Wenigstens die Suche nach "Lilia Feigenblatt" ergibt mehr Treffer, aber in anderen Problemlagen: Die Dame schreibt in einem Diskussionsboard für Opfer von Skoliose, einer Seitverbiegung der Wirbelsäule bei gleichzeitiger Rotation der Wirbel, über "mässige Hyperkyphose" ohne "Druckschmerz". Gekürzt um „Germany“ und kombiniert mit „Hallervorden“ ergeben sich wenigstens bei "Riot Grrrl" einige Fundstellen – etwa eine richtige Facebook-Protestgruppe, die die Massenwirkung eines Zimmerböllers erzielt. Sechsmal sammelten die Initiatoren schon ein engagiertes „Gefällt mir“ ein. man weiß leider nicht was: Das faschistsiche Theaterstück? Die Schwarzmalerei? Die riotmäßigen Rechtschreibfehler im Protestaufruf?
Eine „Protestflut“ gegen die rassistische Schwarzmalerei, die an die Wassermassen der Saharawüste erinnert. Aber die Geschichte kommt ja eben erst ins Rollen. Binnen weniger Stunden multiplizierten sich die fast unauffindbaren Protestflutstimmen aus dem ominösen „Internet“ zu weit über einhundertfünfzig engagierten Schilderungen der frei erfundenen "Protestflut" auf deutschen Nachrichtenportalen.
Aus dem Theaterstück wurde ein „Umstrittenes Bühnenstück“, aus Lilia Feigenblatt wuchs eine Volksbewegung mit dem Anliegen „Theater-Fans werfen Dieter Hallervorden Rassismus vor“. Der Mann, der einst eine Laudatio auf den gerade von polizeischergen verprügelten Dessauer Migrantenaktivisten Mouctar Bah gehalten hatte, der wiederum den Blackface-Enthüller Wallraff beim Umschminken auf Afrikaner beriet, spielt seine Rolle in dem Spiel vorzüglich: „Hallervorden weist Rassismus zurück“ meldet die BZ.