen den Schießen Button zum Beispiel auf eine Schultertaste oder auf einen normalen Button legen. Je nach dem welche Dornenart ihr gerade verwendet mag die eine oder andere Steuerung besser für euch sein, am besten ist das alles mal auszuprobieren, dafür gibt es extra eigene Übungsmissionen.

An das Lenken und Zielen mit den kleinen Sticks auf der PS Vita muss man sich sicherlich erstmal gewöhnen, in den Optionen lässt sich allerdings deren Empfindlichkeit einstellen, ebenso wie eine spartanische Zielhilfe.

Das Menü in Freedom Wars ist wirklich üppig! Mit der START Taste kommr ihr zur Missionsauswahl, Ausrüstung, Inventar, Produktion , Partner Einstellungen, Optionen und ander nützliche Sachen. Am Fenster könnt ihr nicht nur die aktuelle Rangliste der menschlichen Spieler sehen sondern auch Berechtigungen einfordern, spenden, Charakter anpassen, einen neuen Namen beantragen und mehr. Und wenn ihr mit eurem Begleiter sprecht könnt ihr Ausgang beantragen, speichern, Hilfetexte ansehen, Videosezenen noch mal sehen aber auch Koop und Duell- Einsätze starten.

Freedom Wars Online Funktionen:

Das alles bereits Erwähnte reicht schon um Freedom Wars zu einen tollen Spiel zu erklären aber die Online Funktionen sind noch mal das Extra Sahnehäubchen auf einem bereits perfekten Spiel.

In Freedom Wars könnt ihr nämlich online im Koop Modus mit anderen menschlichen Spielern spielen. Dabei könnt ihr die Missionen der Kampagne spielen und erhaltet dafür eine Bestätigung die ihr in der Kampagne vorzeigen könnt und somit diese Missionen nicht noch mal spielen müsst (aber könnt).  Daran könnten sich viele Spiele auf den Heimkonsolen gerne mal ein Beispiel nehmen! Auch das Lobby System ist wirklich gut durchdacht, ihr könnt einen Raum erstellen und genau festlegen mit welchen Spielern ihr zusammen spielen wollt und auf welcher Stufe. Ebenfalls gibt es einen schönen Chatmodus, mit Phrasen die automatisch in die Sprache des Spielers übersetzt werden , ihr könnt aber auch eigene Texte eintippen und versenden.

Das Spielen im Koop Modus macht nicht nur mehr Spaß als mit den KI Begleitern sondern ist auch sehr nützlich bei sehr harten Missionen die ihr sonst vielleicht nie oder nur nach mehrmaliger Wiederholung schaffen würdet. Oftmals gelingen euch die Missionen mit echten menschlichen Koop Partnern einfacher und schneller als wenn ihr sozusagen alleine spielen würdet.

Es gibt einen eingebauten Voice Chat, der aber erst von euch im Raum-Menü aktiviert werden muss, das geht aber sehr schnell, außerdem könnt ihr mit den anderen Gamern Sündenregister und Items austauschen, also ein wirklich gelungener Koop Modus.

Natürlich gibt es aber auch ein VS Modus. Der heißt in Freedom Wars Duell- Modus. Hier können 4 menschliche Spieler gegen 4 menschliche Spieler mit jeweils 4 Begleitern antreten. Um so öfter ihr gewinnt umso mehr Punkte für euer Panoptikum gibt es, welches sich wieder auf die oben erwähnte Rangliste aller menschlichen Spieler auswirkt. Im Moment befindet sich unser Berliner Panoptikum auf Platz 10 also strengt euch an und kämpft gut !

Ach ja, wie bei der PS Vita üblich könnt ihr natürlich diese Game-Modus auch Ad-hoc über verbundene PS Vita Konsolen spielen.

Grafik:

Freedom Wars ist bei der Grafik für PS Vita Verhältnisse eines der besseren Spiele. Die Umgebungen sind entsprechend dem Setting eher aufgeräumt und städtisch, wirken aber trotzdem echt und realistisch. Besonders viel Mühe hat man sich aber bei den Videosequenzen gegeben die wir wirklich gerne betrachtet haben. Aber auch die Charaktere sind liebevoll gestaltet und ein echter Hingucker, besonders die weiblichen.

