Projekt Lied-Gut steht auf sicheren Beinen

Wien (Culinarius) Kürzlich in einem Wiener Tonstudio: Drei Musiker trafen sich zu einer Studio-Session. Da von vornherein nicht klar war, welcher Titel aufgenommen werden sollte, einigte man sich kurzerhand auf einen Mega-Hit von Bob Marley – „Soul Rebel“ – und setzte es mit den vorhandenen Instrumenten um: Akustische Gitarre, ein halb-akustischer E-Bass aus den frühen Fünfzigern und Schlagzeug. Das Ergebnis der spontanen Session: ein Reggae- Welthit mit eingewienertem Text: „(Ich bin ein) Heferl“.

Dieser Tag ist der Beginn des Projekts Lied-Gut. Das Team setzt sich zusammen aus drei Musikern und einem Video-Regisseur, der praktischerweise auch Schlagzeug spielt. Sie bündeln ihre Kreativkräfte, um einfach Musik zu machen. Ganz oben auf der Liste steht dabei der Spaß, unabhängig vom Schielen auf Zielgruppen, Vermarktungs-Strategien, kalkulierter Street-Credibility und ähnlichen opportunistischen Fliehkräften, die das Wesentliche – die Musik – so oft in den Hintergrund treten lassen. Diesen positiven Zugang kann man hören.

Ein Zusammenschluss von vier hochmusikalischen Köpfen unter der Leitung von Mastermind Guru in dessen Projektstudio DeziBel Etage:
Moritz Gaber (Gitarrist von Tyler und Songschreiber für Vera Bönisch, Sarah Nardelli, Cornelia Mooswalder und andere)
Josh Benda (Gitarrist und Songschreiber der Anarcho-Combo Monomania
Tom Hosa (Videos für Falco und andere Größen)
Und eben Guru (Elder Statesman der Wiener Alternative Szene und Produzent von u. a. No Head On My Shoulders , Plexus Solaire, Billy Rubin
Trio

Das Projekt steht auf drei Standbeinen – so ist es bekanntlich auch am stabilsten: ein Tisch mit drei Beinen wackelt nie.

Was sind denn alle drei Tischbeine?

Da ist zuerst einmal ein regelmässiges offenes Treffen in Gurus Ton-Studio DeziBel Etage. Das sogenannte Jam Fixe gibt es seit Beginn 2012. Grundsätzlich ist jeder Gastwillkommen, rechtzeitige Voranmeldung und eine Song-Idee vorausgesetzt. Dann wird drauf los gespielt. Die besten Tracks werden ausgesucht und von Guru fertig produziert.Stilistisch gestalten sich diese kreativen Treffen völlig offen allerdings hat sich ein Schwerpunkt auf deutschsprachige Texte herauskristallisiert. Hauptaugenmerk wird auf die Originalität der Idee und spontanes Musizieren gelegt. Das Endergebnis des dritten Jam war ein Akustisches Mashup aus drei Songs: „Born To Be Wild“, „Sweet Child O’ Mine“ und „Illegale Fans“. Deichkind, Guns ‘N Roses und Steppenwolf mit Banjo und Westerngitarre. Leider geil, würden die Hamburger sagen. Mittlerweile hält man bei mehr als zwanzig JamFixes, die es seit heuer auch als Download-Album zu erstehen gibt .

Das zweite Tischbein und technisches Backbone des Projekt Lied-Gut ist die angeschlossene Production-Suite DeziBel Etage – some call it
Tonstudio. Ein Tageslichtstudio mit eingemessener Akustik und feinster Technik aus der virtuellen wie analogen Welt. Hier entstehen die Alben der dem Projekt Lied-Gut nahestehenden Künstler. Diese werden über das Projekteigene Label „Lied-Gut Label“ vertrieben. Ebenso sind in näherer Zukunft Video-Aufnahmen aus dem Studio geplant.

Das dritte Standbein ist der bereits erwähnte Live-Club „Lied-Gut Live“. Befreundete Musiker, Songschreiber und Sänger werden gefeatured, gehostet wird der Club von dem Team des Projekts Lied-Gut, die gemeinsam mit dem jeweiligen Gast des Abends das Programm auf der Bühne gestalten werden.  Nächstes Konzert ist am 12.12. mit Gurus Projekt „Guru die Band“. Live-Mitschnitte und -Videos von den bisherigen Events in Mikes Werkstatt sind auf dem Lied- Gut Blog zu sehen.

Die fehlende Tischplatte ist der Blog von Lied-Gut. Hier lassen sich die bisherigen Ergebnisse der „Jams Fixes“ anhören. Ebenso kann man hier  Ankündigungen von demnächst stattfindenden Events wie beispielsweise dem regelmäßigen „Lied-Gut Live“ (s. o.) oderdem heuer erstmals stattfndenden „Festival des deutschsprachigen Liedes“ am 28. und 29.11. finden. Konzertankündigungen und Reviews von Künstlern aus dem erweiterten Einzugsgebiet des Projekts Lied-Gut werden im Blog von Zeit zu Zeit aufpoppen. Das Selbstverständnis der Macher als Gatekeeper des guten Geschmacks ist: „Wir sind die Guten“.

Fotocredit: Michael Wanzenböck


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