Proust lesen Tag 130-Sodom und Gomorrha- Auftakt bei den Verdurins-Charlus und Morel

Proust:

Morel wirkt schüchtern wie ein Schuljunge der zum ersten Mal ein Bordell besucht. Baron Charlus hingegen tänzelt herein mit etwas watschelnden Gang, …so kam er flatternd, geziert und ganz als ob das Wallen von Röcken seine gewundenen Bewegungen umflute und behindere, mit einer so geschmeichelten und hochgeehrten Miene auf Madame Verdurin zugetänzelt…“

Während Charlus unter jeder Maske noch eine andere tragend, mir immer sympathischer wird, er ist exzentrisch, sensibel, intelligent und einfach schräg in die Welt geschraubt, gibt sich Morel als billiger Emporkömmling.

Auf Charlus folgen die Cambremers, was Cottard völlig aus dem Konzept bringt.

Madame Cambremer, schlecht gelaunte Vermieterin der Verdurins bekommt bessere Laune als sie Charlus sieht. Wird er sein Versprechen an Odette halten?

Charlus glaubt, dass sein Sitznachbar Cottard mit ihm flirtet. Cottards blinzelnde Blicke quellen hinter dem Kneifer hervor. Charlus reagiert gereizt, empfindet Cottard als Rivale und Spiegelbild, welches er nicht sehen will. Einfach göttlich, diese gesamten Verstrickungen.

Kiel: Sonniger, recht warmer Tag. Vereinzelt fliegen noch Wespen. Ich schlafe tief und lang, als wolle sich der Körper die verpasste Ruhe sämtlicher schlafloser Nächte zurückholen.


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