Crowdfunding ist noch relativ neu und kommt, wie die meisten Neuerungen des Internets, aus Amerika. Dort ist man leider immer noch Vorreiter für neue Ideen, bevor sie dann irgendwann auch den Weg nach Europa und letztlich auch Deutschland finden. Dabei ist Crowdfunding eine durchaus interessante Möglichkeit, um sein Geschäft zu finanzieren. Was aber ist Crowdfunding genau? Wie hoch sind meine Risiken? Wer gibt mir das Geld? Berechtigte Fragen die nach einer Antwort verlangen.
Was ist Crowdfunding?
Grob gesagt ist Crowdfunding eine Finanzierung durch eine unbekannte Masse. Man kann es sich in etwa wie eine Aktiengesellschaft vorstellen, wobei es natürlich wesentliche Unterschiede gibt. Durch die Umwandlung einer Firma in eine Aktiengesellschaft kaufen viele Menschen die Aktien und bringen der Firma dadurch Bargeld in die Kasse. Im Gegenzug sind sie damit Teilhaber der Firma. Ähnlich sieht es beim Crowdfunding aus. Auch hier gibt eine Masse von Unbekannten Geld für das Projekt und bekommt dafür als Gegenleistung einen materiellen Wert. Das kann Geld oder auch ein Produkt der Firma sein. Ursprünglich wurden in Amerika auf diese Weise Alben von Musikern finanziert. Dafür bekamen die Geldgeber dann eine Beteiligung vom Gewinn oder auch nur ein Exemplar des fertigen Albums, wenn es um kleinere Bands ging. Die größte Plattform dieser Art ist kickstarter.com in Amerika. Der wesentliche Unterschied zu Aktien besteht darin, das es keine Beteiligung an der Firma gibt. Den Geldgeber gehört also weder das Projekt noch die Firma dahinter. Man darf sich durchaus etwas kreatives einfallen lassen, wie man seine Geldgeber entlohnt. Crowdfunding ist schließlich eine neue Art der Finanzierung.
Wo finde ich die richtigen Anlaufstellen?
In Deutschland gibt es erst seit Oktober 2010 mit mySherpas und Startnext die ersten heimischen Portale. Mittlerweile sind 4 Portale auf dem Markt, die die Verbindung zwischen dem Projekt und den Geldgebern herstellen.
- startnetxt.de
- mySherpas.de
- pling.de
- inkubato.com
Startnext vermittelt Finanzierungen für kreative Projekte. Das können Projekte aus den Bereich Kunst, Kultur oder auch Erfindungen sein. Zur Abwicklung von Zahlungen ist ein Account bei FidorPay erforderlich. Hier fallen keine Transaktionsgebühren wie bei PayPal an. Vom erhaltenen Geld fallen insgesamt 9% Gebühren an. 5% gehen in einen Fonds, der neue Projekte unterstützen soll und 4% fallen als Provision für Startnext an. Ein Höchstbetrag ist nicht festgelegt und wird durch den Projektersteller angesetzt.
Über mySherpas lassen sich alle kreativen Ideen und Projekte finanzieren. Es wird nicht genau festgelegt, was dabei zulässig ist. Man darf auch ruhig verrückt sein, heißt es auf der Homepage. Als Provision fallen 10% der Finanzierungssumme an. Auch hier werden keine Höchstgrenzen für die Summe genannt.
Hier werden kreative Ideen und Projekte aus allen Bereichen gefördert. Man macht keine Einschränkungen bezüglich der Art. Der Finanzierungsbedarf kann zwischen 1 und 2000 EUR liegen. Voraussetzung ist ein PayPal Konto. Ein Account bei pling ist kostenlos und für ein erfolgreich finanziertes Projekt (100% der Summe erreicht) fallen 7% Provision der Finanzierungssumme für pling an.
Für die Nutzung von Inkubato ist ebenfalls ein PayPal Konto erforderlich. Finanziert werden, wie auch bei den anderen, alle Arten von kreativen Ideen. Als Provision fallen für Inkubato 7% vom Gesamtbetrag an.