Proust: nicht wundern. Der 98. Tag ist zurückdatiert….aber jetzt bin ich wieder in der Spur.
Marcel hat von Sain Loup gehört, dass Mademoiselle Sternmaria schnell nachgeben wird. Er beginnt die Körperpflege und das Styling für den ersehnten Tag bereits 48 Stunden vorher. In die Rasur platzt Albertine, sie soll ihm helfen das Candlelightdiner mit vorzubereiten. Albertine von der geliebten Göttin, gefallen zur Lückenbüsserin.
Falls er besagte Dame an dem Abend nicht herumkriegen würde, bliebe immer noch Albertine. Von Freundschaft hält er auch nichts und ich beginne mich darüber zu ärgern, dass ich für diesen neurotischen, beziehungsgestörten Typen, die von Panikattacken heimgesuchte, tiefsinnige und vielschichtige Psychologin sitzen lasse, bei der ich irgendwann noch mit erleben will, wie sie sich dem Leben wieder stellt, das Haus verlässt..
Zum Glück kommt dann noch dieser Satz: „Wir nutzen unser Leben kaum, lassen in den spät dämmernden Sommerabenden oder in den frühen Winternächten die Stunden unvollendet, die doch ein wenig Friede oder Genuss einzuschließen schienen.“
Kiel: Deutlich Kühler. Sprühregen, Herbstluft, in der Kita haben wir Holundergelee eingekocht.
Später schreibe ich einen Bericht, er kostet mich fünf Stunden, während der Gatte die Hamburgtour übernahm.
Haushaltsarbeit im Anschluss, wirft die Frage auf, warum ein Haus grundsätzlich zum Chaos überlaufen will, es könnte sich genauso gut für Ordnung entscheiden.
Irgendwann ist die Wäsche bewältigt, kommt Karla von der Probe, hat Anna Freundinnenbesuch und bin ich gut gelaunt, weil ich mein Programm geschafft habe.
Die Tage werden rassant kürzer.