Proust lesen Tag 19-In Swanns Welt-S.360-380

Kiel/Vorort

Im Salon Verdurin wird noch immer Eloquenz vorgetäuscht, man gibt vor Dinge zu wissen, verbreitet statt dessen Halbweisheiten und natürlich versucht man humorvoller, geistreicher, spitzfindiger als der Nachbar zu sein und lässt es an Gemeinheiten nicht fehlen. Ich google Antiorleanismus und google spuckt „an die ole animus“ aus.

Der Gatte sagt etwas von Hausfrauenproust und ich sage etwas von „Hausfrauenproust gegen Hausfrauenblues.“ Sauer bin ich nicht, es ist einfach zu warm um sich zu erzürnen.

Und Abitur habe ich keines. Festzustellen an mangelnder Sicherheit in der Rechtschreibung und erheblichen Lücken im Geschichtswissen. Ich erinnere mich sowieso nur noch an Staatsbürgerkunde, dem Sozialismus der siegen wird, Fünfjahresplänen, Bruderländern und das von der Sowjetunion lernen, siegen lernen heißt.

„Marleen hat Recht“, der Gatte zieht die Stirn kraus, „du verschenkst deine Ideen.“  

„Ist nicht meine Idee“, hab ich dir schon mal erklärt, ist die Idee von Jochen Schmidt.“

Mit den Kindern erneut Holunder gesammelt. Wir werden Gelee und Sirup einkochen. Über den Platz wehen zyklische Sandschwaden, staubtrocken ist es. Ein Kind staunt, als das Wasser nicht in die Erde läuft. 

„Noch nie in meinem fünfundsiebzigjährigen Leben habe ich solch einen Mai und Juni erlebt. Das Korn ist verdorrt, die Landwirte haben ein Problem“, erzählt ein Großvater beim abholen. 


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