Proust lesen Tag 51-Im Schatten junger Mädchenblüte-Namen und Orte-Balbec

Von Xeniana

Kiel

Diese Beiden sind heute bei uns eingezogen.

Krusendorf

Fauler Sonntag. Am Strand treffen wir auf eine ältere Dame mit silberweißen Locken, wettergegerbter brauner Haut, Gummistiefeln, Sonnenbrille, beeindruckenden Oberarmmuskeln und lebendigem Lächeln, einen Windhund bei sich habend.

Ich spreche sie später an, die etwa Mitte Siebzigjährige. „Wir haben uns gerade den Kopf zerbrochen, wie sie zu diesen Oberarmmuskeln gekommen sind.“

„Undramatischer als sie denken“, gibt sie zurück. „Der Arzt hat mir Muskelaufbau verordnet um die Atemwege frei zu halten. Ich will demnächst noch in die Dolomiten wandern gehen.“

Wenn ich solche Leute sehe“, sagt Luise, „dann macht mir das Alter keinen Angst.“

dav

Proust: Marcel ist noch immer im Grandhotel und beobachtet Gäste. Er spricht von Gefühlsinsuffizienz und Lücken in der Empfindungsfähigkeit. Sein Leben im Hotel ist nicht nur traurig, weil er keine Freunde findet, sondern auch unbequem weil Francoise sich mit den angestellten des Hotels verbündet und für deren Rechte eintritt. Es geht viel Verhaltenskodex, nonverbale und verbale Kommunikation und die Schwierigkeiten, die die Mischung der Gesellschaftsschichten mit sich bringt.