Sound/Audio:

Freedom Wars beschreitet einen unüblichen Weg und verzichtet komplett auf eine Synchronisation/Dubbing. Die gesamte Sprachausgabe in dem Spiel ist auf japanisch. Viele Japan-Spiele lassen den Spielern heute die Wahl zumindest zwischen japanischer oder englischer Sprachausgabe zu wechseln, dem ist hier nicht so. Störend fanden wir das überhaupt nicht, im Gegenteil, es trug einiges dazu bei das Spiel noch exotischer und authentischer wirken zu lassen und oft auch sehr lustig. Besonders Percy Propas Ansagen klangen wie Musik in unseren Ohren.

Dafür wurden allerdings alle Audioausgaben untertitelt und in Deutschland bekommen wir sogar deutschsprachige Untertitel, Menüs und Erklärungen serviert, was ja auch nicht so oft vorkommt und damit positiv wirkt. Insgesamt konnten wir damit gut leben und wer nicht gerne Bildschirmtexte liest ( was bei RPG Fans wohl eher ohnehin selten vorkommen dürfte), der sollte Freedom Wars dann lieber von seiner Wunschliste streichen.

Musikalisch ist Freedom Wars ein eher entspannendes Werk, auf Hardrock Stücke ala Final Fantasy Bosskämpfe wird verzichtet, so dass wir uns mit dem Soundtrack gut unterhalten fühlten.

Langzeitfaktor:

Spieler die wirklich nur die Story erleben möchten können mit rund 15 Stunden Spielzeit rechnen, wenn man viel im Koop spielt sogar eher weniger. Wir finden allerdings, dass einen besonderen Charme dieses Spiels die Panoptikum Liga ausmacht. Wer möchte kann sich schon während des Spiels oder nach dem Ende der Story diesem Modus hingeben und versuchen möglichst viel zu tun damit sein gewähltes Panoptikum nach oben kommt. Wem es also Genugtuung verschafft zu sehen wie die Gesamt BPP seines Heimatpanoptikums durch seinen eigenen Beitrag steigt und hoffentlich einen Platz vorrückt oder ganz an die Spitze vorrücken möchte der könnte mit Freedom Wars auch deutlich länger Spaß haben. Dieser Modus verlängert ja das Settings des Spiels in unsere reale Welt , nämlich für sein eigenes Panoptikum gut zu kämpfen und dessen Wohlstand und Macht zu mehren.

Wer das Spiel nur unterwegs spielt wird garantiert auch etliche Tage damit verbringen, denn die Missionen haben Zeitbegrenzungen von bis zu 30 Minuten, und die braucht man manchmal echt, so dass diese vielleicht nicht auf einer Tour zu schaffen sind. Schneller geht’s online allerdings haben Spieler unterwegs auch zumindest hierzulande selten WLAN.

Fazit:

Mit Freedom Wars  ist Sony´s Japan Studio ein echter Hit für die PS Vita gelungen! Eine spannende Geschichte mit einem einzigartigen Hintergrund und sympathischen Charakteren erwartet die Spieler. Großartige Online-Funktionen, vielfältige Anpassungsmöglichkeiten und erfrischende taktische und strategische Möglichkeiten lassen das Herz jedes Action-RPG Fans höher schlagen. Unserer Meinung nach hat sich Freedom Wars auf jeden Fall für eine Heimkonsolen-Erweiterung empfohlen, bringt es auf die PS4!

Für Fans von JRPG´s ein Muss und für alle anderen PS Vita Besitzer sicherlich eine Überlegung wert.

Pro & Contra:

PRO:

+ Spannende und neuartige Story

+ Großartige Koop Funktion

+ Große Anzahl an Waffen die verbessert, verändert und neu erschaffen werden könne

+ Vielfältige Möglichkeiten zur Charakteranpassung

+ Japanisches Audio

+ Deutsche Untertitel, Menüs und Texte

+ Liebevoll gestaltete NPC´s

+ Panoptikum Liga verlagert Hintergrund des Spiel in die reale Welt

CONTRA:

- Zellentrakt erfodert überflüssige Ladezeiten

- Missionsvorspann läuft auch bei bereits in Koop abgeschlossenen Missionen

Wir vergeben die tolle Wertung von “YES” (4/4) für Freedom Wars!