Proust lesen Tag 120-Sodom und Gomorrha-Albertine-wird noch aktualisiert

Von Xeniana

Hamburg:entgegen der Gewohnheit ist der Zug pünktlich. Noch ist der Wind warm. Auf der Mönckebergstrasse spielen ein paar junge Typen Schlagzeug auf Mülltonnen. Es groovt. Die Saison ist beendet, die Touristenströme ebben ab.

Viel Polizei, auch Helikopter, Streifenwagen bilden Barrikaden. HSV hat gegen Sankt Pauli gespielt. Ich befinde mich auf dem Rückweg.

Proust:

Marcel auf dem Weg zu den Verdurins, wird von einer Betriebsstörung der Straßenbahn ausgebremst. Ich pendel zeitweise zwischen Kiel und Hamburg. Der RE hat die Vokabel „Störung“ unter Lieblingsvokabel abgespeichert und posaunt sie heraus, wann immer er Lust dazu hat. Ich rechne immer mit drei Stunden Fahrzeit, um auf der sicheren Seite zu sein. Reine Fahrzeit wären 80 Minuten.

Mir ist die Möglichkeit versagt, das Programm bei Betriebsstörung zu wechseln. Marcel geht es besser, er beschließt an Stelle der Verdurins nun das Kasino aufzusuchen, indem er Albertine weiß. Cottard kommt mit ihm. Kaum hört er das Lachen von Albertine, steigt sein Verlangen und freudig sieht er ihr beim tanzen zu. In Ermangelung junger Männer tanzt sie mit ihrer Freundin Andree. Erst Cottard beginnt die Eifersucht in Marcel zu erwecken. Cottard hat den Eindruck, die beiden Tänzerinnen würde über die Freundschaft hinaus auch Begehren empfinden.

Kiel: Ein Kolonie Eichelhäher in der Konifere, sie kreischen und krakeelen in Variationen. Die Sonne geht rot auf. Bei 8 Grad ist es herbstlich kühl, fast schneidende Luft. Die Sommerblumenmischung fröstelt.